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Herz

Fachartikel zum Thema Herz

Das Herz ist ein Hohlmuskel, der im Brustkorb liegt mit einer Form, die einem an der Spitze abgerundeten Kegel ähnelt. Seine Längsachse verläuft schräg von rechts hinten oben nach links vorn unten. Er besteht aus 2 Teilen, die völlig synchron arbeiten und als Druck-Saug-Pumpe das Blut in den Kreislauf pumpen. Seiner Funktion nach ist es vergleichbar dem Motor eines Autos. Die Richtung des Bluttransportes wird durch Herzklappen geregelt. Der Herzmuskel zieht sich zusammen, was man als Systole bezeichnet und erschlafft in der Diastole. Die Herzgröße entspricht in etwa der Faust des betreffenden Menschen. Da das Herz ein Muskel ist, ist es wie jeder Muskel des Körpers bis zu einem gewissen Grade trainierbar und seine Größe damit abhängig vom Trainingszustand. Das Herz grenzt seitlich an die Lungen und an seiner Unterfläche an das Zwerchfell an. In seinem Inneren besteht das Herz aus 2 Herzhälften mit je 1 Vorhof und einer Herzkammer. Die Herzkammern werden durch die Herzscheidewand, die Vorhöfe von der Vorhofscheidewand
Getrennt. In den rechten Vorhof münden die beiden Lungenvenen, in den linken Vorhof die beiden Körperhohlvenen. Das Herz versorgt den großen Körperkreislauf mit Blut und den kleinen Lungenkreislauf. In den rechten Vorhof gelangt das vom Körperkreislauf zurückströmende verbrauchte, kohlensäurehaltige Blut. Durch die Vorhof-Kammer-Klappe (Atrioventrikularklappe), eine segelförmig gebaute Klappe, gelangt das Blut in die rechte Herzkammer. Von dort wird es über die Lungenarterie, die an ihrer Basis mit einer Taschenklappe (Trikuspidalklappe) ausgestattet ist, zur Lunge geleitet. Nach Durchströmung der Lunge und Anreicherung mit Sauerstoff gelangt das Blut in den linken Vorhof und von dort über die Vorhof-Segelklappe (Mitralklappe) in die linke Herzkammer, von der aus es über die Aortenklappe in die Hauptschlagader (Aorta) gelangt, um den Körper mit sauerstoffreichem Blut bis in die kleinsten Verzweigungen der Blutgefäße zu versorgen. Das Blut in den Lungenkapillaren ist nahezu vollständig (97-99%) mit Sauerstoff gesättigt. Im rechten Vorhof und der rechten Kammer beträgt die Sauerstoffsättigung etwa 75 %.
Das Herz liegt in einem Herzbeutel, dessen innere Schicht Epikard und dessen äußere Schicht Perikard heißt.Zwischen beiden Schichten befindet sich ein dünner Flüssigkeitsfilm. Die Herzwand selbst besteht überwiegend aus Muskulatur (Myokard) und ist von einer dünnen Bindegewebsschicht, die innen Endokard und außen Epikard heißt, überzogen. Die Herzmuskulatur ist wie die Skeletmuskulatur des Körpers aufgebaut und gehört zu der quergestreiften Muskulatur.
Die Herzvorhöfe sind mit ihrer Wand an den einmündenden Venen befestigt. Zieht sich nun bei der Systole die Muskulatur zusammen, erweitern sich automatisch die Vorhöfe, wodurch Blut aus den Venen angesaugt wird. In der Systole werden durch den ansteigenden Kammerdruck die Vorhof-Kammer-Taschen verschlossen und nach Übersteigen des Druckes in der Hauptschlagader bzw. in der Lungenarterie die Aorten- bzw. Lungenklappe geöffnet und das Blut kann in den großen bzw. kleinen Kreislauf strömen.
Der Reiz zur Herztätigkeit wird von einem eigenen Reizleitungssystem gesteuert. Der Schrittmacher dieses Reizleitungssystems ist der Sinusknoten, der in der Wand des rechten Vorhofes sitzt. Von ihm aus wird die Erregung wohl über die Muskulatur des Vorhofes zum AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) geleitet. Der AV-Knoten ist ein selbständiges Erregungszentrum mit einer niedrigeren Frequenz als der Sinusknoten, wird jedoch vom Sinusknoten geleitet. Es übernimmt erst bei Ausfall des Sinusknotens Führungsfunktion mit einer niedrigeren „Behelfsfrequenz“. Vom AV-Knoten aus wird die Erregung über ein spezielles Reizleitungssystem zu den Kammern geleitet. Voraussetzung für die elektrische Aktivität ist das Membranpotential. Wie in allen menschlichen Zellen liegen auch in den Herzzellen im Zellinneren andere Ionenverhältnisse vor wie im Äußeren der Zelle. Vor allem Natrium- und Kalium-Ionen spielen hier eine entscheidende Rolle. In der Zelle ist die Kaliumkonzentration etwa 30 Mal so hoch wie außerhalb der Zelle, für Natrium ist das Verhältnis umgekehrt. Da sie Zellwanddurchlässigkeit im Ruhezustand für Kalium höher ist wie für Natrium, herrscht eine Polarisierung an der Zellwand. Erfolgt eine Erregung, ändert sich die Zellwanddurchlässigkeit und Natrium-Ionen können schnell durch das elektrochemische Gefälle durch die Zellwand in die Faser fließen. Durch diesen Einstrom der positiv geladenen Natrium-Ionen kommt es zur Umkehr des Zellwandpotentials, so dass die Spannung im Zellinneren positiver ist als außen. Nach der Erregung wird nach einem kurzen Plateau der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt und bleibt so lange stabil bis die nächste Erregung eintrifft. Für die Aufrechterhaltung des normalen Konzentrationsgefälles ist ein aktives Transportsystem nötig, das man auch als Natrium-Kalium-Pumpe bezeichnet. Die Nervenversorgung des Herzens selbst wird über sympathische und parasympathische Nervenfasern aus dem Halsmark des Rückenmarks geregelt, die das Herz mit einem Geflecht von Nervenfasern umgeben (Plexus cardiacus). Die Impulse dieser Nervenfasern werden von höheren Hirnzentren, von Hypothalamus und Hirnstamm kontrolliert.
Das Herz benötigt aufgrund seiner Muskeltätigkeit viel Sauerstoff, es ist daher gut mit Blutgefäßen versorgt. Die Herzkranzgefäße, die für die Blutversorgung hauptverantwortlich sind verlaufen in der Herzkranzfurche zwischen Vorhöfen und Kammern. Die Hauptschlagader gibt eine rechte und eine linke Herzkranzarterie ab, die sich weiter verästeln.Die linke Herzkranzarterie gabelt sich in 2, manchmal 3 Äste auf. Ihr Ramus interventricularis anterior und Ramus circumflexus versorgen die Vorderwand der rechten Herzkammer, die vorderen 2/3 der Herzscheidewand, die Herzspitze und die vordere Spitze der linken Herzkammer und zusammen mit der rechten Herzkammer die gesamte linke Herzkammer. Die rechte Herzkranzarterie versorgt die rechte Herzkammer uns gibt den Ramus interventricularis posterior ab. Variationen der Herzkranzgefäße sind beim Menschen jedoch sehr häufig. Bei Verschluss einer großen Herzkranzarterie kommt es zum Herzschlag durch mangelnde Blutversorgung des Herzens.
Misst man die Druckwerte im Herzen, haben rechte und linke Herzkammer sehr ähnliche Druckprofile, jedoch ist das Druckmaximum der linken Herzkammer in der Systole etwa 5 mal so hoch wie das in der rechten, ebenso herrschen in den Kammer, in der Hauptschlagader und der Lungenarterie etwa analoge Drucke.

