Kurz und bündig
Ein erhöhter Homocysteinspiegel gilt als Risikofaktor für Herz- und Gefäßkrankheiten.
Ursachen
Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt, das beim Stoffwechsel der Aminosäure Methionin anfällt, und das bei vielen Körpervorgängen eine Rolle spielt. Ursache einer Homocysteinerhöhung ist ein Mangel an Vitamin B, B12 oder Folsäure. Auch vererbte Ursachen können zu einer Homocysteinerhöhung führen oder sie begünstigen. Auch Medikamente können Homocystein erhöhen wie z. B. die Pille, Theophyllin, Methotrexat, Cholestyramin, Antiepileptika, Entwässerungsmittel vom Typ der Thiazide, Omeprazol. Auch bei Krankheiten wie bösartigen Leiden, Lupus erythematodes, Unterfunktion der Schilddrüse oder Nierenschwäche ist der Homocysteinspiegel erhöht. Eine falsche Verarbeitung des Blutes kann jedoch ebenfalls eine Erhöhung vortäuschen. Das Blut muss sofort nach Abnahme eisgekühlt und innerhalb von 1/2 Stunde verarbeitet werden.
Feststellen der Erkrankung
Die Erkrankung kann durch eine Blutabnahme mit Bestimmung der Homocysteinkonzentration im Blut festgestellt werden.
Symptome
Die Betroffenen haben keine Beschwerden, weisen jedoch bereits bei leicht erhöhten Blutspiegeln über 12 µmol/l ein erhöhtes Risiko auf, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen oder an ihr zu sterben.
Behandlung
Bei Patienten mit Herz-Gefäß-Risiken oder -Erkrankungen ist eine Konzentration unter 10 µmol/l erwünscht, bei Patienten ohne diese Risiken ist eine Konzentration von 12 mmol/l zu akzeptieren. Hiefür wird bei einer leichten Erhöhung die Einnahme von 0,2-0,8 mg Folsäure und 3-30µg Vitamin B12 und 2-20 mg Vitamin B6 pro Tag empfohlen. Ist die Homocysteinkonzentration nach 4 Wochen noch nicht im gewünschten Bereich, kann man Folsäure erhöhen bis zu einer Dosis von 1-5 mg pro Tag. Erreicht man auch hiermit keinen günstigen Bereich, muss nach Nieren- oder Schilddrüsenkrankheiten gesucht werden. Auch bei einem niedrig normalen Vitamin B12-Wert kann bereits ein Vitamin B12-Mangel in der Zelle vorliegen. Dies kann durch eine Bestimmung von Methylmalonsäure und Holotranscobalamin II festgestellt werden.
Erfahrungsberichte (3) zum Thema „erhöhtes Homocystein“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht
Guten Tag,
ich möchte an dieser Stelle jedem Leser dringend raten, seinen Homocysteinwert bestimmen zu lassen.
Vor 3 Jahren tat auch ich es-nach Drängen meiner Frau, die im Gesundheitswesen arbeitet.
Der Hausarzt ermittelte einen Wert von 17,9 und überwies mich zu einer Fachpraxis, die den Wert bestätigte und mir einen Gentest empfahl. Der kostete 100 Euro, aber: Volltreffer! So erfuhr ich also, dass ein Gendefekt bei mir die Ursache ist und sollte nach 2 Jahren wiederkommen.
Dann die Überraschung: Der Wert ist gestiegen auf 29,7 und nun wurde die übliche Therapie mit B-Vitaminen begonnen. Der Arzt betonte noch einmal ganz klar und deutlich die möglichen Folgen eines solchen Zustandes und sagte, ich sei damals gut beraten gewesen, den Wert aus Eigeninteresse bestimmen zu lassen.
Nun noch eine Frage: Wie wirkt sich täglicher Alkoholkonsum auf den Hcy bzw.auf die jetzige Therapie aus? 2Gl.Bier+2 Gl. Wein z.B… Vielen Dank! !!
