Ein 20 jähriger Patient, schlank mit idealem Körperbau kam zur Routinekontrolle in die Praxis. Bei ihm war in der Kindheit ein Herzfehler operativ korrigiert worden (Verschluss eines Vorhof-Scheidewand-Defektes), bei einer Folgeuntersuchung hatte man dann den sinuatrialen Block, eine Reizleitungsstörung, festgestellt. Obwohl er über keinerlei Beschwerden klagte und auch sportlich aktiv war, schickte ich ihn zur üblichen jährlichen Kontrolluntersuchung. Dabei stellte man bei dem Langzeit-EKG Pausen von über 6 Sekunden fest und eine zeitweilige Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie) auf 32 Schläge pro Minute. In dieser Situation entschloss sich der Internist, den jungen Mann in die Klinik einzuweisen, um ihm einen Herzschrittmacher einpflanzen zu lassen. Nach erfolgter Operation geht es dem Patienten jetzt seit Jahren gut. Lediglich das Implantat hatte ihn anfangs gestört, da es etwas unglücklich ganz am Rande seines Brustmuskels eingesetzt wurde und bei dem schlanken Patienten zum einen zu sehen war und ihn zum anderen bei sportlichen Bewegungen des Oberkörpers störte. Anfangs redeten wir oft darüber und er wollte „das Ding“ möglichst wieder los haben oder an einer anderen Stelle eingepflanzt bekommen. Nach ca. 1/2 Jahr hatte er sich jedoch bereits so gut daran gewöhnt, dass er gar nicht mehr daran dachte und war inzwischen auch froh, Sicherheit zu haben.