Arthritis psoriatica mit polymyalgiformem Schub
Fachartikel zum Thema Arthritis psoriatica mit polymyalgiformem Schub
Ein 70 jähriger, kräftig gebauter, muskulärer Patient leidet akut unter starken Muskelschmerzen, vor allem im Bereich der Schulter-Arm-Muskulatur und in den Oberschenkeln. Zunächst vermuten wir einen Zusammenhang mit seiner schweren Gartenarbeit und behandeln mit Ibuprofen, das jedoch kaum Wirkung zeigt. In der daraufhin veranlassten Blutuntersuchung sehen wir dann hohe Entzündungszeichen (BSG), weshalb wir den Patienten zum Ausschluss einer internistischen Erkrankung zum Internisten überweisen. Dort findet sich kein Hinweis auf eine innere Erkrankung und die Vermutung Polymyalgia rheumatica wird gestellt. Wir behandeln mit Kortison in absteigender Dosierung. Der Patient ist relativ schnell schmerzfrei, lässt dann von sich aus die Medikamente weg und erfährt einen erneuten Schub. Daraufhin beginnen wir die Behandlung erneut und können dann schrittweise unter regelmäßiger Blutkontrolle Kortison reduzieren. Die Reduktion gelingt bis zu einer Dosis von 5 mg Prednisolon pro Tag. Dann kann die Dosis nicht weiter reduziert werden, weil sofort die Entzündungswerte ansteigen. Daraufhin erfolgt die Vorstellung beim Rheumatologen. Dieser stellt keine weiteren Gelenkserkrankungen fest, erkennt jedoch deutliche Nageldystrophien und deutet diese als Psoriasis mit lediglich Nagelbefall und legt sich auf eine Arthritis psoriatica fest. Der Patient erhält jetzt Sulfasalazin in einer Dosis von 2 g pro Tag zusätzlich und wir sind gespannt wie der weitere Verlauf sein wird.
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