Ein 66 jähriger Patient kam zu mir in die Praxis, nachdem er einen Schlaganfall erlitten hatte. Er hatte jahrelang einen unbehandelten Bluthochdruck, eine Cholesterinerhöhung, rauchte seit 40 Jahren ca. eine Schachtel Zigaretten pro Tag und war dem Alkohol nicht abgeneigt. Bei der Untersuchung stellte man eine Schädigung der Hirngefäße durch die bekannten Risikofaktoren fest. Die linksseitige Halsschlagader war etwa zu 80 % verengt. Er hatte eine Durchblutungsstörung an beiden Beinen, die den Einsatz einer Gefäßprothese erforderlich machte. Der Patient behielt vom Schlaganfall keine Lähmung zurück, sondern nur eine allgemeine Schwäche. Er hatte jedoch eine schwere Depression auf Grund der Gehirngefäßveränderungen. Dies führte dazu, dass er wenig krankheitseinsichtig war und nicht genügend trank. Er rauchte auch weiter. Ein Aktivierungsprogramm war sehr schwer durchzuführen. Trotz medikamentöser Behandlung und weiterer Bemühungen wie Krankengymnastik, Bewegungstherapie, nervenärztlicher Behandlung usw. schritt die allgemeine Gefäßerkrankung fort. Etwa zwei Jahre nach dem Schlaganfall musste dem Patienten ein Bein amputiert werden. Von da an war er bettlägerig. Der Zustand des Patienten verschlechterte sich zusehends. Etwa zweieinhalb Jahre nach dem Schlaganfall starb er. Die letzten sechs Wochen seines Lebens redete er praktisch nichts mehr. Nach den Angaben seiner Frau hatte sich sein Wesen nach dem Schlaganfall um 100 % verändert. Früher war er gesellig, lebenslustig, immer in Bewegung. Nach dem Schlaganfall fehlte jedes Interesse, er war freudlos und depressiv.
Was können Patienten daraus lernen ?
Gesundheitsvorsorge ist eine ganz wesentliche Basis für die Erhaltung der Gesundheit, da viele Störungen keine Beschwerden bereiten. Durch eine frühzeitige Behandlung können Störungen beseitigt werden, bevor sie im Körper bleibende Schäden anrichten. Auch kann bei auftretenden Störungen eine Änderung der Lebensweise die Störungen eventuell noch beheben, bevor sie zu Krankheiten geworden sind.