Piriformis Syndrom

Fachartikel zum Thema Piriformis Syndrom

Der Musculus piriformis ist ein birnenförmiger Hüftmuskel, der von der Außenkante des Kreuzbeins bis zum Trochanter major des Obeschenkels verläuft und den Ischiasnerv, der in seinem Verlauf sehr variabel ist, in die Zange nehmen kann.
Ursache:
Einseitiges Sitzen oder einseitige Belastungen können den Muskel verspannen. Man sollte auch das Portemonnaie nicht in der Gesäßtasche tragen.
Beschwerden: Schmerzen im Verlauf des Ischiasnervs an der Ober- und Unterschenkelrückseite und im Gesäß. Oft sind die Schmerzen bei gestreckter Hüfte, also im Liegen schlimmer, ebenso beim Tragen schwrer Gegenstände auf dem Rücken oder bei Übergewicht und Schwangerschaft durch den erhöhten Druck im Bauchraum.
Der Piriformismuskel ist bei gestreckter Hüfte für die Außendrehung des Beines verantwortlich, bei gebeugter Hüfte für die Abduktion, d.h. das Wegdrücken des Beines nach außen. Verursachen diese beiden Bewegungen mehr Schmerzen, spricht das für das Vorliegen eines Piriformissyndroms. Verschiedene Muskeltests können die Diagnose bestätigen. Andere Ursachen einer Ischialgie müssen ausgeschlossen werden. Manchmal sind bildgebende Verfahren wie CT oder MRT notwendig.
Therapie:
Die Behandlung besteht in der Vermeidung der Bewegungen, die Schmerzen verursachen, zumindest in der Anfangsphase. Außerdem sollte mit Hilfe einer Physiotherapie der Muskel gedehnt werden. Nichtsteroidale Antirheumatika können die Schmerzen lindern. Eventuell sind Gabapentin oder Pregabalin hilfreich, die Nervenschmerzen reduzieren. Manchmal sind Kortikoidinjektionen erforderlich, bei andauernden Beschwerden Botulinuminjektionen, im therapieresistenten Fall die operative Neurolyse. Die Spontanheilungsrate ist relativ hoch. Heilungen erfolgen meist innerhalb von 3 Monaten.

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