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Chronisch lymphatische Leukämie

Fachartikel zum Thema Chronisch lymphatische Leukämie

Kurz und bündig

Die chronisch lymphatische Leukämie ist eine Erkrankung vorwiegend des höheren Lebensalters. Man zählt sie zu den niedrig malignen B – Zell - Non-Hodgkin-Lymphomen. Es kommt zur Vermehrung von reifen, kleinzelligen, aber funktionslosen B – Lymphozyten. Die Erkrankung zeigt einen sehr unterschiedlichen Verlauf, so dass oft Jahre bis Jahrzehnte keine Therapie nötig ist, daher behandelt man sie so spät und so schonend wie möglich. Im Gegensatz zu den akuten Leukämien sind die weißen Blutkörperchen der chronischen Leukämie funktionstüchtig. Es werden ständig Studien zur Optimierung der Behandlung durchgeführt. Allgemeine Aussagen zur Behandlung können daher nur eine grobe Richtung anzeigen und müssen von kompetenten Ärzten festgelegt werden.

Ursache

Strahlen, Benzol, chemische Substanzen, Medikamente, die zur Chemotherapie verwendet werden ( Chemotherapeutika ), Medikamente, die zur Unterdrückung des Immunsystems verwendet werden ( Immunsuppressiva ).

Beschwerden

Die Erkrankung beginnt oft schleichend und uncharakteristisch mit Blässe, Müdigkeit, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme. Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsabnahme bezeichnet man als B – Symptome. Es kommt zu Lymphknotenschwellungen in mehr als 90 % der Fälle, vor allem im Halsbereich, in der Achselhöhle und in der Leiste. Die Lymphozytenwucherung beginnt in den Lymphknoten, befällt alle Lymphknoten und führt zu deren Vergrößerung bis auf das zehnfache. Hauterscheinungen treten bei etwa 10 % der Betroffenen auf in Form von Juckreiz, Entzündungen, Pilzbefall, Gürtelrose, Hautblutungen oder knotigen Hautwucherungen. Da die Antikörperproduktion gestört ist, kommt es gehäuft zu Infektionen. Gelegentlich findet man eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse ( Parotis ) und der Tränendrüsen. Die chronische Phase kann rasch in eine akute Phase übergehen mit rascher Zunahme der weißen Blutkörperchen im Blut und dadurch hervorgerufenen Gefäßverschlüssen, Blutgerinnseln, häufig auch einer Vermehrung der Blutplättchen mit Störung ihrer Funktion(Thrombozytose) und Blutungen(Thrombopenie), eine Verminderung funktionstüchtiger weißer Blutkörperchen und dadurch auftretenden Infektionen, eine Blutverdickung ( Hyperviskosität ) aufgrund einer allgemeinen Blutzellvermehrung mit Verschlechterung der Fließeigenschaften des Blutes, in fortgeschrittenen Fällen Störung der Funktionen der Organe, z. B. Störung der Gehirnfunktion.

Feststellen der Erkrankung

Im Blut findet sich eine krankhafte Erhöhung der weißen Blutkörperchen mit Lymphoblasten, Vorstufen der weißen Blutkörperchen, die normal aussehen. Dabaei können die B – Lymphozyten oder die T – Lymphozyten vermehrt sein. . Es kommt zu einer Erhöhung der Leukozytenzahlen zwischen 10 000 und 100 000 pro mm³, selten bis 600 000 pro mm³ mit einem Anteil der Lymphozyten zwischen 70 und 95 %. Typisch, aber nicht immer vorhanden sind Gumprecht`sche Kernschatten ( zerstörte Lymphozytenreste ). Im Knochenmark treten Lymphozyten normalerweise nicht auf. Bei der chronisch lymphatischen Leukämie finden sie sich massenhaft. Deshalb hat die Knochenmarkspunktion bei dieser Erkrankung einen hohen Aussagewert. Eiweißveränderungen im Blut sind ebenfalls häufig. Z. B. kommt es zur Abnahme der Gammaglobuline durch einen Defekt in der Bildung der B – Lymphozyten mit Antikörpermangel, Infektanfälligkeit, Gürtelrose und Zunahme bösartiger Tumoren. Es kann auch zu einer Erhöhung der Gammaglobuline durch Paraproteine, abnorme Gammaglobuline, kommen, die zum Teil gegen körpereigenes Gewebe gerichtet sind und dadurch zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie der Bildung von Kälteagglutininen führen. Neben Blutuntersuchung und Knochenmarkspunktion gehört die Ultraschalluntersuchung zu den Standarduntersuchungen.