Erfahrungsberichte zum Thema Herz

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 09.09.2012:

    Hallo liebes Team,

    ich durfte Ihnen schrieben, wennmeine FRagen noch nicht beantwortet waren. Vielen Dank dafür. Also:
    ich habe mal ein paar kurze Fragen....würde so gerne mal den Zusammenhang verstehen oder sehen.
    Also, seit ca . 10 Jahren habe ich ein auffälliges EKG mit Repolarisationsstörungen, präterminalen T-Negativierungen in allen Ableitungen (wobei ich mir da nicht sicher bin, ob es wirklich immer in allen oder manchmal in V1-V6 oder V1-V4 ist.
    Dann schrieb er von einem inkompletten Rechtsschenkelblock beim EKG (Ruhe EKG). Im Belastungs EKG Wiederaufrichten der T-Negativierungen in den inferioren Ableitungen.

    Im Echo soweit alles okay, nichts gravierendes, minimaler Trikuspidalis Reflux.
    Im LZ EKG wurden Rhytmusstörungen Lown I diagnostizert.

    Ich bin 36 Jahre alt, hatte zwei Schwangerschaftsgestosen und SS Diabetes, nehme Betablocker und ACE HEMMER. Was bedeutet das alles? Können Sie mir helfen?
    Ich habe immer das Gefühl meine Ärztin (etwas älter) mag mir nicht immer alles so genau sagen, vielleicht um mich nicht zu beunruhigen? Sie sagte, diese Veränderungen sind seit einigen Jahren gleich und rühren wohl aus einer Herzmuskelentzündung (unbemerkt durch viele viele Mandelentzündungen, wobei sich dann Bakterien abgestzt haben und kleine Närbchen gebildet haben, die aber zu keiner Beeinträchtigung in dem Sinne führen würden)

    Kann das so sein?

    Ich danke für Ihre Antwort!
    Herzliche Grüße, Luise

    Liebe Luise,

    ein inkompletter Rechtssschenkelblock ist bei jüngeren Menschen nicht selten und hat an sich keine krankhafte Bedeutung. T - Negativierungen, die sich bei Belastung aufrichten, sind ebenfalls harmlose Varianten. Ob das auch bei Ihnen so ist, kann Ihnen der Kardiologe, der Sie untersucht hat, sagen. Fragen Sie ihn bitte, denn es gibt nichts Schlimmeres, als ständig in unberechtigter Sorge zu leben und sich damit seine beste Lebenszeit zu zerstören. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
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