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Kurzdarmsyndrom

Das Kurzdarmsyndrom entsteht durch eine Verkürzung des Dünndarmes, die dazu führt, dass Nährstoffe ungenügend aufgenommen werden.

Ursachen

Ursache einer Dünndarmverkürzung ist ein operativer Eingriff mit Entfernung eines Teils des Dünndarmes. Dieser kann notwendig werden nach einem Unfall mit Schädigung des Dünndarms, bei entzündlichen Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn, nach Abschnüren von Darmabschnitten, z. B. durch Verwachsungen, nach Thrombosen oder anderen Durchblutungsstörungen des Darmes, die zum Absterben von Darmabschnitten führen. Da der Dünndarm für die Aufnahme vieler Nährstoffe verantwortlich ist, kommt es durch den Verlust eines Teiles des Dünndarmes zu einer Beschleunigung des Stuhltransportes und zu einer verminderten Nährstoffaufnahme mit allen negativen Folgen, zu Gewichtsabnahme und zu einer Verflüssigung des Stuhles.

Symptome

Die Betroffenen sind je nach Ausprägung der Erkrankung schwach, haben ein zu geringes Körpergewicht, eine verminderte Leistungsfähigkeit, können blutarm sein, unter Blutgerinnungsstörungen leiden, haben dünnen Stuhl, neigen zu Nierensteinen aufgrund einer erkrankungsbedingten höheren Oxalataufnahme, können Eiweißmangelödeme bekommen(Wassereinlagerungen aufgrund eines zu geringen Eiweißgehaltes), haben die Gefahr von Knochen- oder Hautschäden.

Feststellen der Erkrankung

Die vorangegangene Operation führt bereits zu dem Wissen, dass ein Darmabschnitt nicht mehr vorhanden ist. Dann sind regelmäßige Blutkontrollen notwendig, um Mangelzustände zu erkennen wie Untersuchung auf Blutarmut, Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und Eiweißmangel. Auch Urinkontrollen können eine ungenügende Ernährungssituation aufdecken, da man dann im Urin Ketonkörper nachweisen kann.

Behandlung

Ziel muss es sein, die Patienten trotz ihres verkürzten Dünndarmes mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Erfahrungsgemäß ist nach der Operation die Nährstoffausnutzung relativ gering, wird nach einiger Zeit jedoch langsam besser. Wichtig ist eine kalorienreiche Ernährung mit der Einnahme von vielen häufigen Mahlzeiten. Das Hauptproblem ist die Fettverdauung. Deshalb sollte die Nahrung fettarm sein und vorwiegend aus ballaststoffarmen Kohlenhydraten bestehen( zu Kohlenhydraten siehe unseren Bericht Ernährung). Fleisch sollte man anfangs ganz weglassen, Wurst reduzieren. Fett sollte möglichst als MCT-Fett gegeben werden. Es gibt Margarine aus diesem Fett. Man kann auch eine Nahrungsergänzung wie z. B. Novasource Start zu sich nehmen, die neben MCT-Fett noch Glutamin enthält. Glutamin ist die Hauptnährstoffquelle des Dünndarmes und dient damit seinem Wiederaufbau. Um die Nährstoffaufnahme zu verbessern, kann der Arzt Loperamid verordnen, das zu einer Verlangsamung der Darmpassage führt und dadurch eine bessere Nährstoffausnutzung ermöglicht. Da auch die Fähigkeit zur Laktoseverdauung vermindert ist, sollte man Milchprodukte nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Wegen der Gefahr der Nierensteinbildung sollte man Nahrungsmittel mit hohem Oxalsäuregehalt ebenfalls meiden wie z. B. Petersilie, rote Rüben, Kakao, Spinat, Rhabarber, Mangold und Pilze. Eier sollten in geringen Mengen verzehrt werden. Öle und MCT-Fette sind gut. Sie werden im Gegensatz zu den LCT(langkettige Triglyzeride) direkt in die Darmschleimhaut aufgenommen, abgebaut und dann direkt als freie Fettsäuren bzw. Glycerin über die Pfortader zur Leber transportiert. Die Verwertung von MCT-Fetten ist deshalb auch ohne Anwesenheit von Gallensäuren, bei Fehlen der Pankreaslipase und bei entzündlicher oder mechanischer Blockierung des Lymphsystems möglich. Gemüse und Salate sind empfehlenswert. Trinken sollte man viel, gegen ein Bier ist nichts einzuwenden. Gut sind Gaben von Vitamin B12, Kalzium, Magnesium und Zink wobei eine zu hohe Dosierung von Magnesium vermieden werden muss, da Magnesium ebenfalls zu Durchfall führen kann. Bei Bedarf kann man Isosource MCT Trinknahrung und Ressource Support Trinknahrung zugeben. Beide Nahrungen sind bei Kurzdarmsyndrom verordnungsfähig. Sie enthalten auch Mineralstoffe und Vitamine sowie Spurenelemente.

