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Bakterielle Endokarditis

Fachartikel zum Thema Bakterielle Endokarditis

Eine etwas über 50 jährige, schlanke, sonst gesunde, sportlich aktive Frau erkrankt zum zweiten Mal an einer bakteriellen Endokarditis. Bei der ersten Erkrankung fand man Streptokokken nach einem wohl nicht ernst genommenen Infekt und starker körperlicher Belastung. Eine weitere Vorerkrankung lag nicht vor. Ca. 1 Jahr nach der ersten Erkrankung trat erneut eine bakterielle Endokarditis auf. Bei genauer Befragung erzählte die Patientin, die Beschwerden auf die leichte Schulter zu nehmen pflegt, dass sie etwas Bauchprobleme hatte, diese jedoch nicht ernst nahm, da ja im Sommer immer wieder einmal eine Bauchgrippe umgehe. Sie habe dann ihren üblichen Radkurs(150 km) absolviert und sich eigentlich sehr gut gefühlt. Abends sei dann Fieber um 38 Grad aufgetreten und Unwohlsein. Da sie ein gebranntes Kind sei, habe ihr Mann sie zum Dienst habenden Arzt gefahren. Dort habe man sie untersucht und ihr ein Antibiotikum verordnet, obwohl man nicht direkt eine Ursache des Fiebers gefunden habe. Der Arzt habe einen beginnenden Atemwegsinfekt vermutet. Sie habe sich das Medikament aus der Apotheke geholt und es eingenommen. Zunehmend sei es ihr jedoch schlechter gegangen. Ca. ? Stunde nach Tabletteneinnahme habe ihr Mann 41° Grad C Fieber gemessen, sie habe Schüttelforst gehabt und zu ihrem Mann gesagt, dass sie glaube, das sei das Ende. Ihr Mann habe dann den Notarzt gerufen und sie sei auf die Intensivstation des örtlichen Krankenhauses gekommen. Dort habe man ihr gleich eine Infusion angelegt und Blut abgenommen und sie untersucht. Das Ergebnis der Untersuchung erbrachte eine Infektion mit Escherichia coli, Darmbakterien, die üblicherweise in unserem Darm leben und normalerweise nicht krank machen. Diese Keime müssen durch Schädigungen der Darmschleimhaut vermutlich infolge des Darminfektes, dem unsere Patientin keine Beachtung geschenkt hatte, ins Blut gelangt sein, um dort die Entzündung der Herzinnenhaut auszulösen. Die Patientin verbrachte ca. 10 Tage im Krankenhaus, setzte dann noch weiter die Infusionstherapie in unserer Praxis fort und musste sich körperlich schonen, was ihr sehr schwer fiel. Sie fühlte sich trotz ihres sehr guten Trainingszustandes so schwach, dass sie bereits nach ? Stunde Gehen erschöpft war und hatte Angst, ihre vorherige Leistung nie mehr zu erreichen. Da Sport ihr Leben war, machte ihr das sehr zu schaffen und wir bemühten uns alle, ihr genügend Hoffnung zu machen, um sie für die weitere notwendige Erholung zu motivieren. Außerdem versuchten wir sie dafür zu sensibilisieren, dass sie in Zukunft mehr auf ihren Körper achten müsse und bei leichten Beschwerden ihr Sportpensum zurückschrauben sollte und zunächst ihre Beschwerden abklären lassen.
Dies gelang uns und die Patientin konnte sich schließlich für eine Untersuchung und danschließende Operation an einem Herzzentrum entscheiden. Dort führte man eine Rekonstruktion der hochgradig schlussunfähigen Mitralklappe durch. Hierfür wurde die Patientin auf eine Körpertemperatur von 35 Grad Celsius abgekühlt und an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Man stellte einen Riss im Bereich des hinteren Segels fest, den man nähen und dann das Segel rekonstruieren konnte. Dann wurde ein Ringimplantat eingebaut und die Dichtigkeit der Mitralklappe geprüft. Vorübergehend erhielt die Patientin einen Herzschrittmacher. Sie erholte sich rasch von der Operation, beschrieb jedoch die anschließenden Schmerzen als sehr unangenehm. Gut erholt kam sie dann von der Rehabilitationskur zurück und will jetzt mit einem langsamen Aufbautraining unter ärztlicher Überwachung beginnen.

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Erfahrungsberichte zum Thema Bakterielle Endokarditis

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 11.11.2007:

    Krankheitsbericht: Als Folge überkronter, lockerer Zähne erleide ich
    einen knochenabbau im Kiefer mit dauerhaft erhöhter Körpertemperatur.
    Wegen gerichtlicher Ermittlungen wird mir eine ärztliche Behandlung
    vorenthaten. Die Brücken und Kronen hätten schon vor einigen Jahren
    erneuert werden müssen. Die Frontzähne müssen bereits durch Implantate
    ersetzt werden. Die Brücke war 24 Jahre bei mir oral eingesetzt.Eine Knochentransplantation wird mir auch seit mehr als einem Jahr vorenthalten.
    Andere kronen und Goldinlays sind bereits 21 Jahre alt.Mein Allgemein-
    zustand hat sich weiterhin verschlechtert. Kann in diesem Fall als
    Folgeerscheinung eine Endokarditis ausgeschlossen werden?Ich bitte um
    kurze Mitteilung. Besten Dank um voraus.


    Mit freundlichen Grüßen.

    Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

    um eine Endokarditis auszuschließen, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Wenn Vorerkrankungen des Herzens bestehen, ist das Risiko größer, eine Endokarditis zu bekommen. Erste Anhaltspunkte kann eine Blutuntersuchung geben, bei der die Entzündungsparameter bestimmt werden. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kann krankhafte Befunde ergeben, muss es jedoch nicht. Im Zweifelsfall muss man mehrere Blutkulturen anlegen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
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