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Vitamin D – Supplementierung

Vitamin D, das Sonnenhormon, hat vielfältige Wirkungen in unserem Körper, von denen wir bisher nur einen Bruchteil kennen. Daher kann sich unser Statement nur auf den momentanen Stand der Forschung beziehen.
Vitamin D ist ein Prohormon, das zu 80 – 85 % über die Haut endogen gebildet wird, der Rest wird über die Nahrung aufgenommen (Leber, Fisch, Eigelb, Butterkäse, Shiitake – Pilze). Es ist das letzte Zwischenprodukt der Cholesterin – Biosynthese. Aus 7 – Dehydro – Choletserin wird über den UVB – Anteil der Sonne Vitamin D3. Nahrung z.B. enthält Vitamin D2, das im Körper genauso verstoffwechselt wird wie D3.
Vitamin D ist lipophil und liegt im Körper fast immer proteingebunden vor. Nach einer kurzen Sonnenexposition (20-25 Minuten) hält die Aufnahme über die Haut stundenlang an, d.h. im Körper ist der Spiegel längere Zeit stabil. z.T., weil Vitamin D in Leber und Fettgewebe gespeichert wird. Ein Teil des Vitamin D wird über die Galle ausgeschieden.
Vitamin D3 hat selbst keine Hormonwirkung, sondern ist die Vorstufe des Hormons 1α 25 Hydroxy-Vitamin D.
Zur Aktivierung existieren 2 Hydroxylierungsschritte . Hierzu sind Enzyme des Cytochrom 450 Systems notwendig. Die Hydroxylierung erfolgt zunächst in der Leber zu 25 – Hydroxy – Vitamin D und dann in der Niere durch die 1α – Hydroxylase zu 1α,25-Hydroxy – Vitamin D. Während das Parathormon die Synthese steigert, wird diese durch Calcium, Phosphat und FGF23 gehemmt. Der Abbau erfolgt über Cyp 24A1. 1α,25-Hydroxy – Vitamin D induziert nicht nur seinen Abbau, sondern begrenzt auch die Verfügbarkeit seiner Vorstufe und damit das Risiko einer Vergiftung.
Die wichtigste Funktion des aktiven Vitamin D ist die Regelung der Konzentration des ionisierten Calciums und des anorganischen Phosphats. Für die Funktion aller Körperzellen ist eine genaue Regulierung des extrazellulären Calciums notwendig. Calciummangel führt zu einer Übererregbarkeit in Nerven- und Muskelzellen, während Calciumüberschuss zu einer Untererregbarkeit führt. Calcium hat jedoch z.B.auch für die Blutgerinnung Bedeutung und für die Mineralisation des Knochens. Die Calciumresorption beträgt normalerweise ca. 25 %, maximal 60 %. Der Verlust im Körper beträgtca. 250 – 300 mg pro Tag. Bei niedriger Calciumaufnahme wird vermehrt Parathormon ausgeschüttet und holt Calcium aus dem Knochen ins Blut. Ausgeprägter Vitamin – D – Mangel führt zu einem Versagen des Calcium – Phosphat – Haushalts. Es kann zu Rachitis und Osteomalazie(Störungen der Mineralisation in den Knochen) kommen, in schweren Fällen zu Tetanie infolge Calciummangel.
Da bei Kleinkindern die Aufnahme mit Nahrung und über die Sonne nicht ausreicht, wird eine Ergänzung von 400 – 500 mg Vitamin D pro Tag bis zum 2. Lebensjahr empfohlen.
Entsprechende Gremien gehen momentan davon aus, dass Sonne auf die Haut (1/4 der Körperoberfläche) von April bis September für 5-25 Minuten ausreicht und man im Winter von den Speichern leben kann. Für die Aufladung der Speicher ist die Zahl der Sonnentage wichtiger als die Zeitdauer der Episoden. In nördlichen Ländern werden Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert. Empfehlungen für die Nahrungsergänzung gehen von einer minimalen Sonnenexposition aus und empfehlen 600 Einheiten pro Tag bis zum 70. Lebensjahr, danach 800 Einheiten pro Tag. Für den Begriff ausreichend werden die Verhütung einer Osteomalazie, Veränderung der Knochendichte und das Frakturrisiko herangezogen. Der mittlere Serumspiegel beträgt 20 ng/ml. Von Vitamin – Mangel spricht man erst ab einem Serumspiegel unter 12 ng/ml.
Mehr als 4000 Einheiten pro Tag sollten nur unter klinischer Überwachung gegeben werden, denn darüber steigt die Nierensteinrate an.
Die Sicherheit einer Vitamin D – Gabe ist recht hoch, da es sich um ein Prohormon handelt und die Umwandlung vom Körper aus abgesichert ist. Durch hohe Dosen kann es dennoch zu Vergiftungen und lang anhaltenden Hypercalcämien kommen. Daher sind bei Vitamin D – Einnahme Kontrollen des Calciums notwendig. Zur Erfassung eines Vitamin – D – Mangels oder einer Intoxikation wird 25 – Hydroxy – D bestimmt, da es eine längere Halbwertszeit hat und weniger Schwankungen unterliegt. Die Halbwertszeit des Vitamin D beträgt 2 – 3 Monate.
Afroamerikaner haben trotz niedrigen 25 – Hydroxy – D – Spiegeln eine bessere Calciumbilanz, eine höhere Knochendichte und weniger Hüftfrakturen als Weiße.
Ob ein guter Vitamin D – Spiegel Frakturen verhindert, ist unklar. Anders ist es bei der Therapie einer Osteoporose, bei der es notwendig ist, einen optimierten Vitamin D und Calcium – Spiegel zu haben. Es gibt Studien, die eher einen Trend zur Erhöhung des Sturzrisikos bei Vitamin – D – Spiegeln über 30 ng/ml zeigen. Eine Metaanalyse zeigte bei Spiegeln zwischen 20 und 60 ng/ml eine negative Korrelation mit Herzinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulären Todesfällen, eine erhöhte Malignomrate bei niedrigen Spiegeln, jedoch auch keinen Nachweis, dass eine Substitution hilft. Die Assoziation niedriger Vitamin – D – Spiegel mit erhöhter Sterblichkeit hat sich in den bisherigen Untersuchungen nicht bestätigt. Andererseits mehren sich Hinweise auf Studien, die eine bessere Vitamin – D – Versorgung für sehr wichtig halten. So hat man z.B. eine Verbesserung der Endothelfunktion bei Gefäßen durch höhere Vitamin – D – Spiegel nachgewiesen. Möglicherweise ist es jedoch besser, das Vitamin D über Sonnenzufuhr über die Haut zu bekommen.
Gesichert ist bisher ein Nutzen für Vitamin – D – Supplementierung für

  • Rachitisprophylaxe
  • Rachitis
  • Osteomalazie
  • manifeste Osteoporose(mit Frakturen)
  • Kortisondauertherapie mindestens 1/2 Jahr ab 7,5 mg Prednisolonäquivalent pro Tag
  • Bisphosphonattherapie einer Osteoporose
  • gehfähige Heimbewohner(kombiniert mit Calcium)
  • Personen mit weitgehend fehlender Sonnenexposition

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