Welche fatalen Folgen chronischer Stress haben kann, ist jedem bewusst, der jahrelang darunter gelitten hat und wird mit dem Begriff „burnout“, „ausgebrannt“, treffend benannt. In der Vorstellung wird damit das Bild einer Kerze (Lebenslicht) sichtbar, die abgebrannt ist und nur noch auf minimaler Flamme brennt, kurz vor dem Ende. Wie es dazu kommt, welche Diagnostik sinnvoll ist, was uns an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung steht und – noch wichtiger – wie wir solche Folgen verhindern können, zeigten erfahrene, forschende Anti-Aging-Mediziner eindrucksvoll auf einem Fortgeschrittenenseminar für Ärzte in München.
Die Stressreaktion an sich ist für das Leben förderlich, da sie dem Menschen erlaubt, schnell auf eine Gefahr zu reagieren, indem sich alle Organe und Systeme des Körpers auf die Beseitigung der Bedrohung konzentrieren. Ausgelöst wird sie in der Hirnrinde, von dort erfolgt eine Umschaltung auf den Mandelkern(Amygdala) und schließlich über Hypothalamus und Hirnanhangsdrüse zur Nebenniere, die letztlich die Ausschüttung von Cortisol bewirkt. Als körperliche Reaktion kommt es dadurch zu einer gesteigerten Wachheit und Reaktionsfähigkeit des Gehirns, zu einer gesteigerten Durchblutung der lebenswichtigen Organe, zu einer schnelleren Atmung, schnellerem Herzschlag, kurzfristig erhöhten Energiereserven, erhöhter Muskelkraft, schnelleren Reflexen, besserer Abwehrlage und vermindertem Schmerzempfinden. Lang andauernder, wiederholter Stress oder Stress, an den sich ein Individuum nicht ausreichend anzupassen in der Lage ist, hat körperliche Auswirkungen. Er führt zu einer Funktionsminderung von Organfunktionen wie Bluthochdruck und Arterienverkalkung mit den Folgen koronare Herzkrankheit und Schlaganfall, Verspannungen der Muskulatur mit Schmerzzuständen an Muskeln und Knochen, Magen – und Darmentzündungen, Geschwüren in diesem Bereich, Zuckerkrankheit, Gewichtszunahme, Fettstoffwechselstörungen, Schwäche des Körperabwehrsystems mit gehäuften Infekten und Zunahme von Autoimmunerkrankungen und bösartigen Tumoren, seelischen Veränderungen, die nicht selten in Depression und Suchtverhalten münden, Lustlosigkeit (auch sexuell) mit Abnahme der Potenz und Fruchtbarkeit, Verminderung der Gehirnleistungen wie Gedächtnisabnahme und Intelligenz. Die Stresstoleranz der Individuen ist unterschiedlich. Bei chronischer Stresseinwirkung erfolgt anfangs eine rasche Anpassung und Erholung, je länger die Stressphase andauert, desto stärker sinkt die Anpassungsfähigkeit. Ungesunder Lebensstil und Noradrenalinanstieg führen zu einer Erhöhung der freien Radikale. Dies Moleküle mit einem oder mehreren ungepaarten Elektronen, die aufgrund ihrer Angriffslust zu einer Zerstörung der Mitochondrien, die in unserem Körper die Kraftwerke der Zelle darstellen, führen, zu Veränderungen der Erbsubstanz DANN und zu Veränderungen der Zellwände. Hierdurch kommt es zu einer Abnahme der Energieverfügbarkeit(ATP), zur Zerstörung von Zellen, zur verminderten Aktivität von Enzymen und Eiweißen und dadurch zu Störungen des hormonellen Gleichgewichts, zu einer Störung im Immunsystem und in der Leistung der Nervenzellen. All diese Reaktionen führen zur vorzeitigen Alterung, zu Stoffwechselentgleisungen, Arterienverkalkung, chronischen Entzündungsreaktionen, genetischen Veränderungen und können Demenz verursachen.
