Was ist Folsäure?
Folsäure ist in tierischer und pflanzlicher Nahrung (v. a. Blattgemüse, Leber) als Polyglutamat oder Monoglutamat enthalten und besteht in seiner chemischen Struktur aus einem Pteridin-Ring. Aus tierischer Nahrung wird es besser aufgenommen als aus pflanzlicher.
Resorption und Bioverfügbarkeit: Was beeinflusst die Aufnahme?
Im Dünndarm wird es, falls als Polyglutamat vorliegend, in das Monoglutamat umgewandelt (Konjugation). Als Monoglutamat wird es fast vollständig aufgenommen, daher ist in dieser Form die Bioverfügbarkeit besser als beim Polyglutamat. Die Umwandlung in Monoglutamat kann auch gestört werden durch die Antibabypille und durch einige Medikamente.
Funktion als Coenzym: Rolle bei DNA-Synthese und Zellteilung
Die Folsäure-Coenzyme bestehen aus Tetrahydrofolsäure. Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der DNS-Bildung wie auch Vitamin B12. Beide sind bei der Umwandlung von Uracil, das in messenger RNS vorkommt, zu Thymin, das in DNS vorhanden ist, beteiligt, indem sie zur Methylierung beitragen.
Der tägliche Bedarf an Folsäure
Der Folsäurespiegel liegt beim Menschen bei ca. 7-17 ng pro ml. In den roten Blutkörperchen ist es in ca. 40 facher Konzentration vorhanden und im Liquor (Hirnflüssigkeit) in etwa 2 – 3facher Konzentration. Der gesamte Körper enthält ca. 5-10 mg Folsäure.
Erhöhter Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit
Da Folsäure vor allem für die DNA-Bildung eine große Rolle spielt, haben Kinder und vor allem Schwangere und Stillende einen weitaus höheren Bedarf, der bei ca. 600 µg Gesamtfolat liegt. Ein Zusammenhang zwischen Folsäuremangel in der Schwangerschaft und Fehl- oder Frühgeburten wird diskutiert.
Folsäuremangel: Ursachen und Folgen
Bei einem Mangel kommt es zur megaloblastären Anämie. Folsäure wird wie Vitamin B12 im enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert. Im Stoffwechsel hat sie wichtige Aufgaben als Coenzym.
Symptome eines Folsäuremangels
Von einem Folsäuremangel im Blut spricht man, wenn die Folsäurekonzentration im Serum unter 3,5 ng/ml liegt. Erst ca. 4 Monate später kommt es zu einer Blutarmut mit Erniedrigung der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen.
Risikofaktoren für Folsäuremangel
Bei Erwachsenen kommt es zum Folsäuremangel, wenn sie zu wenig frisches Obst und Gemüse essen, zu viel Alkohol trinken, Medikamente einnehmen, die Folsäureräuber im Körper sind oder bei Erkrankungen, wie z. B. bei entzündlichen Darmerkrankungen mit einer Resorptionsstörung.
Folsäure und Prävention
Ein Zusammenhang zwischen Folsäuremangel in der Schwangerschaft und Fehl- oder Frühgeburten wird diskutiert. Die Zunahme von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen, deren Mütter unter einem Folsäuremangel litten, ist bewiesen.
Vorbeugung von Neuralrohrdefekten: Maßnahmen für Schwangere
Deshalb sollten Schwangere ihren Folsäurespiegel prüfen lassen oder unabhängig davon Folsäure zu sich nehmen. Bei Säuglingen fällt normalerweise der Spiegel an Folsäure im Blut ab.
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Eine Antwort auf „Folsäure: Funktionen, Mangelerscheinungen und Bedeutung in der Ernährung“
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Könnte ich bitte eine Frage stellen?:
Ich würde gerne wissen, welche 20 Nahrungsmittel am
meisten Folsäure enthalten und wie viel.
Mfg
Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,
hier eine kleine Auswahl:
Spinat: ca.55 µg/100 g
Spargel: ca. 73µg/100g
Brokkoli: ca. 59 µg/100g
Grünkohl:ca. 47µg/100g
Wirsing: ca. 66 µg/100g
Rosenkohl: ca. 71 µg/100g
Erdnüsse: ca.36µg/100 g
Walnüsse: ca. 54 Mg/100g
HühnereigelB: ca. 70µg/100g
Rinderleber:ca. 240µg/100g
Guten Appetit wünscht
Ihr Biowellmed Team