Ein 50 jähriger Patient kommt zu mir, weil er seit längerer Zeit heiser ist. Schmerzen hat er keine. Nach der üblichen Befragung und Untersuchung schicke ich ihn zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt, um sich gründlich von einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Man stellt bei ihm eine Gewebewucherung im Bereich der Stimmbänder fest, die sich nach feingeweblicher Untersuchung an der Universitätsklinik als Kehlkopfkrebs oder Stimmbandkarzinom entpuppt. Der Patient muss operiert werden, wobei man die befallene Kehlkopfhälfte operativ entfernt (Hemilaryngektomie) und die Halsweichteile mitsamt der Halslymphknoten großzügig ausräumt (neck dissection). Das Karzinom stellt sich als Plattenepithelkarzinom heraus. Lamphknotenbefall oder Metastasen liegen nicht vor. Der Patient erhält eine Tracheotomie, eine Öffnung der vorderen Luftröhrenwand im oberen Drittel, durch die eine Tracheotomiekanüle eingeführt wird, durch die der Patient atmen kann. Er leidet anfangs sehr unter den nachfolgenden Lymphschwellungen im Halsbereich, für die er regelmäßig über viele Jahre hinweg Lymphdrainagen erhalten muss. Auch die anfängliche, nach der Operation besonders stark auftretende Verschleimung mit Erstickungsgefühlen macht ihm sehr zu schaffen. Leider zeigt sich bereits bei der Nachuntersuchung nach 10 Monaten ein Tumorrezidiv mit Befall der Stimmlippe auf der anderen Seite. Nun müssen der Kehlkopf ganz entfernt und die Halsweichteile auf der befallenen Seite komplett ausgeräumt werden. Außerdem erfolgte eine Nachbestrahlung der Kehlkopf und Hypopharynxregion sowie der Lymphabflusswege und die Einpflanzung (Implantation) einer Stimmbandprothese. Der Patient hatte große Schwierigkeiten, sich zu verständigen. Auch nach vielen Jahren konnte er sich noch nicht so unterhalten, dass er von allen Menschen seiner Umgebung verstanden wurde. Da der Patient nach seiner negativen Erfahrung mit Wiederkehr des Krebses noch eine zusätzliche Sicherheit wünschte, einigten wir uns auf regelmäßige Mistelspritzen, die er 7 Jahre lang durchführte.
Glücklicherweise blieb er lange Zeit rezidivfrei. Die ganze Zeit über litt er immer wieder unter heftigen Verspannungen im Nackenbereich und unter den narbigen Verziehungen. Durch die Schwierigkeiten bei der Verständigung beschränkten wir uns in unserem Gespräch auch immer auf das Nötigste, so dass ich bis heute nicht seine wahren Empfindungen über den Mangel an Kommunikation erfahren habe. Er gehörte sicher ohnehin immer zu den eher gesprächsarmen Menschen. Dennoch ist eine Bewältigung dieses Problems bestimmt nicht einfach. 11 Jahre nach seiner ersten Operation klagte er über zunehmende Appetitlosigkeit und Verschleimung. Obwohl ich nach dieser Zeit nicht an ein Rezidiv glaubte, ließ ich ihn erneut untersuchen. Dabei wurde ein Mundhöhlenkarzinom festgestellt und eine Speiseröhrenenge. Das noch kleine Karzinom des Mundbodens wurde operativ entfernt. Die Speiseröhrenenge wurde untersucht. Wir befürchteten dort ebenfalls einen bösartigen Tumor. Dies bestätigte sich jedoch nicht. Es handelte sich um eine Enge der Speiseröhre als Folge eines jahrelangen Säurerückflusses bei einem ungenügenden Schluss des Mageneingangs (Cardiainsuffizienz). Die Speiseröhre wies nur noch einen Durchmesser von 6 mm auf. Nebenstehende Abbildung zeigt die verengte Speiseröhre. Im folgenden Bild erkennt man eine Drainage, mit der eine Ballondilatation durchgeführt wurde, wobei man zunächst auf eine Weite von 10, dnn von 12-13,5 und schließlich 15 mm aufdehnte. Der Patient musste zum Schutz vor weiterer Säureeinwirkung säureblockende Medikamente einnehmen und konnte sich vorübergehend nur von Flüssignahrung ernähren. Weiterhin folgten regelmäßige Aufdehnungen durch Bougierung. Diese waren zwar für den Patienten ziemlich unangenehm, er konnte jedoch bald wieder besser essen und auch das Schlucken war besser.
Bereits einige Wochen nach der Operation war die Wunde im Bereich des Mundbodens verheilt. Nun hoffen wir, dass keine weiteren Behandlungen folgen müssen. Anderen Krebspatienten möchte ich an diesem Beispiel zeigen, dass man nicht aufgeben darf, wenn nach einer Krebsoperation ein Rezidiv entsteht. Der Kampf lohnt sich. Diesem Patienten bescherte er jedenfalls 11 rezidivfreie Jahre und wir hoffen, dass dies nach der jetzigen Operation auch wieder so sein wird. In diesen Jahren hatte er einiges an Problemen zu bewältigen und musste viele Einschränkungen hinnehmen. Er hatte jedoch auch viele schöne Erlebnisse. Er ging zum Beispiel regelmäßig wieder zu seinem Stammtisch, konnte Gartenarbeit verrichten und sich anschließend in seinem Garten erholen. Er konnte lesen und Kreuzworträtsel lösen, half seiner Frau beim Kochen, liebte noch immer ein gutes Essen und ausgedehnte Spaziergänge.
