Das natriuretische Peptid ist ein Eiweißkörper mit Hormonwirkung. Es wird bei einer erhöhten Wandspannung des Herzmuskels am Ende der Diastole oder bei einer erhöhten Dehnung des Herzmuskels aus den Herzmuskelzellen der Herzkammern freigesetzt und ins Blut abgegeben. Dabei wird in der Herzmuskelzelle eine Vorstufe des Peptids (B-type-natriuretisches Peptid=BNP) in das biologisch inaktive N-terminale Peptid (NT-proBNP) und das aktive BNP gespalten und in das Blut freigesetzt. Sie wirken im Körper als Gegenspieler des Angiotensin-Aldosteron-Systems und steigern die Ausscheidung von Wasser und Natrium, führen zur Gefäßerweiterung, wirken somit der erhöhten Herzbelastung durch Senkung des Blutdruckes und Minderung des Gefäßdruckes entgegen. In der Nebennierenrinde hemmen sie die Bildung von Aldosteron (Aldosteron ist ein Hormon, das die Wiederaufnahme von Natrium und die Ausscheidung von Wasserstoff- und Kaliumionen fördert). Da das natriuretische Peptid direkt mit der Wandspannung des Herzmuskels ansteigt, kann es sehr gut zur Feststellung einer erhöhten Herzbelastung und zur Frühdiagnose einer Herzmuskelscheäche genutzt werden. Werte bis 125 pg/ml im Serum sind normal und unabhängig von Alter, Geschlecht und Tageszeit.