Ein 70 jähriger Patient wurde mit immer wieder auftretendem Herzrasen und Druck auf der Brust ins Krankenhaus gebracht, um nach der Ursache zu suchen. Er berichtete, dass die Beschwerden in immer kürzeren Abständen auftreten, nur kurz anhielten und seit 2 Jahren bestünden. Bei der Aufnahme stellte man eine Knotentachykardie fest, d. h. Herzrasen, das durch eine Störung im Bereich der Reizleitung des Herzens bedingt ist. Das Herzrasen hörte ohne medikamentöse Behandlung von selbst wieder auf. Bei der Langzeit- EKG Untersuchung konnte man noch weitere Reizleitungsstörungen mit Blockierung der Impulse feststellen. Da die Reizleitungsstörungen jeweils nur kurze Pausen unter 2 Sekunden machten, verzichtete man auf das Einpflanzen eines Herzschrittmachers. Der Patient wurde jedoch eingehend über seine Erkrankung informiert und angewiesen, regelmäßig Langzeit- EKG-
Kontrollen durchführen zu lassen. Acetylsalizylsäure wurde wegen einer möglichen Emboliegefahr bei Rhythmusstörungen zur Einnahme verordnet. Noch im gleichen Jahr klagte der Patient über eine Benommenheit im Kopf bei Auftreten der Herzrhythmusstörungen. Da keine Ursache im Bereich der Hirngefäße gefunden werden konnte, vermutete man eine zeitweilige Sauerstoffunterversorgung bei Auftreten der Rhythmusstörungen, entschloss sich aber noch zu keinen weiteren Maßnahmen bezüglich der Behandlung des kranken Sinusknotens im Herzen. Bei der Routinekontrolle 2 Jahre später fanden sich dann kein Herzrasen mehr, sondern nur die bekannten Blockierungen im Bereich der Herzreizleitung, wobei die Pausen sich diskret zu verlängern schienen. In den darauf folgenden Jahren litt der Patient immer wieder unter dem Gefühl des Herzrasens, des Herzdruckes und bekam dann auch Angst. In seinem 80. Lebensjahr bekam er beim Einkaufen plötzlich wenig Luft, erneut Schmerzen im Brustkorb und das Gefühl des Herzrasens. Die daraufhin veranlasste erneute Untersuchung ergab Phasen mit verlangsamtem Herzschlag bis auf 37 Schläge pro Minute und Pausen von 3,4 Sekunden. Deshalb wurde nun ein Herzschrittmacher eingepflanzt. Seither hat der Patient jetzt keine Herzrhythmusstörungen mehr wahrgenommen, fühlt sich jedoch noch immer erschöpft wie vor der Behandlung und hat noch immer Angstzustände. Der Herzschrittmacher konnte also manche der zuvor bestehenden Beschwerden nicht nehmen, war jedoch aufgrund der Herzrhythmusstörungen unumgänglich.