Ursachen
Das burnout Syndrom entsteht bei ständiger, erschöpfender Überforderung. Es kann ausgelöst werden durch zu viel Arbeit, zu hohe Anforderungen von außen, zu hohe Ansprüche des Betroffenen an sich selbst, verbunden mit zu hohen Erwartungen, Fehleinschätzung der eigenen Kräfte, eine perfektionistische Grundhaltung, fehlendes Stressmanagement und/oder mangelnde Flexibilität im Handeln und Verhalten aufgrund einer rigorosen Grundeinstellung. Betroffen sind vor allem sehr ehrgeizige, perfektionistische Menschen oder Menschen, die bereits aus Berufsgründen chronischem Stress ausgesetzt sind wie Menschen in Sozialberufen, Pfarrer, Ärzte, Lehrer, Krankenpfleger u.s.w., jedoch auch Freiberufler und Selbständige, die ständig unter einem wirtschaftlichen Druck stehen sowie leitende Angestellte und Manager, die eine hohe Verantwortung haben.
Symptome
Die Betroffenen leiden unter Kopfschmerzen, Schlafstörungen, fühlen sich schwach und „kaputt“, haben Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Unwohlsein, Frieren, bemerken ein Nachlassen ihrer Konzentrations- und Gedächtnisleistung, werden vergesslich, fühlen sich ihrer Tätigkeit nicht mehr gewachsen, beklagen Lichtscheu und eventuell Verwirrtheitszustände.
Feststellen der Erkrankung
Die Beschwerden und das Gespräch mit dem Patienten weisen bereits in die richtige Richtung. Immer sind jedoch andere Körperliche oder seelische Erkrankungen durch einen Arzt auszuschließen. Die Laboruntersuchungen zeigen zunächst nichts Außergewöhnliches. Untersucht man jedoch DHEAS und LH sowie Testosteron bei Männern, sind diese erniedrigt. Cortisol und Noradrenalin als Marker der Stressbelastung können je nach Stadium der Erkrankung erhöht oder erniedrigt sein oder können eine veränderte Biorhythmik aufweisen, Cytokine und andere Entzündungsstoffe) steigen an, Serotonin(Glückshormon), Pregnenolon-Sulfat und Neurotransmitter(Gehirnbotenstoffe) fallen ab.
Behandlung
Diese muss als Kombinationstherapie verstanden werden, bei der zunächst das Erkennen und Bewusstmachen auslösender Faktoren im Vordergrund steht, die körperlichen Störungen gefunden und benannt werden und zusammen mit den Betroffenen ein Konzept erarbeitet wird, das möglichst auf allen Ebenen angreift. Sowohl die Einstellung zu Stress (love it or change it and leave it = liebe das, was Du tust oder ändere es und mache etwas anderes) als auch der Lebensstil sind bedeutende Faktoren, die in den Teufelskreis hinein- jedoch auch wieder aus ihm heraus führen können. Die mediterrane Ernährungsweise sind ebenso Bestandteil der angestrebten Lebensumstellung wie ein regelmäßiges Sportprogramm und das Einbauen von Entspannungsphasen in den Alltag, das Aufnehmen von Hobbies und Kontakten, das Erlernen und Anwenden von Entspannungsverfahren(autogenes Training, Yoga, Muskelentspannung nach Jacobson, Tai Chi – wie Sie sie auf unseren Seiten wellness nachlesen können) ebenso wie die Beachtung von genügend Schlaf und das Einhalten der biorhythmischen Strukturen(nicht die Nacht zum Tag machen). Nicht selten ist hierzu fachliche Unterstützung notwendig, da viele Verhaltensweisen zum Teil auf Lernmustern der Kindheit oder früher Erlebnisreaktionen beruhen. Unterstützend kann medikamentös behandelt werden, wobei die Maßnahmen an den Blutspiegel anzupassen sind. In Frage kommen antioxidative Substanzen zur Bekämpfung der freien Radikale wie Vitamin E, Selen, B-Vitamine, Folsäure, Biotin, Coenzym Q 10, alpha-Liponsäure und Vitamin C in Kombination mit einem Gemisch aller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, unter ärztlicher Überwachung, falls notwendig Ginkgo biloba, 5-Hydroxy-Tryptophan, Pregnenolon und DHEA, eventuell über einen begrenzten Zeitraum geringe Cortisol – Zufuhr unter Blutkontrolle.