Behandlung

Behandlungsprinzip ist: So spät und so schonend wie möglich. Die Zellzahl ist nicht entscheidend für den Beginn der Behandlung, sondern das Ausmaß der Verdrängung der normalen Blutbildung und die dadurch hervorgerufenen Folgen. Die Behandlung erfolgt je nach Stadium und Verlauf der Erkrankung.
Im Stadium A der Erkrankung sind lediglich Blutkontrollen alle 3 Monate nötig. Erst im Stadium C oder beim Vorliegen von Beschwerden, die den Betroffenen beeinträchtigen, führt man eine Therapie durch.
Bei Patienten, die in einem guten Gesundheitszustand sind und eine stärkere Therapie vertragen, um damit eine möglichst lange und gute krankheitsfreie Zeit zu haben, empfiehlt sich derzeit eine Chemotherapie (z. B. Fludarabin in Verbindung mit einem Antikörper), bei Patienten, die in schlechtem Allgemeinzustand sind, kann durchaus eine Behandlung mit Chlorambucil sinnvoll sein. Die Raten an kompletter Remission sind hoch.Wenn die Betroffenen ein erhöhtes Risiko haben wie eine ungünstige genetische Anomalie des Zellmaterials oder wenn sie auf die Chemotherapie nicht ansprechen ist eine Knochenmarkstransplantation bzw. Stammzelltransplantation sinnvoll. Da diese auch mit hohen Risiken verbunden ist, wird sie nicht sofort routinemäßig eingesetzt.
Noch laufen viele Studien, welches Verfahren sich am besten eignet. Derzeit kann noch keine klare Auskunft darüber gegeben werden. Die chronisch lymphatische Leukämie ist mit Abstand die gutartigste unter allen Leukämien. Die mittlere 5 Jahres – Überlebensrate beträgt ca. 5 Jahre mit einer Streuung von 2-15 Jahren. Gefahr besteht durch die Blutarmut und durch nicht beherrschbare Infekte.

Erfahrungsberichte zum Thema Chronisch lymphatische Leukämie

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 22.11.2022:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich möchte mich kurz einmal vorstellen. Mein Name ist Alicia Schäfer, ich bin 24 Jahre alt und arbeite als Medizinische Fachangestellte.
    Zurzeit studiere ich berufsbegleitend Gesundheitspsychologie und Medizinpädagogik an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management.
    Bei mir steht nun die Bachelorarbeit bevor mit dem Thema „Krankheitsbewältigung bei der chronischen lymphatischen Leukämie im Hinblick auf die Salutogenese bei den Bewältigungsstrategien“. Für meine Bachelorthesis suche ich noch Betroffene/Genesene von der CLL die Interesse daran hätten bzgl. der Thematik interviewt zu werden. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir weiterhelfen können.
    Mir ist die Sensibilität der Thematik durchaus bewusst, jedoch möchte ich der Thematik einen höheren Stellenwert geben.

    Gerne können Sie bei Interesse meine Hochschu l- E-Mail-Adresse: alicia.schaefer@fom-net.de weitergeben.

    Vielen Dank im Voraus.
    Über eine Rückmeldung und jede Hilfe freue ich mich sehr.

    Mit freundlichen Grüßen
    Alicia Schäfer

    Liebe Frau Schäfer,

    normalerweise veröffentlichen wir aus Datenschutzgründen keine Emailadressen. Mit Ihrer ausdrücklichen Erlaubnis tun wir das ausnahmsweise mal, um Ihnen bei Ihrem Vorhaben zu helfen. Bitte schreiben Sie uns an, wenn der Prozess abgeschlossen ist, damit wir dann Ihre email entfernen. Viel Glück

    Ihr Biowellmed Team

  • Erfahrungsbericht vom 01.06.2021:

