Ein 36 jähriger Patient kommt in die Praxis mit Schmerzen im Hüftbereich, die er schon von Kindheit an habe. Sie treten belastungsabhängig auf und er habe das Gefühl, sie nehmen jetzt zu. Bei der Untersuchung zeigt sich ein stechender Schmerz bei starker Beugung der Hüfte und Drehung zur gegenüberliegenden Schulter. Wir veranlassen ein MRT der Hüften. Dabei stellt sich heraus, dass auf beiden Seiten die Taillierung des Schenkelhalsübergangs zum Oberschenkelkopf vermindert tailliert ist. Man spricht von CAM – Deformität(CAM = Nockenwelle). Der Schenkelhals hat sozusagen einen Buckel im Bereich, wo er in den Hüftkopf übergeht. Bei kräftiger Beugung schlägt der Buckel gegen die Hüftpfanne und löst dort Schmerzen aus. Da das Anschlagen den Knorpel schädigt, besteht hier die Gefahr, dass sich daraus eine Hüftgelenksarthrose entwickelt. Man kann zwar versuchen, die Beschwerden durch Krankengymnastik und Änderung des Verhaltens zu bessern, meist reicht das jedoch nicht aus. Deshalb überweisen wir den Patienten zur Arthroskopie an einen versierten Orthopäden. Dieser wird in Narkose den Buckel abtragen. Anschließend sollte der Patient seine Hüfte noch 2 Wochen an Krücken entlasten und wird dann hoffentlich wieder beschwerdefrei sein.
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