Ein athletischer 75 jähriger Mann bekommt plötzlich juckende, blasenbildende Ausschläge am Unterschenkel und Oberkörper. Die Behandlung mit Salben und Antiallergika bringt wenig Erfolg, so dass man sich zu einer Probeentnahme entschließt. Die Diagnose wird zusammen mit den klinischen Veränderungen gestellt und lautet bullöses Pemphigoid. Allerdings findet der Pathologe im untersuchten Präparat auach Zellschädigungen im Sinne nekrotischer Veränderungen der Epidermis und fragt nach exogen – toxischer oder exogen – thermischer Schädigung, wofür wir keine Erklärung haben. Da das bullöse Pemphigoid gehäuft bei Autoimmunerkrankungen wie Polymyositis, Colitis ulcerosa oder rheumatoider Polyarthritis auftritt, werden wir den Patienten jetzt nochmals genauer untersuchen. Zunächst wird er mit kortisonhaltiger Lokaltherapie behandelt, worunter die Hauterscheinungen bereits rückläufig sind. Kommt es hierunter dennoch zu einem Rezidiv, müssen zunächst interne Kortisonpräparate hochdosiert eingesetzt werden, eventuell auch Immunsuppressiva wie Azathioprin. Manchmal wird das bullöse Pemphigoid auch durch Medikamente hervorgerufen, was jedoch bei usnerem Patienten nicht der Fall ist.