Wer über das Intervallfasten spricht, der meint regelmäßige Essenspausen, von mehreren Stunden oder bis zu einem Tag, einzuhalten. Wie aktuelle Studien von verschiedenen Forschergruppen zeigen, hilft der Essensverzicht den Fettstoffwechsel und den Zuckerstoffwechsel zu verbessern. Ebenso werden die Zellen gereinigt. Somit lassen sich gezielt Krankheiten verhindern.
Intervallfasten – die Uhr immer im Blick
Werden Mäuse auf Diät gesetzt, werden diese schlanker. Bei den meisten Menschen funktioniert das hingegen nicht. Klar, schließlich wird die Kalorienrestriktion nicht in einer engmaschig betreuten klinischen Studie oder in Käfigen durchgeführt. Personen, die im Alltag einer klassischen Diät nachgehen, erzielen in aller Regelmäßigkeit keine Erfolge. Denn bei einem Großteil tritt schnell der gefürchtete Jo-Jo-Effekt ein. Besser sieht es in diesem Kontext dann schon mit Fasten aus.
Dahinter steckt die Idee, dass gesundheitsbewusste oder übergewichtige Menschen zeitweise auf die Nahrungsaufnahme verzichten. Üblich ist in diesem Bezug das Intervall-Fasten an 16 Stunden am Tag oder an 2 Tagen in der Woche. Dazwischen wird relativ normal gegessen. Einen großen Zuspruch erhielt das Intervallfasten im Übrigen von Mediziner und Kabarettist Eckart von Hirschhausen.
Die Argumente für das intermittierende Fasten liegen dabei für viele in den purzelnden Pfunden ohne einen Jo-Jo-Effekt oder Hunger. Wer sich in die Thematik einlesen will, findet heute eine Vielzahl von Medienberichten und Ratgeberbüchern. Dabei wird oft davon gesprochen, dass das Intervallfasten gegen Alzheimer, Diabetes, kardiovaskulären Erkrankungen und sogar Krebs helfen soll. Zudem wird dem intermittierenden Fasten eine lebensverlängernde Wirkung zugesprochen.
Zu all diesen Punkten gibt es wissenschaftliche Evidenz. So wurde das Intervallfasten neben Experimenten an Mäusen, Ratten und Rhesusaffen ebenso in Humanstudien getestet. Die Form, die am verbreitetsten ist, ist das Intervallfasten mit der 16:8-Methode. Für diese wurden Daten von rund 300 Menschen erhoben. Die 5:2-Methode hingegen ist deutlich besser erforscht. Allerdings zeigen sich bei letzterer Variante jedoch ernüchternde Ergebnisse.
Dass die 16:8-Methode besser funktioniert, liegt laut Experten an den chronobiologischen Mechanismen. Schließlich wird die meiste Zeit der Intervallfasten-Methode verschlafen. In Testgruppen konnte über einen Zeitraum von 3 Monaten festgestellt werden, dass die Probanden mit dieser Art zu Fasten in den Punkten Gewichtsverlust, Insulinresistenz, Betazellefunktion sowie Leberfett besser abschnitten. Die positiven Wirkungen im Bereich von Krebs, neurologischen Störungen sowie den kardiovaskulären Erkrankungen gehen jedoch, im Gegensatz zu Diabetes, ausschließlich auf die Forschung an Mäusen zurück.
Mediziner sind sich allerdings in dem Punkt einig, dass am Intervallfasten was dran ist. So gab es bereits Pilotstudien, die die Wirksamkeit von Fastenintervention bei Krebspatientinnen aufzeigten. Studien im Bereich von Patientinnen mit Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs laufen aktuell. Ziel ist es, mit dem Intervallfasten den Metabolismus zu triggern. Denn durch die Art des Fastens sollen Mechanismen gezielt aktiviert werden. Dazugehören etwa der Fettabbau, die Autophagie sowie die Produktion von Ketonkörpern und mehr.
Eine Sicherheit über die Vorteile eines intermittierenden oder periodischen Fastens wird es jedoch erst mit größeren Humanstudien geben. Einige laufen bereits und andere sollen bald starten. Die Ergebnisse hierzu sind aber erst in 4 oder 5 Jahren zu erwarten. Allerdings sprechen sich schon heute viele Wissenschaftler und Mediziner für das Fasten aus. Ebenso empfehlen die Experten vom Gesundheitsportal Nutrivivo.de das Intervallfasten.