Nehmen wir aus der Nahrung zu wenig lebensnotwendiges Jod auf, stimuliert die Hirnanhangsdrüse das Schilddrüsengewebe dazu, größere und mehr Schilddrüsenzellen zu bilden, die Schilddrüse wächst und es bildet sich im Halsbereich eine Verdickung, eine Vergrößerung der Schilddrüse. Diese Verdickung kann gleichmäßig oder knotenartig erfolgen. Der sog. Kropf kann auf die Luftröhre drücken und dort Atemprobleme verursachen. Die Knoten können überaktiv werden (autonom) und selbstständig ohne Steuerung arbeiten, was zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen kann. Kalte, nicht aktive Knoten können in seltenen Fällen bösartig sein. Die äußere Veränderung der Schilddrüse durch Wachstum ist unabhängig von der Produktion, d.h. von der Schilddrüsenfunktion. Sie kann einhergehen mit einer normalen Stoffwechsellage von Hormonen, ebenso mit eine Über- oder Unterfunktion. Außerdem kann eine normal große Schilddrüse von eine Über- oder Unterfunktion betroffen sein. Etwa 20 % der Erwachsenen haben einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Entdeckt man einen Schilddrüsenknoten neu, sollte ein autonomes Adenom und ein Schilddrüsenkarzinom ausgeschlossen werden. In Deutschland beträgt die Neuerkrankungsrate an einem Schilddrüsenkarzinom bei Frauen ca. 7,5 pro 100 000, bei Männern ca. 3,2 pro 100 000 Patienten.
Feststellen der Erkrankung:
Der Arzt tastet den Hals ab und kann dabei bereits Vergrößerungen oder Knoten ertasten. Anschließend sollten eine Schilddrüsenszintigraphie, Schilddrüsensonographie sowie eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone erfolgen und, falls bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung die Bestimmung der Antikörper erfolgen. Eine einmalige Bestimmung des Calcitonin führt zu einer früheren Erkennung des C-Zellkarzinoms und führt damit zu einer besseren Prognose. Bei allen nach sonographischen und klinischen Kriterien malignitätsverdächtigen Strumen empfiehlt sich eine Feinnadelpunktion. Damit kann häufig eine Operation vermieden werden.
Ursache
Jodmangel in der Nahrung mit reaktiver Vergrößerung des Schilddrüsengewebes.
Symptome
Der Kropf muss keine Beschwerden machen, kann sich jedoch auch mit Druck-oder Engegefühl im Halsbereich, Atemnot oder in Schluckbeschwerden äußern.
Behandlung
Die Behandlung des Kropfes bei unauffälliger Schilddrüsenfunktion erfolgt medikamentös, s. unter medikamentöse Behandlung.
Risiko
Die Entartungsrate bei Struma liegt bei etwa 1:15. Daher ist es sinnvoll, die Malignitätskriterien zu kennen.