    Wie lang muss man inbruvica einnehmen bei cll

    Lieber A.,

    letztlich solange man es verträgt und es wirkt. Man kann das Medikament auch noch nach mehreren Rezidiven einsetzen. Liebe Grüße

    Ihr...
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  • Erfahrungsbericht vom 06.05.2021:

    Ich habe Cll mache Therapie mit imbruvica geht mir eigentlich gut , wen die Angst nur nicht wäre
    Liebe A.,

    das können wir sehr gut verstehen. Man darf aber immer hoffen, dass man die Krankheit...
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  • Erfahrungsbericht vom 24.03.2020:

    Ich bekam mit 48 Jahren die Diagnose CLL. Damals 18000 Leukos stabil bis 35000 letztes Jahr. Ich muß ergänzen das ich mehrere HWS OPS hatte inzwischen von Occiput bis th 2. Letzte OP 2019, weil mir nach der letzten erweiterungs...
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  • Erfahrungsbericht vom 18.01.2016:

    Hallo,
    ich habe vor 1 woche die diagnose ccl stadium A bekommen. Jetzt kommen natürlich die fragen, was man als patient selbst machen kann.
    Ich selbst habe bis auf ziemliche schlappheit noch keine anderen symptome. Ein ct (abdomen...
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  • Erfahrungsbericht vom 15.09.2014:

    Hallo meine Mama leidet an einer chronischen Leukämie die Werte sind von einen Monat gestiegen erst waren es 84000 jetzt sind es schon 120000 sie wird 84 Jahre und möchte nichts mehr machen lassen was der Doc auch beführwortet wie...
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  • Erfahrungsbericht vom 22.06.2013:

    meine mutter heute 63 jahre alt, hat seid 12 jahren chronisch lymphatische leukämie, werte sind alle top, soweit alles okay, vor drei jahren bekam sie eine chemo , jetzt ist sie seit ein paar tagen irgendwie erkältet hatte halsschmerzen und...
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  • Erfahrungsbericht vom 30.10.2012:

    Bei meiner Mutter wurde mit 48 Jahren diese Form der Leukämie festgestellt, auch ihr Bruder ( also mein Onkel ) erkrankte bereits mit 36 Jahren daran. Ich bin nun 26 und mir wurde geraten, einmal jährlich zur Blutentnahme/Kontrolle zu gehen....
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  • Erfahrungsbericht vom 03.06.2011:

    Berichte von Untersuchungen:
    entnahmen eines Lymphknotens. Bösartige Zellen entdeckt.

    CT: B- NHL/CLL mit positiven B-Zellen überwiegend kleinzellige CD 20 positive B-Zell Population mit Koexpression von CD 05 undCD23.
    Beim CT wurden im Kieferwinkel bds. Bis 12 mm, kleinere Lympknoten...
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  • Erfahrungsbericht vom 19.08.2008:

    Hallo,

    ich bin seit Monaten tagsüber sehr müde, schlapp obwohl ich genügend schlafe. Immer wieder entzünden sich meine Lymphnoten unter den Achseln (meist nur einer). Auch habe ich rezidivierende Exzeme im Gesicht, aber schon seit Jahren, welches ich auch...
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  • Erfahrungsbericht vom 05.04.2007:

    ich bin 27 Jahre, zur Zeit Studentin, treibe keinen Sport, habe Normalgewicht, Periode schwach, Frauenarzt regelmäßig, Fleisch und Wurst wenig aber kein Vegetarier. Haben die Eisenwerte was mit dem Schwitzen zu tun? Stuhltest noch keinen gemacht. Was kann man...
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  • Erfahrungsbericht vom 03.04.2007:

    Hallo,
    ich schwitze seit ca. 1 1/2 Jahren nachts, d.h. ich wache meist klatsch-nass auf. Seit ein paar Monaten bin ich zudem sehr müde. Morgens wenn ich aufwache bin ich top-fit, gegen mittag muss ich ständig gähnen und nachmittags halte...
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  • Erfahrungsbericht vom 19.03.2007:

    Hallo,
    ich schwitze seit ca. 1 1/2 Jahren nachts, d.h. ich wache meist klatsch-nass auf. Seit ein paar Monaten bin ich zudem sehr müde. Morgens wenn ich aufwache bin ich top-fit, gegen mittag muss ich ständig gähnen und nachmittags...
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