Ein knapp 50 jähriger Patient kommt mit erhöhten Blutdruckwerten in die Praxis und beklagt Unwohlsein und verstärktes Schwitzen. Wir behandeln zunächst den erhöhten Blutdruck mit Blutdruck senkenden Medikamenten. Diese sprechen leider nur mäßig an. Bei der Kontrolluntersuchung stellen wir einen vermehrten Haarwuchs im Kinnbereich fest und ein dickeres Gesicht im Sinne eines Cushings wie man es bei Kortisonüberschuß findet. Der Patient berichtet außerdem, dass er Probleme beim Essen hat, weil er die Zunge nicht mehr richtig bewegen kann. Daraufhin weisen wir ihn zur Abklärung in die Klinik ein. Man findet ein CUP – Syndrom mit Knochenmetastasen im Bereich des gesamten Körpers, einen erhöhten Kortisol – Spiegel durch ektope ACTH – Produktion und eine Raumforderung im Bereich des Foramen jugulare, die zu einer Lähmung des Nervus hypoglossus geführt hat. Der Patient wird vollständig untersucht inklusive Ganzkörper – PET. Leider findet man den Primärtumor nicht. Inzwischen hat der Patient auch Schmerzen im ganzen Körper und benötigt starke Schmerzmittel. Umgehend wird eine Chemotherapie eingeleitet, die ordentlich vertragen wird. Gleichzeitig werden die Knochenherde bestrahlt. Der Patient muss leider einen großen Teil seiner Zeit in Kliniken verbringen. Nach Abschluss der Chemotherapie kann er noch in eine Rehabilitation gehen und kommt erholt zurück. Leider erkrankt er kurz darauf an einer schweren Gürtelrose. Aufgrund der Schwere müssen wir ihn leider wieder in die Klinik einweisen. Dort kommt es zu einer Mitralklappenendokarditis mit zunehmender Atemnot und Herzschwäche. Einige Tage später tritt akut eine Halbseitenschwäche links auf und der Patient ist nicht mehr richtig ansprechbar. Trotz intensiver Therapie tritt eine zunehmende Verschlechterung ein und der Patient verstirbt schließlich für uns alle unfassbar ca. 1/2 Jahr nach Diagnosestellung.
Eine Antwort auf „CUP Syndrom“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Mein Mann bekam vor 6 Jahren eine neue Niere. Ich könnte spenden, nachdem er fast sechs Jahre Dialyse bekam.Es war sicher nicht einfach. Mein Mann hat die Blutgruppe 0 und ich Blutgruppe A. In der MHH gelang es und wir waren alle sehr glücklich. Im September fand man in seiner Leber Metastasen. Wir konnten es kaum glauben.Mein Mann trinkt und raucht nicht, ernährt sich gesund und bewegte sich viel. Im Krankenhaus fand man dann auch im Darm Metastasen. Inzwischen sind sie auch in der Lunge. Die Chemotherapie musste er nach dem zweiten Mal beenden. Er hatte zwei Wochen schwerste Durchfälle, Schmerzen und Erbrechen. Als er nicht weiter konnte ist er für 10 Tage ins Krankenhaus gekommen.Eine Ärztin teilte ihm mit,dass er nicht mehr lang zu leben hätte. Inzwischen bekommen wir palliative Unterstützung durch sehr freundliche Schwestern und einem Palliativ Arzt. Es geht meinem Mann nicht gut. Die Atemnot ist ein großes Problem. Wasser in der Lunge ist wahrscheinlich. Es wird nicht näher untersucht. Er fühlt sich aufgegeben. Für mich und unsere Kinder ist es sehr schwer auszuhalten ihm so leiden zu sehen. Wir sind fast 41 Jahre verheiratet. Er ist ein sehr liebenswerter Mann und es zerreißt mich,nichts tun zu können. Das CUP Syndrom ist einfach nur sehr schrecklich.
Liebe Frau V.,
es ist mehr als verständlich, dass es Ihnen nicht gut geht. Wir geben Ihnen recht. Es ist schlimm, wenn man die Ursache nicht finden kann, aber leider auch nicht ganz selten. Wir haben eben nicht immer das Glück, helfen zu können. Wir wünschen Ihnen von Herzen Kraft, Ihren Mann auf seinem scheren Weg zu begleiten. Alles Liebe
Ihr Biowellmed Team