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Discitis und Spondylitis im Bereich der Brustwirbelsäule

Fachartikel zum Thema Discitis und Spondylitis im Bereich der Brustwirbelsäule

Ein 70 jähriger Patient kam mit 39 Grad Fieber und Schmerzen im seitlichen Brustkorbbereich in unsere Praxis. Er erzählte, dass er immer wieder wegen einer Harnröhrenstenose bougiert werde und gerade auch vor ein paar Tagen wieder. Die körperliche Untersuchung blieb bis auf einen thorakalen Druckschmerz und das Fieber unauffällig. Wir nahmen Blut ab und gaben dem Patienten ein Antibiotikum. Damit ging es ihm schon am nächsten Tag besser. Die Blutuntersuchung zeigte relativ hohe Entzündungswerte. Dennoch blieb der Patient einige Wochen stabil. Danach trat dieselbe Symptomatik auf. Wir überwiesen ihn in das nächste Krankenhaus und ließen ihn komplett untersuchen. Dabei erhielt er wieder eine antibiotische Therapie, die half. Eine Ursache der Problematik wurde nicht gefunden. Zwei Wochen später trat erneut die gleiche Symptomatik auf. Deshalb schickten wir den Patienten wegen seiner Thoraxschmerzen zum CT des Brustkorbs. Dabei sah man eine Diszitis und Spondylitis des 5. und 6. Brustwirbelkörpers. Wir behandelten wieder mit Antibiotika und wiesen den Patienten in eine Wirbelsäulen - Spezialklinik ein. Dort wurde er operiert. In der 7 stündigen Operation erfolgte eine Debridement und Ersatz des 5. und 6. Brustwirbelkörpers sowie eine dorsale Spondylodese des 4.-7. Brustwirbelkörpers. Bereits nach 12 Tagen durfte der Patient die Klinik verlassen. Er ist noch geschwächt, muss weiterhin Antibiotika nehmen. Er beschreibt seine Beschwerden so, als ob ein Brett im Rücken stecke. 2 Wochen nach seiner Operation unternimmt der früher körperlich sehr aktive Patient jedoch bereits wieder einstündige Spaziergänge. Wir hoffen, dass er sich wieder ganz erholt.

Beschreibung derOperation

Nach entsprechender Vorbereitung erfolgt ein Mittellinienschnitt, ein Einschneiden der Muskelfaszie und vorsichtiges Ablösen der Muskulatur vom Periost. Dann werden Markerschrauben eingedreht und ein intraoperatives CT durchgeführt. Die Bilddaten werden auf das spinale Navigationssystem übertragen. Es werden virtuell Schrauben von BWK 4 - 7 geplant und Pedikelschrauben für BWK 5 und 6. Nun werden unter Röntgenkontrolle navigationsunterstützt 8 Pedikelschrauben gesetzt. Dabei erfolgt zugleich ein Ausgleich der Skoliose und Hyperkyphose. Der Dornfortsatz zwischen BWK 6 und 6 wird entfernt und eine Dekompression durch Laminektomie durchgeführt. Es erfolgt ein Kompressionsmanöver. Danach werden die Blockerschrauben angezogen und zusätzlich eine dorsolaterale Fusion mit Knochenfragmenten angestrebt. Eine Redondrainage wird angelegt und es erfolgt ein Wundverschluss. Nach röntgenologischer Kontrolle und Abschluss der dorsalen Spondylodese wird der Patient in Linksseitenlage gebracht.
Dann wird im Bereich des Schulterblattes ein Schnitt angelegt, die Faszie und der Musculus latissimus dorsi werden durchtrennt, der Musculus serratus anterior an seiner Fixation am Schulterblatt abgelöst. Der 4.ICR und die Pleura werden eröffnet. Ein Thoraxsperrer wird eingesetzt. Schrittweise wird der Brustkorb aufgespannt. Wegen der altersbedingten Rigidität ist eine Durchtrennung der 4. und 5. Rippe notwendig. Um den 4.-7. Wirbelkörper finden sich deutliche Verklebungen. Auch die Pleura parietalis ist bereits entzündlich verändert. Nach Unterbindung der Blutgefäße in diesem Bereich kann man in das Bandscheibenfach BWK5/6 eingehen. Die Bandscheibe ist verschmälert und arrodiert. Sie wird sorgfältig entfernt und die Umgebung gesäubert. Ein mit Knochenstücken gefüllter Titankorb wird eingepasst. Nach Spülung und Einpassen eines Kollagenstreifens mit Fibrin und Rückverlagerung der Pleura kann der Defekt verschlossen werden. Nach Naht des Muskels und aller Schichten und Überprüfung der Lungenfunktion sowie der sensomotorischen Intaktheit kann die Operation beendet werden.

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