Rotwein – ja oder Nein ? Dieses Thema geistert seit Jahren durch die Medien. Anscheinend soll ein moderater Rotweingenuss das Risiko einer Herzerkrankung reduzieren.
Der wichtige Inhaltsstoff ist Resveratrol, ein sekundärer Pflanzenstoff, der zu den Polyphenolen gehört und vor allem in den Schalen der Traube, aber auch in den Kernen, Stielen und Wurzeln vorkommt. Es ist ein Stoff, der die Pflanze vor schädlichen Belastungen schützt und bei verstärkter Beanspruchung vermehrt gebildet wird, d. h., wenn die Pflanze unter Stress steht. Die Bildung des Stoffes ist von einem Enzym abhängig, das vor allem in Trauben und Erdnüssen vorkommt. Durch den Fermentierungsprozess im Rotwein ist der Gehalt an Resveratrol höher, schwankt jedoch je nach Anbaugebiet: Die höchsten Werte an Resveratrol haben Pinot noir aus Tschechien, Bordeaux, Cabernet, Merlot und Sauvignon. Als täglich wirksame Menge wird bei Frauen ? Liter eines an Resveratrol reichen Weines angesehen, bei Männern 0,375 Liter. Man hat nun entdeckt, dass durch Resveratrol das Gen SIRT-1 aktiviert wird, das Bedeutung hat für Reparaturmechanismen in den Zellen und für die Hemmung der Fettspeicherung. Resveratrol besitzt auch eine hohe antioxidative Kapazität. Ein mäßiger Weingenuss scheint also auch auf anderen Gebieten günstige Wirkungen zu entfalten. Es senkt LDL und erhöht den HDL-Anteil des Cholesterins, mindert die Verklumpung der Blutplättchen, wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und hat damit eine Bedeutung in der Vorbeugung von Herzerkrankungen und Krebs. Es wirkt als „CR-Mimetikum“, d.h., es gaukelt dem Körper eine Kalorienverminderung vor ohne die Hormonausschüttung zu erniedrigen oder die Fruchtbarkeit zu beeinflussen. In mäßigen Dosen wirkt Rotwein potenzfördernd. Es reduziert das Wachstum der Prostata.
Resveratrol ist sehr sauerstoffempfindlich. Es verliert sehr schnell an der Luft seine Wirkung. Daher sollte der Rotwein nicht sehr lange offen stehen. Kapseln, die Resveratrol enthalten, müssen mikroverkapselt sein.