Bei der Spiegeltherapie wird ein Spiegel so angebracht, dass sich darin die gesunde Seite spiegelt und die kranke, betroffene Seite unsichtbar ist. Häufig wird hierzu der Spiegel in die Körpermitte gestellt. Nun werden mit der gesunden Seite Übungen durchgeführt. Die gesunde Seite wird im Spiegel gespiegelt. Dadurch erhält das Gehirn die Rückmeldung, beide Seiten seien gesund und kann wieder ein gesundes Bewegungsmuster erlernen. Die Effekte der Therapie sind vor allem auf die Spiegelneuronen zurückzuführen.
Das Spiegelneuron im Gehirn ist eine Nervenzelle, die beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigt wie bei dessen eigener Ausführung.
Welche Bedingungen müssen vorliegen, um mit der Spiegeltherapie erfolgreich zu sein:
- Je besser die motorischen Fähigkeiten, desto besser wirkt die Spiegeltherapie
- Die kognitiven Fähigkeiten des Patienten sollten so sein, dass er zumindest 10 Minuten lang Aufmerksamkeit und Konzentration aufbringen kann und sein Gedächtnis ausreicht, um die Anweisungen zu befolgen.
- Die Sehfähigkeit sollte so sein, dass der Patient die Vorgänge im Spiegel erkennen und verfolgen kann.
- Die Wirbelsäulenkontrolle sollte es dem Patienten erlauben, selbständig in einem Stuhl zu sitzen.
- Die Herz-Kreislauffunktion sollte so sein, dass der Patient die Behandlung ohne Probleme durchhalten kann.
- Die gesunde Seite sollte möglichst schmerzfrei und normal bewegt werden können.
Welche Krankheiten können mit der Spiegeltherapie gebessert werden:
-Zustand nach Schlaganfall mit motorischen Defiziten
-Phantomschmerz
-CRPS
Was kann mit der Spiegeltherapie erreicht werden?
-Verbesserung der motorischen Funktion
-Schmerzlinderung
-Reduktion der Lähmungserscheinungen
-Reduktion der sensorischen Störungen
Wie sollte man die Therapie durchführen?
Zumindest anfangs sollte die Behandlung mit einem in dieser Therapieform ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.