Was ist eine Fettleber?
Von Fettleber spricht man, wenn Fette > 5 – 10 % des Lebergewichtes ausmachen oder > 50 % der Hepatozyten (Leberzellen) Fett speichern.
Ursachen der Fettleber
Alkoholisch bedingte Fettleber
Alkoholisch bedingte Fettleber wird durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht. Der Grenzwert des täglichen Alkoholkonsums liegt bei Frauen bei weniger als 10 g pro Tag und bei Männern bei weniger als 20 g pro Tag.
Nicht-alkoholische Fettleber: Primäre und sekundäre Ursachen
Primäre Fettleber entsteht durch Überernährung und das metabolische Syndrom. Bei erhöhter Kalorienzufuhr wird überschüssige Energie im Unterhautfettgewebe abgelagert, und wenn die Speicherkapazität erschöpft ist, lagert sich Fett in anderen Geweben ab, was Entzündungsreaktionen hervorruft.
Sekundäre Ursachen umfassen Mangelernährung, totale parenterale Ernährung, angeborene Stoffwechselkrankheiten und die Einnahme bestimmter Medikamente wie Amiadaron und Tamoxifen.
Symptome und Diagnose
Häufige Symptome einer Fettleber
Die Fettleber verursacht häufig zumindest zunächst keine Beschwerden. Sie kann Symptome wie Müdigkeit oder Druckgefühl im rechten Oberbauch hervorrufen.
Diagnostische Methoden: Ultraschall und Laborwerte
Laborwerte, insbesondere die gamma-GT, sind erhöht. In der Ultraschalluntersuchung wird eine Fettleber zu 95 % erkannt. Auch CT oder NMR können eine Fettleber sicher nachweisen, sind jedoch oft zu strahlenbelastend oder teuer.
Folgen einer unbehandelten Fettleber
Steatohepatitis und Leberzirrhose
Die Fettleber ist mit anderen Erkrankungen assoziiert und kann in eine Leberzirrhose übergehen. Eine Steatohepatitis kann in eine Leberzirrhose übergehen und schließlich in ein hepatozelluläres Karzinom.
Zusammenhang mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Es kommt zu einer Erhöhung der Glukoneogenese, was das Risiko für Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Arteriosklerose erhöht. Folgekrankheiten sind Zuckerkrankheit und Bluthochdruck.
Behandlung und Prävention
Ernährungsumstellung und Bewegung
Übergewicht sollte abgebaut werden, was die Insulinresistenz verbessert und den Fettgehalt der Leber senkt. Eine Ernährung mit niedrigem glykämischem Index und körperliche Bewegung sind wichtig.
Medikamentöse Ansätze und neue Therapieansätze
Der Einsatz medikamentöser Hilfen sollte frühestens bei einem BMI > 27 kg/m² diskutiert werden. FXR beeinflusst den Fett- und Glukosemetabolismus der Leber und scheint ein hoffnungsvoller Therapieansatz zu sein.
Chirurgische Maßnahmen bei schwerer Adipositas
Chirurgische Maßnahmen können bei einem BMI > 40 kg/m² oder bei einem BMI > 35 kg/m² mit Begleitkrankheiten in Betracht kommen.
Prognose und Langzeitfolgen
Während die Fettleber an sich eine gute Prognose aufweist, sind Steatohepatitis und Leberfibrose fortschreitende Erkrankungen. Auch die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sich und korreliert mit der Höhe der gamma-GT.
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