Ein 87 jähriger Patient klagt über häufigen Schwindel, der teilweise attackenartig auftritt, überwiegend jedoch kontinuierlich. Er habe diesen Schwindel häufig beim Gehen, aber auch bei schnellerem Aufstehen und Gehen. Da der Patient Hypertoniker ist und auch flache Karotisablagerungen bei ihm bekannt sind, überweisen wir ihn zu Langzeit – Blutdruckmessung, Langzeit – EKG und Kontrolle der Schlagadern. Zunächst findet sich kein auffälliger Befund. Zur Sicherheit wiederholen wir das Langzeit – EKG nach 3 Monaten und jetzt zeigt sich tatsächlich die Ursache des Schwindels. Der Patient hat im Langzeit – EKG einen relativ langsamen Herzschlag mit einem Minimum von 38 Schlägen pro Minute und einer mittleren Herzfrequenz von 49 Schlägen pro Minute. Es treten auch supraventrikuläre Salven auf und ein Sinusarrest mit einer Pause von 3,5 Sekunden. Als einzige sinnvolle Behandlung bleibt die Implantation eines Herzschrittmachers, die wir dem Patienten auch empfehlen. Dies ist heutzutage ein relativ kleiner Eingriff, der in örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Demgegenüber stehen die häufigen bradykarden Phasen und die Pause mit 3,5 Sekunden, die bei dem sonst noch rüstigen Patienten zu einem Sturzrisiko werden. Wenn man an eventuelle Folgen wie Oberschenkelhalsbruch oder noch schwerere Verletzungen denkt, die weitaus größere Eingriffe nach sich ziehen können, halten wir das für die beste Lösung für den Patienten.