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Gesundheit und Gesellschaft

Fachartikel zum Thema Gesundheit und Gesellschaft

Dass die Deutschen Abstriche machen müssen, ist kein Geheimnis und könnte zu einer ausgiebigen politischen Diskussion verleiten. Dass die finanzielle Misere auch viele Menschen empfindlich trifft, erlebe ich jeden Tag und versuche immer wieder in meinem Rahmen Lösungen zu finden. Dennoch muss man sich doch fragen, in welcher Gesellschaft wir leben, wenn mir ein über 70 jähriger Patient, selbst bluthochdruckkrank mit Folgen, der ein großes, exklusives Haus bewohnt, einen Mercedes fährt und jedes Jahr größere Urlaubsreisen unternimmt, mir am Rande erzählt, dass bei der Blutdruckmessung zu Hause seine Frau plötzlich sehr hohe Werte um 180/90 habe und bestimmt im nächsten Quartal mal vorbei kommen werde. Dieses Quartal, das nur noch 2 Wochen dauert, lohne es sich ja nicht mehr, 10 € Praxisgebühr zu bezahlen. Auch mein Hinweis, dass das lebensgefährlich werden könne und das Leben doch mehr wert sei als 10 € konnte ihn nicht zum Umdenken bewegen. Eine junge Patientin, die schon ihr eigenes Geld verdient, kommt nach einem halben Jahr, um sich nochmals gegen Hepatitis impfen zu lassen. Bei der Frage, warum sie denn nicht rechtzeitig gekommen sei, um ihren Impfschutz komplettieren zu lassen wie wir das vereinbart hatten, damit die Impfung 10 Jahre Schutz biete, sagt sie mir, dass sie da gerade einfach keine Lust gehabt habe, sich impfen zu lassen. So eine Impfung kostet ja auch nur ca. 66 € und war in diesem Fall rausgeworfenes Geld, da eine einzige Impfung nicht viel nützt. Wäre die Patientin mit ihrem eigenen Geld auch so umgegangen?
Dies sind natürlich Einzelbeispiele. Sie sind jedoch keine Seltenheit. Sie fordern mir immer wieder aufs Neue Gelassenheit ab in einer Zeit, in der Ressourcen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und die Ärzte jede Verordnung auf ihre Kosten überdenken müssen. Sie sind meiner Meinung auch ein Schlag ins Gesicht für jene Patienten, die dankbar für jede Zuwendung und Hilfe sind und den Ärzten großes Verständnis entgegen bringen. Dass wir Menschen häufig erst reagieren, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, erlebe ich täglich. Ich möchte mich selbst nicht erheben, davon frei zu sein. „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“. Über den Umgang mit den vorhandenen Mitteln nachzudenken, möchte ich dennoch anregen. Dies betrifft nicht nur Patienten, sondern auch Gremien, Krankenkassen Politiker. Wenn Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit von allen erwartet wird, muss dies auch für alle gelten. Solange dieses Prinzip nicht stimmt und auf der einen Seite Gelder hinausgeworfen werden, die man dann woanders wieder einsparen will, wird das System nicht funktionieren. Deshalb ist der Aufruhr vieler Menschen und Berufsgruppen eine Warnung, die man nicht in den Wind schlagen, sondern ernst nehmen sollte. In unserer Gesellschaft sollten die Werte geklärt werden und danach die Bestimmungen ausgerichtet und die Gelder verteilt werden. Die meisten Menschen haben überhaupt keinen Einblick in das Gesundheitswesen. Vieles wird bewusst verschwiegen. Diese Unehrlichkeit bringt die Beteiligten so auf. Wie kann man sich auf das Podium stellen und behaupten, es gebe keine Zweiklassenmedizin in Deutschland und gleichzeitig den Ärzten bei Verordnung teurer Medikamente mit Geldstrafen drohen, die diese trotz 12 – 15 Stunden – Tag nicht einmal bezahlen könnten. Da wird wieder mit der Ethik der Ärzte gespielt. Die werden das schon irgendwie machen. Sie möchten ja ihren Patienten nicht schaden. Das haben sie unter Eid versprochen. Sie haben jedoch nie versprochen, an einem System teilzunehmen, das sie unter derartige Zwänge stellt. Sie haben es verdient, in einer Gesellschaft zu arbeiten, die auch fair mit ihrer Arbeitskraft und ihrem Wissen umgeht und ihnen die Möglichkeit gibt, nach ihrer Einschätzung eines Krankheitsfalles und ihrer ethischen Verpflichtung handeln zu können, ohne dafür bestraft zu werden. Dass hierfür auch jeder einzelne Bürger in der momentanen Zeit Abstriche machen muss, ist den meisten Menschen bewusst. Dennoch möchte fast jeder Kranke lieber einen größeren Betrag für seine Gesundheit leisten und darauf vertrauen, dass das Beste für ihn getan wird.

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