Lieber Herr W.,
abgesehen davon, dass Ihr Alkoholkonsum schon an sich bedeutend zu hoch ist, hat sich gezeigt, dass sich hohe Homocysteinwerte und Alkohol in ihrer Wirkung potenzieren. Hierzu gibt es auch Studien. Insbesondere droht eine Demenz. Dies wurde bereits bei 1 Glas Wein pro Tag festgestellt. Wir raten Ihnen dringend, auf Alkohol völlig zu verzichten und denken, dass Ihre Homocysteinwerte dann in 1/2 Jahr bedeutend niedriger sind. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Ich bin 53 Jahre alt. Bei der letzten Blutuntersuchung betrug mein Homocysteinwert 16. Vor einem Jahr lag er noch bei 12. Da ich mich überwiegend vegetarisch ernähre nehme ich so zwei mal im Jahr eine Packung Vitamin B Komplex zu mir. Diese war kurz vor der Untersuchung gerade beendet. Das wollte ich nur erwähnen um einen B12, B6 usw. Mangel auszuschließen. Seit 2 Jahren nehme ich L-Thyroxin 50 Mikrogramm zu mir. Wenn ich meinen Arzt frage ob ich nun Über-oder Unterfunktion habe sagt er weder noch. Ich würde einen Kropf bekommen wenn ich sie nicht nehme. Derzeit liegt der TSH Wert bei 1,27, vor einem Jahr bei 2,29. Wenn nun ein Zusammenhang zwischen der Schilddrüse und dem HCW bestünde müßte ich was tun? Muß die Dosis vom L-Thyroxin erhöht werden? Ich bin mit meinem HCW nicht zufrieden, ich ernähre mich so gesund und habe keine Erklärung für den hohen Wert. Für einen Vorschlag wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen.
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
allenfalls eine Schilddrüsenunterfunktion würde Homocystein erhöhen. Sie sind jedoch mit dem von Ihnen übermittelten Wert sehr gut eingestellt. Es ist möglich, dass Sie ein genetisches Risiko für einen erhöhten Homocysteinspiegel haben. Auch Ihre Ernährung kann durchaus die Ursache für die Homocysteinämie sein, denn die B – Vitamine sind überwiegend in tierischen Nahrungsmitteln enthalten. Da reicht dann ab und zu eine Packung Vitamin B nicht aus. Da so hohe Werte Risikofaktoren für Thrombosen, Embolien, Herzinfarkt und Apoplex sind, sollten Sie regelmäßig ein Präparat einnehmen, das B6, B12 und Folsäure enthält und sollten in ärztlicher Kontrolle bleiben. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Ich bin 52 Jahre alt und nehme noch die Pille (Lovelle). Beim letzten Check up wurde ein erhöhter Homocysteinwert festgestellt (19,0).
Ich habe sonst keine Risikofaktoren (Colesterin 210, Zucker 80, Blutdruck 135:85) Ich wiege bei 164 cm 53 kg.
Ist der Wert beängstigend hoch? Meine Ärztin meinte, momentan ist nichts zu veranlassen. Sollte ich die Pille absetzen? Wenn ich dann andere Hormone brauche – stellt sich das Problem wieder, oder?
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
leider herrscht noch immer etwas Unklarheit, wie man mit einem erhöhten Homocysteinspiegel umgehen soll. Wir würden Ihnen empfehlen, noch LDL und HDL bestimmen zu lassen, weil der alleinige Wert des Gesamtcholesterins keine Aussage erlaubt und die B – Vitamine und Folsäure untersuchen zu lassen. Sind diese zu niedrig, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie Vitamine und Folsäure einnehmen und dann nochmals den Homocysteinspiegel messen lassen. Man scheint sich immerhin darüber einig zu sein, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko, einem erhöhten Schlaganfallrisiko und einem erhöhten Risiko für Osteoporose verbunden ist. Deshalb sollte man Ihr Gesamtrisiko bestimmen(körperliche Untersuchungen, weitere Erkrankungen, Familienanamnese), damit man Ihnen besser raten kann. In diesem Zusammenhang ist natürlich unbedingt auch die weitere Einnahme der Pille zu diskutieren, die man in diesem Alter nicht mehr unbedingt empfehlen sollte. Sprechen Sie Ihren Arzt bitte auch darauf an. Nicht immer ist es notwendig, dass man in den Wechseljahren Hormone einnimmt. Insbesondere, wenn bestimmte Risiken vorliegen, muss man sich das gründlich überlegen. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team