Erfahrungsberichte (5) zum Thema „Kurzdarmsyndrom“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Hallo mein Sohn hatte vor genau 8 Monaten einen schweren Rollerunfall wobei sein Magen platzte und sein Dünndarm verletzt wurde der Magen ist soweit wiederhergestellt. Der Dünndarm war von Anfang an unser Problem es wurde bei mehreren Operationen Dünndarm entfernt so dass nur noch 80cm übrig blieb es wurde auch eine Dickdarm Zyste gezüchtet unser Problem ist einfach das immer noch ein Loch im Dünndarm ist und es nicht zu heilen möchte die Ärzte haben jetzt einen stent so in den Dünndarm platziert dass das Loch verschlossen ist , aber trotzdem nicht zuheilt jetzt meine Frage hat irgendjemand schonmal von so einem Fall gehört und gibt es spezielle Kliniken für eine Antwort wäre ich sehr dankbar

    Liebe Frau K.,

    leider können wir Ihnen da nicht weiter helfen. Sie können z.B. Kontakt über leading medicine guide mit einem Experten aufnehmen oder mit der nächst gelegenen Universitätsklinik, um eine Zweitmeinung einzuholen. Wir wünschen das Allerbeste für Ihren Sohn und würden uns über einen Bericht freuen, wenn es ihm besser geht. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  2. Vor acht Wochen wurde bei mir wegen Blasenkrebs eine radikale Zystektomie durchgeführt, dazu wurden 70 cm Dünndarm entnommen, vom Ileum. 5 Tage nach dieser schweren OP stellte man dann einen Bridenileus fest und ich wurde nochmals operiert. Nachdem dann der Darm mit gastrofix Durchgang gezeigt hatte, begann der Durchfall, der seitdem nicht meht aufgehört hat. Aufgrund von Infektionen, Leukozytosen etc. wurde ich dann antibiotisch behandelt, nur um meinen Darm kümmert sich niemand.
    In der letzen Woche sagte man mir dann, ich hätte ein funktionelles Kurzdarmsyndrom und bekomme jetzt Gallensalzbinder. Aber auch damit ist der Stuhl zwar geform, aber ich habe 5-6 mal Stuhl. Ich wiege noch 45 Kg, ich esse nur Brötchen, Eier, Joghurt, Fleisch und Wurst vertrage ich gar nicht. Was soll ich machem? Ich wurde entlassen mit der Bemerkung, in einer Woche beginnt die Chemo, viel essen soll ich ,damit ich zunehme. Ich nehme aber von Tag zu Tag ab. Soll ich in ein anderes Krankenhaus gehne, oder was soll ich tun?

    Liebe Manuela,

    eine andere Klinik wird das Problem auch nicht beseitigen können, denn das felhlende Stück Ileum zeigt Folgen:
    -die verminderte Aufnahme von Makro – und Mikronährstoffen und Flüssigkeit
    -die verminderte Sekretion des physiologischerweise im Ileum stattfindenden Glukagon – like – Peptids das Sekretion und Motilität des Darmes hemmt
    -Verlust der resorbierenden Fläche des entfernten Darmes an sich
    -verminderte Aufnahme von Fetten, fettlöslichen Vitaminen, B12 und Zink
    -Unterbrechung des enterohepatischen Kreislauf mit chologener Diarrhoe
    -rektive Hypergastrinämie
    An all diese Probleme kann sich der Darm mit der Zeit mehr oder weniger anpassen. Das kann jedoch bis zu einem Jahr dauern. Deshalb ist es anfangs wichtig, die fehlenden Stoffe künstlich zuzuführen(perenteral). Das Essen sollte fettarm sein und mit MCT angereichert(kann man kaufen). Zur Säurehemmung sollte man Protonenpumpenhemmer einnehmen. Den Durchfall sollte man mit Loperamid hochdosiert oder Tinctura opii behandeln und mit Cholestyramin. Sprechen Sie darüber bitte mit Ihrem Arzt. Gute Bessrung wünscht

