Höhenkrankheit
Fachartikel zum Thema Höhenkrankheit
Kurz und bündig
Die Höhenkrankheit kann in Höhen über 2500 m auftreten und kostet immer wieder Menschenleben.
Ursache
Der Luftdruck nimmt mit Zunahme der Höhe ab. Mit ihm sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft. Wird von der Lunge weniger Sauerstoff in das Blut und somit in die Körperzellen aufgenommen, versucht dies der Organismus durch eine Beschleunigung des Herzschlags auszugleichen. Nach einigen Tagen passt er sich der Situation auch durch eine Vermehrung der roten Blutkörperchen um bis zu 30 – 50 % an. Hat der Körper keine Zeit, sich anzupassen, kommt es zu verschiedenen Störungen wie Lungenödem und Hirnödem, die rasch zum Tod führen können.
Feststellen der Erkrankung
Der Aufenthalt in großer Höhe und die typischen Beschwerden sowie die ärztliche Untersuchung reichen zur Diagnose aus.
Beschwerden
Zu Beginn der Erkrankung kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Sehstörungen, Leistungsabfall und kurzen nächtlichen Atemstörungen und Herzrasen kommen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung nehmen diese Beschwerden zu, der Erkrankte fühlt sich zunehmend schwächer, Schwindel und Benommenheit können auftreten, es kommt zu verstärkter Atemnot und Husten, eventuell zu Veränderung der seelischen Befindlichkeit und zu Gangstörungen. Schließlich führt die Erkrankung zu Bewusstlosigkeit, zu starkem Husten mit braunem Auswurf, zu Störungen der Wahrnehmung und des Verhaltens und zum Tod.
Vorbeugung
Herz - und Lungenkranke sollten sich nicht in Höhen über 2000 Meter begeben. Treten bei Gesunden in Höhen über 3000 Meter Beschwerden auf, die auf eine beginnende Höhenkrankheit hindeuten, sollten sie in dieser Höhe bleiben und sich nicht anstrengen, um dem Körper Zeit zur Anpassung zu lassen. Verschwinden die Beschwerden wieder, kann ein langsamer, weiterer Aufstieg versucht werden. Generell sollte man ab 3000 Meter Höhe nicht mehr als 300 Höhenmeter pro Tag überwinden. In großen Höhen sollte man sich nicht überanstrengen. Man sollte große Flüssigkeitsmengen (4-6 Liter) zu sich nehmen, keinen Alkohol oder Kaffee trinken, leichte vitaminreiche Kost zu sich nehmen und auf Schlafmittel verzichten. Medikamentös kann vorbeugend Acetazolamid in einer Dosierung von 250-500 mg pro Tag bereits vor Reiseantritt bis zum Ende der Reise eingenommen werden und Nifedipin in einer Dosierung von 30 – 60 mg pro Tag. Hierzu sollte jedoch unbedingt ein Arzt befragt werden, da dies nicht in allen Fällen empfohlen werden kann.
Behandlung
Bei leichten Zeichen einer Höhenkrankheit genügt es, sich auf der gleichen Höhe einige Tage auszuruhen und sich daran zu gewöhnen. Bei schwereren Anzeichen ist ein rascher Abtransport auf eine Höhe unter 2500 Meter notwendig. Die ärztliche Behandlung wird mit Sauerstoff, Furosemid, Nifedipin (im Akutfall 10 mg normales Nifedipin zusammen mit Sauerstoff, dann sechsstündlich 20 mg retardiertes Nifedipin) gegen das Lungenödem und Dexamethason gegen das Hirnödem durchgeführt.
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