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Parkinson - Krankheit

Fachartikel zum Thema Parkinson - Krankheit

Einer von 1000 Menschen erkrankt durchschnittlich an der Parkinson – Krankheit. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Erkrankung kann selten autosomal dominant vererbt werden. In Familien, in denen ein Verwandter 1. Grades unter Parkinson oder essentiellem Tremor leidet, ist das Risiko einer Erkrankung erhöht.

Ursache

Die Ursache ist unbekannt. Es kommt zu einem Mangel an Dopamin im Gehirn, der durch Degeneration melaninhaltiger Zellen in der Substantia nigra verursacht wird. Auch andere Nervenübertragungsstoffe wie Noradrenalin, Serotonin, Acetylcholin und Gammaaminobuttersäure sind vermindert.

Beschwerden

Die Krankheit beginnt häufig mit Schmerzen in den Beinen, die dann oft auf Abnutzungserscheinungen zurückgeführt werden. Depressive Verstimmungen sind häufig. Mit der Zeit kommt es dann zu den typischen Beschwerden wie Zittern ( Tremor ), Erhöhung des Muskeltonus ( Rigor ), Verarmung der Mimik, Verlangsamung der Bewegungen, kleintrippeligem Gangbild und in ca. 30 – 40 % der Fälle zu Demenz. Anfangs ist das Beschwerdebild nicht selten einseitig, später meist symmetrisch. Es gibt Patienten, bei denen das Zittern im Vordergrund steht. Sie sind meist jünger, haben Parkinsonkranke in der Familie und sind weniger von Depressionen geplagt. Bei ihnen schreitet die Erkrankung meist auch langsamer fort. Bei den Patienten, die vermehrt unter Bewegungsverarmung leiden, kommt es zu Pulsionsphänomenen, d. h. , sie sind nicht mehr in der Lage, plötzlich stehen zu bleiben und fürchten deshalb, das Haus zu verlassen. Sie können auch unter dem Gegenteil leiden, dass sie nämlich plötzlich nicht mehr in der Lage sind, sich zu bewegen. Dieser freezing effect bewirkt, dass sie wie angewurzelt stehen bleiben. In späteren Stadien kann es zu on – off - Perioden kommen. Dabei fällt der Kranke für Stunden in einen Zustand der Bewegungsunfähigkeit, der häufig von Traurigkeit begleitet ist. Die Erkrankung kann in fortgeschrittenen Stadien zu völliger Hilflosigkeit führen, da die Kranken nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu pflegen, alleine zu essen oder zu gehen. Vegetative Beschwerden wie Speichelfluss kommen erschwerend hinzu.

Feststellen der Erkrankung

Die Diagnose wird auf Grund der Krankenbeobachtung gestellt. Eine direkte Nachweismethode existiert bis jetzt noch nicht. Im Computertomogramm findet sich in ca. 60 – 80 % der Fälle ein Rückgang des Gehirnvolumens.

Behandlung

Da Dopamin selbst die Blut – Hirnschranke nicht passieren kann, gibt man eine Dopaminvorstufe, das Levodopa und einen peripher ( nicht im Gehirn ) wirksamen Decarboxylasehemmer, so dass Dopamin aus seiner Vorstufe erst im Gehirn vermehrt freigesetzt wird. Dabei muss beachtet werden, dass Levodopa nicht zusammen mit Eiweiß haltigen Mahlzeiten aufgenommen wird, da Eiweiß den Durchtritt durch die Blut – Hirn – Schranke hemmt. Etwa 3 Jahre nach Beginn der Behandlung lässt die Wirkung von Levodopa nach, so dass andere Medikamente dazu gegeben werden müssen. In Frage kommt Amantadin, ein Virus hemmendes Medikament, das nur wenige Monate lang wirkt, dessen Wirkmechanismus auch noch nicht eindeutig bekannt ist. Dopaminagonisten ( Bromocriptin, Pergolid, Lisurid ) stimulieren Dopaminrezeptoren. Sie wirken in der alleinigen Therapie schwächer als Levodopa. Monoaminooxidase – Hemmer ( Selegilin ) wirken ähnlich wie Levodopa, kommt aber nur bei leichten Formen des Parkinson am Anfang der Behandlung oder zur Kombinationsbehandlung in Frage. COMT – Hemmer hemmen die periphere Carbo – o – Methyl – Transferase, ein Enzym und erhöhen dadurch die Verfügbarkeit con Levodopa.
Als operatives Verfahren steht die stereotaktische Implantation von Stimulationssonden zur Verfügung.
Neben der medikamentösen oder operativen Behandlung steht die Krankengymnastik ganz im Vordergrund, um Gelenksversteifungen zu verhindern und ein möglichst großes Maß an Bewegung zu erhalten.
Angehörige sollten auch darauf achten, dass der Patient nicht „geschont“ wird, sondern so lange wie möglich alles selbst macht, was manchmal von beiden Seiten Geduld erfordert. Eine Hauptaufgabe besteht darin, eine Abgrenzung, Isolation und zu frühe Einschränkung des Erkrankten zu vermeiden und für Abwechslung zu sorgen, damit die Flexibilität erhalten bleibt.

