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Marcumarbehandlung bei Vorhofflimmern

Kurz und bündig

Obwohl eine Behandlung mit Marcumar risikoreich, mit Umständen und häufigen Blutkontrollen verbunden ist und die Disziplin der Anwender fordert, hat sie absolut ihre Berechtigung, was unten stehendes Beispiel zeigt.

Bei einer 85 jährigen Patientin wurde Vorhofflimmern festgestellt ( siehe dort ). Bei dieser Erkrankung, die einen unregelmäßigen Herzschlag aufweist, besteht die Gefahr, dass sich im Bereich der Herzinnenwand Blutgerinnsel bilden, die dann fort geschwemmt werden können. Aus diesem Grunde bekam die Patientin Marcumar, ein „Blutverdünnungsmittel“(Medikament, das die Blutgerinnung hemmt), zur Einnahme, das Blutgerinnsel verhindert. Sie war von Anfang an sehr skeptisch bezüglich dieser Behandlung, hatte sie doch bisher sehr gut ohne „Blutverdünnung“ gelebt. Trotz langer Gespräche mit der Patientin gelang es mir nur bedingt, ihr die Risiken und die Notwendigkeit der Behandlung zu erklären. Sie wehrte sich immer wieder gegen den Aufwand der häufigen Blutkontrollen, die notwendig waren, um die jeweilige Dosis des Blut verdünnenden Medikaments festzulegen. Sie war eine – trotz ihres Alters – körperlich aktive Frau, die in der Gartenarbeit ihre Erfüllung fand. Sie empfand die häufigen Kontrollen einfach auch als lästig. Mir selbst war auch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass sie in ihrem doch fortgeschrittenen Alter mit Gartenscheren und Hacken agierte und unter Blutverdünnung stand. Um die Patientin überhaupt noch mit der Therapie bei der Stange zu halten, vergrößerte ich widerstrebend die Abstände der Blutkontrollen etwas, was dann prompt zu einer Blutung in Magen und andere Organe führte, zumal ihre Essgewohnheiten unregelmäßig waren, was die Marcumarbehandlung zusätzlich erschwert. Die Patientin kam in die Klinik und wurde nach eingehender Erörterung dieses Falles mit den Angehörigen und der Problematik der Blutabnahmen in ihrer Meinung bestärkt, das „Teufelszeug“ nicht mehr zu nehmen, da sie Sorgen habe, zu verbluten. Dies ging 1,5 Jahre gut. Plötzlich fiel sie jedoch eines Tages zu Hause um. Sie wurde notfallmäßig in eine Klinik gebracht. Man stellte jetzt einen Schlaganfall fest, verursacht durch ein Blutgerinnsel aufgrund der vorhandenen Herzrhythmusstörung. Die Patientin ist nun halbseitig gelähmt, hat eine Magensonde, da sie selbst nicht mehr schlucken kann, hat große Schwierigkeiten beim Sprechen, so dass man sie kaum versteht. Natürlich kann man im Einzelfall nicht vorhersagen, wie sich eine Krankheit weiter entwickelt und im höheren Lebensalter muss man jede medizinische Maßnahme besonders gründlich abwägen., da ein älterer Mensch häufiger mit Komplikationen reagiert als ein jüngerer. Was dieses Beispiel jedoch zeigt, ist die Tatsache, dass für jede Behandlung Vertrauen in medizinisches Handeln notwendig ist, da man die Gefahren ohne medizinische Vorkenntnisse oft nicht ausreichend einschätzen kann und Schmerz- und Beschwerdefreiheit nicht bedeuten, dass man gesund ist. Oft ist trotz Beschwerdefreiheit Handeln besser als Nicht-Handeln. Ich persönlich würde mich jedenfalls lieber zu wöchentlichen Blutentnahmen bereit zeigen und einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten, wenn ich damit mein Risiko für einen Schlaganfall reduzieren könnte, wohl wissend, dass es eine absolute Sicherheit niemals geben wird.