Das Motto heißt: „Behandeln, bevor bleibende, schwere Schäden entstehen.“
Erfahrungsberichte (4) zum Thema „Burnout Syndrom = chronische Stressfolgen“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Bei mir fing es an in meiner Ausbildung zur Pflegefachkraft und der Umzug die kinder es wurde alles zu viel ich hatte keinerlei körpergefühl mehr panik attacken körperliche schmerzen nun bin ich seit 6 Monaten krank geschrieben und es ging mir nach u nach etwas besser nun soll ich mit dem Hamburger Modell wieder in die Arbeitswelt Ausbildung einsteigen heute war der erste Tag mit 3 Std und danach musste ich zuhause erstmal 3 Std schlafen ich weiß nicht ob ich das packe
Liebe J.,
sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Hausarzt darüber und bitten ihn auch um eine psychologische Therapie, denn man sollte klären, was die Ursache Ihrer Stressreaktion ist. Hängt es mit der Arbeitsbelastung insgesamt zusammen, mit der Art der Ausbildung oder womit? Wenn man die Ursache kennt, kann man am besten helfen. Es bringt nichts, sich durch zu quälen, um hinterher in ein noch größeres Loch zu fallen. Vielleicht brauchen Sie einfach mehr Zeit, mehr Unterstützung oder müssen sich ganz neu orientieren. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
ich bin 38 jahre alt. ich weiss nicht genau an was ich alles leide aber im moment habe ich einen steiffen nacken, ohrenschmerzen und kopfschmerzen, vor einem jahr hat es mit so einer enge im brustkorb angefangen, kurzatmugkeit folgte. beim lungenarzt wurde asthma festgestellt. ich habe 2 kinder die mich besonderest im ersten lebensjahr geforderz haben, eines war ein schreikind das andere hatte eine milcheiweissallergie zudem sind wir selbstständig und ich habe die letzten jahre oft dazu noch sehr viel gearbeitet. ich bin total perfektionistisch veranlagt und verlange sehr viel von mir dazu habe ich noch einen mann der mir gerne alle entscheidungen überlässt, in meinem grossen garten will ich alles perfekt haben, seit august geht aber gar nichts mehr ich bin völlig kraftlos und am ende. die schmerzen fressen mich auf meine gedächtnissleistung hat stark nachgelassen auch die belastungsgrenze, ich bekomme mittlerweile pschovarmaka wobei die schmerzen trotzdem da sind, die angstzustände die sich über jahre verdchlechtert haben sind dadurch weg! vielleicht haben sie mir ja einen tipp wie ich ausser mit schmerzmitteln meine schmerzen in den griff bekomme! vielen dank dafür
Liebe Leserin,
vor jeder Therapie steht eine gründliche Untersuchung(MRT HWS+Schädel, neurologische Abklärung). Allein mit Psychopharmaka und Schmerzmitteln werden Sie vermutlich nicht gesünder. Eine Psychotherapie wäre in jedem Fall sinnvoll, da Sie selbst erkennen, dass Ihr Anspruchsdenken ein Teil des Problems sein könnte. Daran sollten Sie mit Hilfe eines Therapeuten arbeiten. Vielleicht wären die Untersuchungen der Mitochondrienmedizin für Sie interessant, denn dort stellt man häufig Mangelzustände fest(wie z.B. Vitamin-Mineralstoffmängel etc.). Behebt man diese, sind oft keine Psychopharmaka mehr nötig. Lassen Sie sich auf alle Fälle helfen. Gute Besserung wünscht
Ihr Biowellmed Team
Ich bin 41 Jahre, habe seit gut zwei Jahren das burnout Syndrom, bzw. eine Erschöpfungsdepression.
