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Stoffwechselerkrankungen

Kurz und bündig:

Ca. 50 % der Unterzuckerungen verlaufen unbemerkt. Alarmierend ist bereits ein Blutzucker von 70 mg/dl oder 3,9 mmol/l.

Was versteht man unter Hypoglykämie

1. Zentraler Glukosemangel (Neuroglykopenie) führt zu
2. sympathikoadrenergen Gegenregulation
Bei einem Blutzucker unter 80 kommt es zunächst zu einer Senkung der Insulinausschüttung. Sinkt der Blutzucker unter 65 – 70 steigt Glukagon an und es erfolgt eine Adrenalinausschüttung. Sinkt der Zucker auf 50 – 55 mg/dl treten verstärkt Symptome auf. Unter 50 mg/dl kommt es zu Wahrnehmungsstörungen.

Ursache:

  • medizinisch induziert durch: Antidiabetika, Medikamente, die die Insulinsekretion stimulieren, Insulin, Alkohol, Medikamente, welche die Hypoglykämiegefahr erhöhen oder die Hypoglykämie unbemerkt machen(Betablocker, Psychopharmaka)
  • soziopsychologische Faktoren: Alter über 75, Medikamaentenverwechslung, inadäquate Dosis, ausgelassene oder verspätete Mahlzeit, mangelndes Therapieverständnis, fehlende Schulung
  • physische Faktoren: Niereninsuffizienz, Lebersynthesestörung, verstärkte Muskelarbeit

Feststellen der Erkrankung:

Wichtig ist eine genaue Anamnese und die Blutzuckermessung.

Symptome:

Es kommt zu Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Hunger, Angst, Kribbeln aufgrund des Glukosemangels im Gehirn und der Freisetzung von Hormonen und Neurotransmittern. Direkte neuroglykopenische Symptome sind in leichter Form Wärme, Schwäche, Schwindel, Konzentrationsstörung, Verwirrung, Verhaltensänderung, in schwerer Form Krampfanfall, Apoplex, Hirnschaden, Koma, Tod.
Bei jungen Patienten führen die Symptome zunächst zu kognitiven Einschränkungen. Bei älteren Patienten kommt es zu Symptomen und kognitiven Einschränkungen gleichzeitig, wodurch das Sturzrisiko zunimmt. Damit haben ältere Menschen ein um 70 % erhöhtes Risiko für sturzbedingte Knochenbrüche. Ausserdem steigt das Demenzrisiko mit jeder Unterzuckerung an. 3 Hypoglykämien führen bereits zu einer Verdopplung des Risikos. Leichte, lang anhaltende Hypoglykämien können zu peripheren Neuropathien führen(distal, symmetrisch, sensomotorisch). Folgen können eine Atrophie der Fußmuskulatur sein, das Schmerzempfinden kann gestört sein, die autonome Gefäßregulation kann leiden mit Auftreten von Fissuren und trockener, warmer Haut. Schließlich können Gefäßschäden und Osteoarthropathien auftreten. Das zentrale Nervensystem kann geschädigt werden. Es kann zur Hemipegie(Halbseitenlähmung) kommen.

Wie hoch ist das Hypoglykämie – Risiko?

  • Majorkriterien: anamnestisch schwere Hypoglykämien, Störung der Hypoglykämie-Wahrnehmung, Niereninsuffizienz unter 30 ml/min GFR, Demenz oder kognitive Störung, hohes Alter
  • Minorkriterien: symptomatische Hypoglykämien mit BZ unter 70 mg/dl, Niereninsuffizienz mit eienr GFR unter 60 ml/min., Alter über 70, Diabetesdauer über 10 Jahre, BMI unter 22, Gastroparese, Polypharmazie(über 6 Medikamente), keine Schulung

Das Risiko ist hoch bei Zusammentreffen von 1 Majorkriterium und 3 Minorkriterien, mittel bei 2 Minorkriterien, niedrig unter 1 Minorkriterium.