Erfahrungsberichte (4) zum Thema „Marcumarbehandlung bei Vorhofflimmern“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Hallo,
    ich habe einen mittelgradigen Aorten- und Mitralklappen-Herzfehler (u. ein Aortnaneurysma. Seit ein paar kleinen Schlaganfällen (TIA's) letztes Jahr nehme ich den Blutverdünner ELIQUIS. Nach dem letzten TIA wurde erwogen, auf MARCUMAR umzustellen. Dabei waren freilich die verschiedenen befragten Kardiologen nicht einig, ob Marcumar oder ob ich doch besser bei Eliquis bleiben soll!
    Kann mir jemand in dieser Frage von seinen Erfahrungen mit Eliquis bzw. Marc. berichten? Danke im voraus!

    Lieber Herr K.,

    was genau ist die Indikation für Eliquis? Sind Sie an einer Herzklappe operiert oder leiden Sie unter Vorhofflimmern? Haben Sie Bluthochdruck? Wie ist Ihre Nierenfunktion? Sind Sie Diabetiker? Leiden Sie noch unter anderen Krankheiten? Wie alt sind Sie? All das sind Fragen, die man zunächst beantworten muss, um eine Entscheidung zu treffen.

  2. Guten Tag!
    Mit großem Interesse habe ich angefangen, den Bericht über Marcumar zu lesen. Mir ist gleich sauer aufgestossen, als ich las, dass es sich um ein Blut verdünnendes Mittel handle. In einschlägigen Websites konnte ich aber nachlesen, dass das Blut durch Marcumar nicht dünner werde, es beeinflusse aber die Gerinnungsfähigkeit. Was stimmt denn nun? Sprechen die Fachärzte nicht mit der gleichen Sprache? Warum verunsichert man die Leser?
    Ich würde mich über eine Antwort freuen. Grüsse1 H.B. 80 Jahre

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    wir verstehen sehr gut, dass Sie verunsichert sind. Korrekt ist natürlich, dass Marcumar die Blutgerinnung herabsetzt und dadurch die Verklumpung des Blutes verhindert wird. Das Blut gerinnt nur stark verzögert, wenn man sich z. B. verletzt und fließt daher aus der Wunde und scheint durch die geringere Verklumpung 'dünner', was dann laienhaft unter Marcumarpatienten auch so ausgedrückt wird. Die Blutgerinnung ist ein komplexes System, das angestoßen wird von den Gerinnungsfaktoren. Es bildet sich eine Zusammenklumpung der Blutplättchen, die schließlich einen Propf bilden. Im Rahmen der Blutgerinnungsreaktion bildet sich ein feines Netzwerk aus Fibrinfasern um den Thrombozytenpfropf herum. Mit aktiviert wird das ganze Geschehen durch Vitamin K, das mehrere Gerinnungsfaktoren in die aktive Form überführt. Marcumar(Phenprocoumon) ist ein Vitamin K – Antagonist) und verhindert diese Aktivierung. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  3. Meine Mutti 90 Jahre hatte im Dez. 2012 einen Schlaganfall ist rechtsseitig gelehmt, hat eine Magensinde und einen künstlichen Darmausgang, zur Zeit bekommt sie 2x Clexane gespritzt, gibt es eine Möglichkeit mörserfähige Tabletten anstelle von Clexane über die Magensonde zu geben? Ich bedanke mich im Voraus A. S.

    Liebe Frau S.,

    wir vermuten, dass Ihre Mutter die Spritzen zur Thromboseprophylaxe bekommt, weil sie bettlägrig ist. Sollte ein anderer Grund vorliegen, schreiben Sie uns das bitte. Es gibt zwar Medikamente, die zur Prophylaxe eingesetzt werden können, diese erfordern jedoch eine relativ intakte Nierenfunktion und es dürfen keine Kontraindikationen vorliegen. Beides ist meist im Alter von 90 Jahren ein Problem. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  4. Guten Tag !

    Wegen Vorhofflimmern muß ich Marcumar einnehmen zur Blutverdünnung.

    Ich habe eigentlich keine Bedenken dagegen nur hab ich mal die Frage ob Analverkehr und/oder Fisten (Einführen der Hand in den Analkanal) zu riskant sind und ich es unterlassen sollte.

    Danke im Voraus für Ihre Antwort.

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    wir konnten leider keine Studie zu diesem Thema finden. Nach unserer Sicht ist das Risiko einer Verletzung unter Marcumar natürlich deutlich erhöht und wir würden davon abraten.

    Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Marcumarbehandlung bei Vorhofflimmern

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