Bei der Gynäkomastie handelt es sich um eine ein- oder beidseitige Ausbildung eines Drüsenkörpers mit Brustschwellung bei Männern. Ursachen können vielfältig sein, wie Normvarianten, hormonelle Störungen, chromosomale Störungen, übermäßige Fettansammlung oder Nebenwirkungen von Medikamenten und Suchtmitteln.
Einleitung: Was ist Gynäkomastie?
Die Gynäkomastie beschreibt die Vergrößerung der Brustdrüse bei Männern. Dies kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten und führt häufig zu physischen oder psychischen Belastungen. Die Ursachen und Symptome sind breit gefächert.
Ursachen einer Gynäkomastie
Die Ursachen der Gynäkomastie sind vielfältig und reichen von natürlichen hormonellen Veränderungen bis hin zu Medikamentenwirkungen.
Normvarianten in Pubertät und Alter
Normvarianten treten beispielsweise in der Pubertät aufgrund vorübergehend erhöhter Östrogenbildung auf oder im Alter durch nachlassende Testosteronproduktion und erhöhte Umwandlung von Androgen in Östrogen durch Fettpolster.
Hormonelle und chromosomale Störungen
Hormonelle Störungen wie Leberkrankheiten, erhöhte Prolaktinproduktion oder seltene Fälle von Brustkrebs können ebenfalls zur Gynäkomastie führen. Chromosomale Anomalien sind eine weitere Ursache.
Nebenwirkungen von Medikamenten und Suchtmitteln
Medikamente wie Östrogene, Antiandrogene, Spironolacton, H2-Blocker oder Psychopharmaka sowie Suchtmittel wie Heroin, Methadon und Alkohol können Nebenwirkungen verursachen, die eine Gynäkomastie auslösen.
Symptome und mögliche Auswirkungen
Die Symptome der Gynäkomastie können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein.
Physische Beschwerden: Spannungsgefühl und Empfindlichkeit
Die Brustdrüse schwillt ein- oder beidseitig an, was keine Beschwerden verursachen muss, jedoch ein Spannungsgefühl oder eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit hervorrufen kann.
Seelische Belastungen und Lebensqualität
Nicht selten führen die Symptome zu seelischen Problemen, die sich negativ auf das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität auswirken können.
Diagnose der Gynäkomastie
Die Diagnose der Gynäkomastie erfordert eine gründliche medizinische Untersuchung und spezifische Tests.
Wichtigkeit von Anamnese und körperlicher Untersuchung
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine ausführliche Anamnese, einschließlich Befragung nach Medikamenten und Suchtmitteln, sowie eine körperliche Untersuchung.
Ultraschall, Mammographie und Hormonstatus
Zusätzlich können Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes, Bluttests mit Nieren- und Leberwerten, sowie der Hormonstatus durchgeführt werden. In bestimmten Fällen wird eine Mammographie oder Mamma-Sonographie hinzugezogen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Gynäkomastie orientiert sich an der jeweiligen Ursache und dem Leidensdruck des Patienten.
Therapie je nach Ursache
Die Behandlung erfolgt ursachenbezogen. Liegt keine krankheitsbedingte Ursache vor, ist eine Therapie nicht zwingend notwendig, es sei denn, der Patient leidet stark.
Operative Entfernung bei Leidensdruck
Bei starkem Leidensdruck kann die Brustdrüse operativ entfernt werden, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
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