Angefangen hat das Ganze mit massiven Verspannungen, vor allem im Kiefer und damit verbundene Ohrenschmerzen. Die angefertigten Schienen, habe ich alle nachts alle nacheinander durchgebissen, obwohl sie vom Material her immer massiver waren. Dazu war eine extreme Gereiztheit da, auch über längeren Zeitraum. Und wenn mich jemand angesprochen hat, wie geschafft ich aussehe, sind mir auch die Tränen gekommen. Das Nächste waren dann unerklärliche Gefühle der Beengung im Bereich der Speiseröhre und Brustkorb. Dann hat der Magen angefangen extrem zu krampfen. Das ging über viele Monate. Die Schmerzen waren oft so heftig, dass ich zusammengerollt da gelegen bin und geweint habe. Gleichzeitig war dann die Erschöpfung da. Es ging nichts mehr, kein Kind versorgen, kein Haushalt. Ich habe über etliche Monate Tag und Nacht geschlafen, auch ständig geweint, konnte nicht mehr aufhören. Es hat sich genauso wie ein grippaler Infekt angefühlt, über sehr lange Zeit. Merken konnte ich mir gar nichts mehr, der Kopf war komplett zu. Sobald jemand mehr als einen Satz gesagt hat, bin ich in Tränen ausgebrochen, weil ich überfordert war. Mit meinem Hund bin ich später wieder tapfer dreimal am Tag ganz kurz raus gegangen, obwohl mir so schwindlig war, das hat mich vor einem Krankenhausaufenthalt bewahrt, meint meine Psychologin. Vor ein paar Jahren habe ich einen Reiki-Grad gemacht und konnte daher spüren, dass alle Chakren zu waren. Eiskalt, null Energie. Das ist übrigens immer noch so. Anfang letzten Jahres war ich sechs Wochen auf Reha, für mich hatte diese Zeit keinen Erfolg. Dort war ich absolut überfordert, hatte die ersten drei Wochen einen Rückfall, nur gezittert und geweint, war heiß, als ob ich Fieber hätte. Rückfälle hatte ich in diesen gut zwei Jahren immer wieder. In dieser Zeit habe ich über 20 Kilo zugenommen. Es sind alle Symptome wesentlich besser, aber belastbar bin ich immer noch nicht. Das deprimiert mich natürlich. Schlafen tu ich tagsüber nach wie vor, aber nicht mehr als drei Stunden. Mit Ungeduld ersehne ich meine Gesundheit und Power, ich freu mich schon riesig darauf 🙂
Liebe G.,das können wir uns sehr gut vorstellen. Wir freuen uns für Sie, dass Sie auf dem Weg der Besserung sind. Wahrscheinlich war die Ruhe sehr wichtig für Sie. Wissen Sie, was Sie in diesen Zustand gebracht hat? Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
bin seid 6 JAhren selbständig und 58 Jahre alt.
Habe bei mir eine körperliche Veränderung fesstgestellt. d.h. wenn ich am einschlafen bin, habe ich leichte bis schwere knalleffekte im Kopf. die mich dann wieder am einschlafen hintern. Gleichzeit treten im Körperinnern schüttelfrostartiges Zittern auf.
Alle Blutwerte bis auf Colsterin sind einwandfrei.
Mein Arzt kann sich das nicht erklären. Leide auch unter Schwindel. Der beim Hinlegen, Aufstehen und in die Luftschauen auftaritt.
Außerdem habe ich Herzrythmusstörungen.
Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,
da Sie Ihren Bericht unter burnout schicken, nehmen wir an, dass Sie ein sehr stressiges Leben haben, was ja die Ursache für Ihre Beschwerden sein könnte. Man muss jedoch auch z. B. an ein Schlafapnoe-Syndrom denken, an Probleme von Seiten der Halswirbelsäule oder im HNO – Bereich. Wir empfehlen Ihnen zunächst, einen HNO – Arzt und, sollte dieser nichts finden, einen Orthopäden aufzusuchen. Außerdem ist natürlich interessant, welche Blutwerte man untersucht hat. Sind die Entzündungsparameter bestimmt worden? Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team