Begleitfaktoren beeinflussen das Hypoglykämie – Risiko: Alkohol, veränderte Lebensweise, psychische Erkrankungen, endokrine Erkrankungen, Änderung oder Absetzen einer Steroidtherapie.
Wiederholte Hypoglykämien haben einen negativen Einfluss auf geschädigte Gefäße und erhöhen das kardiovaskuläre Risikodurch eine erhöhte Rate an Vorhofflimmern, ventrikulärer Extrasystolie, Aktivierung der Entzündungsaktivität, Plaque – Destabilisierung, endotheliale Dysfunktion, Ischämie, Blutdruckanstieg, erhöhte Herzbelastung, erhöhter Sympathikotonus.

Behandlung:

Je nach Grundkrankheit muss diese behandelt werden. Bei postprandialer Hypoglykämie sollte auf eine Ernährung geachtet werden, die arm an einfachen Kohlenhydraten ist, man sollte häufiger essen, dafür kleinere Mahlzeiten, es sollte auf genügend Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe geachtet werden. Bei reaktiver Hypoglykämie sollte ebenfalls auf häufige kleine Mahlzeiten geachtet werden mit Bevorzugung komplexer Kohlenhydrate wie Obst, Gemüse, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Vollkorn.
Im hohen Alter und bei langer Diabetesdauer kann ein höherer HBA1c – Wert toleriert werden, jedoch nicht über 8 mg/dl.
Basalinsulinanaloga weisen deutlich weniger Hypoglykämien bei gleichem HBA1c-Wert auf als NPH – Insuline. Am besten schneidet diesbezüglich Insulinglargin ab.
HBA1c sollte bei 6,5-7,5 liegen. Man sollte an Schulungen teilnehmen. Rauchen sollte vermieden, die körperliche Aktivität erhöht werden. Die medikamentöse Einstellung sollte optimiert werden.

Eine Antwort auf „Stoffwechselerkrankungen“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Hallo Biowellmed-Team,
    meine Beschwerden werden von Ärzten wenig ernst genommen. Einen Namen für die Beschwerden kann man mir auch nicht nennen. Es geht um Alkohol, bzw. dessen Abbau im Körper. Vorweg, Europäer, Alter 55 Jahre, kein Übergewicht, Blutwerte optimal.
    Trinke ich z.B. zwei Gläser Wein oder Bier geht es mir am anderen Tag noch ganz gut. Kommen in den darauf folgenden Tagen jedoch tägl. ähnliche Mengen oder auch nur Kleinstmengen hinzu, da reicht bereits eine Dose "alkoholfreies" Bier, mit 0,5 % Alkohol oder ein "Radler" am Abend, treten massive Beeinträchtigungen auf.
    Es kommt dann zu Schlaflosigkeit und am Tage zu Müdigkeit und Leistungsabfall. In den Nächten kommen wechselnde/ wandernde punktuelle Druckschmerzen am Rücken hinzu, die ein Schlafen unmöglich machen. Ich fühle mich trotz der doch geringen konsumierten Mengen regelrecht vergiftet. Nach nur einem Tag ohne diese homöophatischen Alkoholmengen sind meine Beschwerden deutlich geringer.Ich nehme oft monatelang keinen Alkohol zu mir, aber an Festtagen fällt es oft schwer nur zuzuschauen, zumal die Beschwerden ja erst später auftreten.
    Handelt es sich um eine Erkrankung und wie würde man diese dann bezeichnen?

    Lieber Leser,

    wenn Lebererkankungen und medikamentöser Einfluss ausgeschlossen wurden, muss man eine Alkoholunverträglichkeit vermuten, die meist durch eine Genmutation zustande kommt und zu einer Reduktion der Alkohol abbauenden Enzyme führt. Dadurch wirkt der Alkohol tatsächlich wie Gift und es gibt nur die Möglichkeit, darauf zu verzichten. Es ist sicher nicht immer ganz einfach, auf alle Fälle jedoch gesund. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

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