Komplikationen

Wird die Dosis eines Parkinsonmedikaments plötzlich vermindert, kann es zu einer akinetischen Krise kommen. Die Patienten können sich dann nicht mehr bewegen, nicht mehr schlucken und nicht mehr ausreichend tief atmen. Selbst sofortige Hilfe durch Infusionen, kann eventuell das Leben nicht mehr retten oder zu einer bleibenden Verschlechterung des Zustandes führen. Es kann in seltenen Fällen zu dem malignen Dopa – Entzugssyndrom kommen, das mit Bewegungslosigkeit bis zum Koma und Überwärmung einhergeht.
Je weiter die Krankheit fortschreitet, um so mehr besteht das Risiko, eine Demenz zu entwickeln.

Abgegrenzt werden muss die Parkinson – Krankheit vom Parkinson – Syndrom, das gleiche oder ähnliche Beschwerden machen kann, jedoch eine andere Ursache hat wie verschiedene Formen von Hirnatrophie, Medikamente ( z. B. Psychopharmaka, insbesondere Neuroleptika ), Minderdurchblutungen des Gehirns, altersbedingte Rückentwicklung des Gehirns oder das Shy – Drager – Syndrom, bei dem es durch Blutdruckabfall bereits beim Aufrichten des Körpers zu einer Minderdurchblutung des Gehirns und zum Gehirnrückgang kommt. Diese Erkrankung ist häufig verbunden mit Atemstörungen bei Nacht und mit Harn- oder Stuhlinkontinenz.

Erfahrungsberichte zum Thema Parkinson - Krankheit

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 10.03.2020:

    Hallo.Ist es richtig dass bei Parkinson ein Dopaminmangel vorliegt? Ich leide unter starkem Restless legs Syndrom (genetisch bedingt ).Da ja hier azch ein Dopaminmangel vorliegt würde uch gerne wissen ob ich vielleicht auch einverhöhtes Risiko habe an Parkinson zu erkranken. Oder hat das nichts miteinander zu tun.Was wären denn fie ersten Anzeichen? Danke für IhreAntwort

    Liebe(r) Leser(in),

    die Ursache von restlless legs ist manchmal nicht zu klären, d.h., die Medizin weiß oft noch nicht, woher die Erkrankung kommt, wenn bekannte Ursachen wie Eisenmangel oder Polyneuropathie oder die Einnahme bestimmter Medikamente als Ursache ausgeschlossen wurden. Dann setzt man probatorisch zur Therapie Dopamin ein, weil das gut hilft. Das hat jedoch überhaupt nichts mit Dopaminmangel oder Parkinson zu tun. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
  • Erfahrungsbericht vom 10.05.2014:

    Seit 2002 ist bei mir Parkinson diaknostziert worden. Da ich gut eingestellt bin, sind die Ausfälle nicht sichtbar, man sieht mir meine Krankheit nicht an. Ich tuhe auch sehr viel dafür,dass ich noch am Leben teilhaben kann.
    Bei so...
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