Hornhautentzündung (Keratitis) durch Kontaktlinsen
Bei Unachtsamkeit und Hygienefehlern kann es bei Kontaktlinsenträgern zu Augenentzündungen kommen, die in über 90 % der Fälle bakteriell bedingt sind, weil Bakterien in die Augen gelangen. Diese Kontaktlinsen-assoziierte Keratitis kann zu ausgeprägten Beschwerden und langfristig zu einer Sehminderung führen ( in 0,6 von 10000 Fällen). Von 10 000 Linsenträger*innen erkranken etwa 2-4 an einer solchen Augenentzündung. Die Erreger gelangen mit der Kontaktlinse ins Auge und können sogar in die Hornhaut eindringen, da der Tränenfilm die Bakterien nicht aus dem Auge befördern kann, weil die Kontaktlinse auf dem Auge sitzt. Häufig hat das Hornhautepithel auch bereits durch das Tragen der Kontaktlinsen schon kleine Vorschäden und ist daher noch empfindlicher für das „Hängenbleiben“ der Bakterien. In leichten Fällen kann die Hornhaut bereits durch den Verzicht auf Kontaktlinsen ausheilen. Bei fortgeschrittenen Infektionen ist meist eine örtliche Antibiotika-Anwendung notwendig und manchmal sogar eine Hornhauttransplantation, um das Auge zu retten. Manchmal wird die Hornhaut auch von Pilzen oder Akanthamöben befallen, was in 20 – 30 % eine operative Behandlung notwendig macht.
Daher ist eine optimale Hygiene und Sorgfalt gerade bei Kontaktlinsenträger*innen, die weiche Kontaktlinsen verwenden, absolut wichtig.