Erfahrungsberichte (4) zum Thema „Stimmbandkarzinom“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Hallo,
Bei mir wurde vergangenes Jahr nach einer Heiserkeit ,in einer Klinik eine Biopsie gemacht und die Probe war Krebsartig ,daraufhin wurde mir die befallene Stimmlippe entfernt .Nach einer Woche konnte ich die Klinik.verlassen .Schmerzen hatte ich weder vorher , dabei und nachher.nicht ,meine Sprache ist verständlich aber nicht laut .
Bei mir ist das Problem da ich viel Rede ich verbrauche viel Puste und das strengt an Bei der letzten Untersuchung hatten wir ein Gespräch eine
Künstl. Lippe einzusetzen ,in diesem Monat wirds gemacht.
Angst braucht man keine haben,dank der Guten Versorgung.
Lieber Herr K.,
danke für Ihren interessanten Bericht. Uns würde sehr interessieren, wie es Ihnen nach der Stimmlippenoperation geht und ob Sie zufrieden damit sind. Wir würden uns über eine Rückmeldung freuen. Ihnen alles Gute
Ihr Biowellmed Team
Heute hat mein Mann erfahren , .das er ein Stimmbandkarzinom hat und in 14 Tagen operiert werden soll.
Gibt es jemandern der vor kuzem operiert wurde?
Wir sind hin und hergerissen weil wir nicht wissen ob er sich operieren lassen soll oder nicht.
Was passiert wenn er es nicht macht?
Wer kann dazu etwas sagen.
Wir würden uns sehr über jede antwort freuen,
Liebe Frau B.,
bei kleinen Stimmbandkarzinomen ist eventuell eine Lasertherapie möglich, größere müssen leider operiert werden, was weitreichende Konseuenzen nach sich zieht. Wir wünschen uns serh, dass ein Mitbetroffener hier antwortet, würden Ihnen jedoch unabhängig davon raten, sich an den Bundesverband der Kehlkopfoperierten zu wenden. Dort erhalten Sie sehr viel Information. Alles erdenklich Gute für Sie und Ihren Mann
Ihr Biowellmed Team
Bei mir wurde 2004 von mehrere Fachärzte an meine linke Stimmband ein Karzinom entdeckt. Ich bin vor der Operation weg. Der Hausarzt sagte mir, wenn ich mich nicht sofort operiere lasse ersticke ich.
Ic war total fix und fertig, und wartete ich jeden Tag, dass ich sterbe durch ersticken im Schlaf. Ich hatte Angst schlagen zu gehen. Da ich nicht mehr starb, habe ich mir 3-d bilder machen lassen. Da sagte mir der Röntgenartz, dass ich eine asimetrie habe. Ich habe seit 29.04.2004 Probleme mit Sprachen…..sonst ist alles o.k. wie damals
ich bin seit dem nicht mehr zum arzt auch von zahnarzt habe ich angst—zum hausarzt sowie so….bezahle krankenkasse aber gehe nie mehr zum Arzt vor laute Angszt
ist das karzinom und werde ich sterben…jergendwann auch denn ich bin jetzt 67 jahre alt
Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,
mit Sicherheit kann man sagen, dass wir alle irgendwann sterben werden. Es ist nur die Frage wie und wann dies geschieht. Wenn man bei Ihnen 2004 ein Stimmbandkarzinom entdeckt hat und Sie jetzt noch keine ernsthaften Probleme damit haben, brauchen Sie sich vermutlich nicht viel Sorgen zu machen. Es wäre jedoch schön, wenn Sie zu Ärzten und Zahnärzten wieder Vertrauen fassen könnten, denn sie wollen Ihnen doch nur helfen und vermutlich kann man das ja auch. Sprechen Sie doch nochmal in aller Ruhe mit Ihrem Hausarzt. Er kann die Lage sicher am besten einschätzen und Ihnen raten. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
ich bin total verzweifelt. Bei meinem Lebensgefährten wurde dieser Tage ein Stimmbandkarzinom – Sarkom – festgestellt. Er wurde operiert, aber es konnte ur oberflächlich operiert werden, da sich das Sarkom so weit hinten befindet. Der Arzt räet zu Bestrahlungen und zusätzlich weiteren Operationen. Können Sie mir irgendeinen Rat geben, was man noch machen könnte ?Ich las über dievon Bodenbakterien hergestellte Substanz Argyrin. Gibt es vielleicht eine entsprechende Therapie, die zusätzlich angewandt werden könnte ? Und gibt es eine Möglichkeit, die Sprache zu erhalten.Wir sind beide totunglücklich und haben wegen unseres Alters auch niemanden mehr als Gesprächspartner. Jede Hilfestellung wäre daher willkommen.
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
verständlicherweise suchen Sie nach Lösungen, die Ihnen helfen. Wir denken jedoch, dass Sie von Ihrem Arzt richtig beraten werden und können verständlicherweise keine Srellung zur Therapie beziehen. Alternative Therapiemöglichkeiten kennen wir nicht, die Ihrem Mann helfen können. Wir würden uns jedoch freuen, wenn Sie Kontakte mit anderen Betroffenen erhalten könnten und wünschen Ihnen und Ihrem Mann alles erdenklich Gute! Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team