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Sinusvenenthrombose

Fachartikel zum Thema Sinusvenenthrombose

Eine 48 jährige Patientin geht mit ihrem Mann in einer etwas abgelegenen Gegend spazieren. Sie fühlte sich seit ein paar Tagen schwächer, was sie auf Überarbeitung zurück führte. Daher hielt sie den Spaziergang für sinnvoll. Plötzlich klagte sie über schwäche, fiel um und war bewusstlos. Draufhin zuckte sie am ganzen Körper und kam langsam wieder zu sich. Der Ehemann reagierte sofort und rief über das Handy die Notfallnummer an. Umgehend wurde ein Hubschrauber zu der Stelle am Waldrand geschickt, die Frau in das naheliegenden Klinikum geflogen und die Diagnostik startete umgehend. Ursache des Bewusstseinsverlustes war eine akute Sinusvenenthrombose des Sinus sagittalis superior mit epileptischem Krampfanfall. In der Anamnese erfuhr man dann, dass die Frau schon länger immer wieder unter starken Kopfschmerzen litt und auch immer wieder Taubheitsempfinden des linken Armes hatte, was man rückwirkend als fokal sensible Anfälle deutete. Am Vorabend des Ereignisses habe sie die linke Hand zeitweise nicht richtig steuern können. Bei Klinikaufnahme war die Patientin inzwischen wieder wach, voll orientiert und hatte lediglich noch Mißempfindungen im Bereich der Finger 3-5. Die Sinusvenenthrombose hatte zu kleineren Stauungsblutungen rechts parietal geführt. Nach Abnahme des Thrombophilie - Screenings erfolgte eine therapeutische Heparinisierung sowie eine antikonvulsive Therapie, da das EEG eine erhöhte Krampfbereitschaft aufwies. Dennoch kam es in der Folge erneut zu einem fokal - sensiblen Anfall der linken Hand und der linken Brustseite, was zu einer Erhöhung des Krampfmittels führte. Im Thrombophilie - Screening zeigte sich eine Erhöhung des Lupus - Antikoagulans und des Gerinnungsfaktors VIII. Die Patientin erhielt ein einjähriges Fahrverbot, was ihr beruflich zu schaffen machte und wurde in unserer Praxis weiter kontrolliert. Sie fühlte sich nach dem Ereignis noch etwas müde und litt unter einer etwas reduzierten Leistungsfähigkeit, sonst ging es ihr jedoch wieder gut und sie ging bald wieder arbeiten. 1 Jahr nach dem Ereignis setzte der Neurologe das antikonvulsive Medikament ab, was problemlos gelang. Nun war die Diskussion, ob Marcumar ein Leben lang weiter gegeben werden sollte. Wir überwiesen die Patientin zur Klärung dieser Frage an eine renommierte Gerinnungsambulanz. Dort stellte man eine Lp(a) - Erhöhung fest und eine heterozygote Prothrombin -Mutation. Diese Mutation ist mit einem erhöhten venösen thromboembolischen Risiko assoziiert. Die Lp(a) - Erhöhung stellt einen unabhängigen kardiovaskulären Risikofaktor dar, was durch den bei der Patientin bestehenden erhöhten LDL - Wert(über 100 mg/dl) potenziert wird. Man empfahl daher eine Therapie mit Statinen, die nach neueren Studien auch das venöse Thromboserisiko senken. Man berechnete bei der Patientin ein Basisrisiko für das Auftreten einer venösen Komplikation von 4-5 % pro Jahr gegenüber einem Blutungsrisiko von ca. 1 % pro Jahr und riet nach den neuesten Leitlinien zu einer zeitlich unbefristeten sekundärprophylaktischen Antikoagulation, die wir mit NOAKs weiter führten. Auch wurde empfohlen, Verwandte 1. Grades untersuchen zu lassen. Wir hoffen nun, für und mit der Patientin die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Erfahrungsberichte zum Thema Sinusvenenthrombose

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 03.07.2021:

    Eine gekürzte Darstellung meiner Erfahrung:

