Ein 82 jähriger, an Parkinson erkrankter Patient ist zunehmend beeinträchtigt. Er bemerkt eine Verschlechterung seines Gangbildes, eine allgemeine Verlangsamung, Schluckstörung, Dranginkontinenz, ist zunehmend unsicher und stürzt häufiger, seine rechte Hand und sein Arm zittern immer stärker und er merkt eine Reduktion seines Gedächtnisses. Er leidet seit langem unter einer (vermutlich alkoholverursachten) Polyneuropathie mit Schmerzen in beiden Füßen, die wir bisher mit einer niedrig dosierten Gabe von Amitryptilin gut beherrschten. Er lebt allein in seinem Haus, hat jedoch eine Hilfe für die anfallenden Hausarbeiten. In seinem Garten ist er noch einigermaßen aktiv tätig, Sport macht er seit Jahrzehnten nicht. Er ist leicht übergewichtig. Die Stimmung ist leicht gedrückt.
Da der Patient immer öfter fällt und fürchtet, seine Selbständigkeit zu verlieren, wird er von uns in eine Parkinsonklinik eingewiesen und dort 2 Wochen behandelt.
An medikamentöser Umstellung erfolgte eine L – Dopa – Therapie mit Aufdosieren von 250 mg(+ 25 mg Carpidopa) alle 6 Stunden. Amantadin hatte der Patient schon vorher eingenommeun und wurde beibehalten. Biperiden wurde schrittweise abgesetzt. Domperidon, das der Patient wegen häufiger Übelkeit bekommen hatte, wurde ausgeschlichen(langfristig zu viele Nebenwirkungen auf das Herz). Es konnte jedoch kein Alternativmedikament gefunden werden. Falls das Medikament weiterhin notwendig werden sollte, muss alle 4 Wochen ein EKG durchgeführt werden, um eine QT – Verlängerung über 0,5 Sekunden rechtzeitig zu erkennen und es müssen alle 4 WochenSerumelektrolyte geprüft werden.
Der Patient erhielt intensive Ergotherapie und Physiotherapie sowie Stimm- und Sprechtherapie.
Unter diesen Maßnahmen verbesserte sich sein Befinden schon innerhalb von 2 Wochen deutlich. Er konnte sich jedoch mit der erhöhten Aktivität und den ergotherapeutischen Maßnahmen nicht anfreunden, hielt dies für wenig sinnvoll und wollte es nicht weiterführen. Deshalb konnte kein nachhaltiger Erfolg erzielt werden.
Es zeigte sich auch hier wieder, dass gerade die Bewegunstherapie und ergotherapeutische Maßnahmen für Patienten mit Parkinson von großer Bedeutung sind.
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