    Ihr Biowellmed Team

  3. Hallo
    Ich bin auf Grund eines Virus in 1997 mehrmals am Dünndarm operiert worden, dabei wurde 2/3 des Dünndarms entfernt.
    War daraufhin 4 Jahre krank.Dann hab ich wieder gearbeitet.
    Nun habe ich sehr starke Vernarbungen am Dünndarm die mir nun sehr zu schaffen machen , ich kann nichts machen , nehme nur noch Valoron N seit 4 Monaten und die Schmerzen sind oft unerträglich muss immer mindestens 60 Tropfen am Tag nehmen.
    Hab nun gelesen das man den Dünndarm ersetzen kann ob dadurch meine Schmerzen gelindert werden können das wäre schön.

    Gruss

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    einen befriedigenden Dünndarmersatz gibt es bis jetzt noch nicht und die komplette Entfernung des Dünndarmes bringt wieder andere Probleme mit sich und sollte nur erfolgen, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Wir würden den Versuch mit einer Ernährungsumstellung empfehlen(siehe in unseren Texten unter Verwachsungsbeschwerden(Briden) und den Ersatz des Schmerzmittels, das sich hemmend auf die Darmmotorik auswirkt durch z. B. Buscopan in Verbindung eventuell mit Novaminsulfon(nach Rücksprache mit dem Arzt). Sollte dies nicht weiter helfen, muss man das Lösen von Verwachsungen diskutieren. Man muss also nicht gleich den Darm entfernen. Gute Besserung wünscht

    Ihr Biowellmed Team

  4. Ich bin 73 Jahre, hatte 2006 eine Darm OP bei der 2/3 Dickdarm entfernt wurde, und ich über 6 Wochen im künstl. Koma lag. 2007 wurde der Dünndarm bis auf 1Meter entfernt. 2008 dann noch Gallenblase,Gallengang und Papille. Bis auf den Gewichtsverlust von 40Kg, von dem ich 20 aufholen konnte geht es mir bis auf immer wiederkehrende Durchfallattacken gut. Dann verliere ich pro Tag bis zu einem Kg. Gewicht. Es gibt auch keine Regel dass ich feststellen könnte wodurch diese entstehen. Der Kartoffelbrei meiner Frau hilft sehr oft. Ich hätte gern eine flüssige Kalorienbombe die mir hilft das verlorene Gewicht zu ersetzen die aber möglichst wenig Eiweis enthält, denn Milch und Schokolade vertrage ich nicht besonders gut. Sollte jemand diesen Bericht lesen der die gleichen Probleme hat, so kann er mich gern kontaktieren.

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    es gibt spezielle Nahrungsergänzungsmittel für Kurzdarmsyndrom. In Ihrem Sanitätshaus kann man Ihnen da weiter helfen. Manchmal muss man einige versuchen. Gute Besserung wünscht

    Ihr Biowellmed Team

  5. Hallo,
    vielleicht können Sie mir weiterhelfen.
    Mein Vater (71) hatte vor 2 Jahren eine Dünndarm-OP (der Darm war nicht mehr durchblutet, 80 cm wurden entfernt). Leider ist er mit seiner Ernährung sehr unvernünftig, da er immer ein guter Esser war und auch noch ist. Es kommt aber immer mal vor, dass er sich irgend wie den Magen mit falschem Essen verdirbt, d.h. er hat dann Durchfall (der Stuhlgang ist eh schon sehr weich), Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch (was auch jetzt wieder der Fall ist) einige Zeit nach dem Essen. Leider hat er nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nicht erfahren, welche Nahrungsmittel für ihn gut sind und welche nicht.
    Natürlich sitzt uns allen bei diesen Magenverstimmungen die Angst im Nacken, dass der Darm wieder nicht richtig durchblutet wird. Gestern war er beim Hausarzt, welcher nach der Untersuchung des Bauches und Abhören der Darmgeräusche meinte, es wäre eine Magenschleimhautreizung.
    Können Sie mir Symtome nennen, die auf eine nicht ausreichende Durchblutung hinweisen?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe.

    Liebe(r) Besucher(in) unseres Gesundheitsportals,

    das wäre viel zu gefährlich, denn mit dieser Erkrankung und in diesem Alter sollten Sie nicht auf eigene Faust agieren. Besperechen Sie bitte alle Probleme mit dem behandelnden Arzt. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Kurzdarmsyndrom

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