    Ende März wurde ich mit Astrazeneca als eine der letzten U60 geimpft und hatte Tags darauf die erwarteten, grippeähnlichen Impfnebenwirkungen. Nach zwei Tagen war alles ausgestanden und ich war nur noch etwas erschöpft. Vier Tage nach der Impfung fing an meinen Beinen ein unangenehmes Kribbeln an, später auch in den Armen, am Rumpf und zog sich diffus und wiederkehrend über den ganzen Körper. Zudem hatte ich oft kalte Gliedmaßen, Muskelzucken und sonstige Empfindungsstörungen an meinem Körper. Zugleich hatte ich eine Sehbeeinträchtigung rechts. Mehrere Blutuntersuchungen, Urin etc. waren Befundlos, außereine Erhöhung der D-Dimere ca 3 Wochen nach Impfung. Ein Ultraschall der Beinvenen blieb ohne Befund...als nach einigen Wochen der Kopf oben schmerzte, ich starken Kopfdruck einseitig hatte, der Nacken kribbelte und sich meine rechte Kopfseite taub und pelzig anfühlte, bat ich meine Hausärztin um ein MRT des Kopfes. Hier wurde ein fehlendes Flusssignal des Sinus transv. links festgestellt und die Diagnose "vereinbar mit Sinusthrombose" gestellt. Sofort kam ich auf die Stroke Unit und wurde umgehend hochdosiert mit Heparin versorgt. Erst intravenös, später subkutan. Bereits nach 24 Stunden waren zumindest die Taubheitsgefühle im Kopf verschwunden. Viele weitere Untersuchungen folgten. Nach drei Tagen Heparin sollte noch ein CT mit Kontrastmittelgabe erfolgen. Hier zeigte sich die betroffene Stelle im Sinus transv regelrecht kontrastiert, weshalb man den Befund des MRT nicht mehr anerkannte. Eine Sinusthrombose wurde anhand der neuen Bilder ausgeschlossen.
    Für mich war diese Entscheidung mit vielen Fragezeichen und Unsicherheiten verbunden. Ich hatte große Beschwerden vor der Behandlung im Krankenhaus, einen MRT Befund, der diese Beschwerden, sogar in Sinnhaftigkeit und im Zusammenhang mit der Impfung erklärte und allem voran hatte ich die schnelle Verbesserung meines Wohlbefinden durch die Blutverdünnung mit Heparin. Ohne Befund wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Ich sei offensichtlich gesund. Die Darstellung auf dem MRT sei Anlagebedingt (hypoplastischer Sinus, einseitige Veranlagung). Beide Varianten Wurden im Vorfeld aber mitbedacht und entsprechend keine DD gestellt. Welche Anlagebedingten Varianten gäbe es denn noch, die das Flusssignal im MRT in die Irre führen könnten? Die einweisende Radiologin, die ich anschließend erneut aufsuchte, würde Ihre Diagnose Sinusvenenthrombose wieder so stellen und geht von einer Rekanalisierung des Sinus durch Heparingabe aus. Ich aufgrund der schnellen Verbesserung auch. Meine große Sorge ist nun, dass eine ggf. notwendige Weiterbehandlung nicht stattfindet, weil die Diagnose anerkannt wurde. Für den Moment mag alles gut sein, aber die Folgebehandlung an vier Tage Heparin bleibt nun aus. Auch meine Hausärztin sagt, ohne eine Indikation kann sie keine Medikamentöse Behandlung weiterführen.
    Meine Fragen wären, ob es tendenziell möglich ist, dass Nach drei Tagen HeparinBehandlung die Thrombose, bzw. der Teilverschluss von der CT Bildfläche verschwindet? Ist es so ungewöhnlich, dass ich schon nach kurzer Zeit eine Verbesserung meines Wohlbefindens gespürt habe? Würde ich jetzt ein neues MRT anfertigen lassen, müsste sich der Sinus transv. Doch wieder ohne Flusssignal darstellen, sofern die Annahme aus dem Krankenhaus, es sei Anlagebedingt, stimmen? Wie kann ich mit diesen beiden differenten Diagnosen umgehen? Vor allem in Bezug auf eine ggf. notwendige oder prophylaktisch Weiterbehandlung. Muss ich jetzt einfach abwarten, ob die Symptome wie Taubheitsgefühle und Kopfdruck zurück kehren?

    Liebe Leserin,

    ein schwieriges Problem. Wir können Ihre Zweifel verstehen. Eine nochmalige MRT - Kontrolle wäre ja ohne weiteres möglich. Dann hätte man vielleicht etwas mehr Klarheit. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
  • Erfahrungsbericht vom 18.03.2021:

    Ich hatte eine Sinusvenenthrombose vor 2 Jahren,
    bin 73 Jahre, welcher Impfstoff gegen Corona
    Ist für mich geeignet.

    Mit freundlichen Grüße

    H.

    Liebe H.,
    ...
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