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Wissenswertes zum Thema Pille

Fachartikel zum Thema Wissenswertes zum Thema Pille

Kurz und bündig:

Die Pille, die seit 1960 verfügbar ist, ist aus dem Leben einer modernen Frau nicht mehr wegzudenken. Ca. 38,5 % der gebärfähigen Frauen zwischen 14 und 44 Jahren nutzen sie.

Was bewirkt die Pille?

Die Pille enthält synthetische Hormone, die gegenüber den Anfängen deutlich niedriger dosiert sind, womit sich auch die Nebenwirkungen reduzieren. Die enthaltenen Gestagene und Östrogene bewirken eine negative Rückkoppelung auf Hypothalamus und Hypophyse. Dadurch wird die Ausschüttung der Gonadotropin - Releasing - Hormone und der Gonadotropine gesenkt. Hierdurch wiederum wird der Eisprung unterdrückt und das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut(Endometrium) gebremst. Dadurch kann sich das Ei erschwert einnisten. Außerdem nimmt die Viskosität des Zervixschleims zu (Gestagene) und die Spermien können dadurch weniger in den Eileiter gelangen. Östrogene fördern das Endometrium - Wachstum und sind für die Zyklusstabilität zuständig. Sie verhindern Schmier - und Durchbruchsblutungen.

Wann sollten Kontrazeptiva nicht eingenommen werden:

  • bei Migräne, insbesondere beim Vorliegen einer Aura, da hierdurch das Schlaganfallrisiko erhöht ist(Ausnahme:Migräne durch Östrogenabfall in der Pillenpause ohne Aura).
  • bei erhöhten thromboembolischen Risiken
  • bei erhöhten kardiovaskulären Risiken

Welche Nebenwirkungen können bei Pilleneinnahme auftreten?

  • Übelkeit
  • Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen
  • seelische Verstimmungen
  • Brustspannen
  • Zwischenblutungen
  • Hautunreinheiten
  • Libidoveränderungen
  • erhöhtes Auftreten thromboembolischer und kardiovaskulärer Ereignisse (thromboembolische Ereignisse treten vor allem im 1. Anwendungsjahr auf und mit zunehmender Östrogendosis). Das thromboembolische Risiko wird bei Verwendung von Ethinylestradiol unter 50 µ bei 10000 Frauenjahren etwa verdoppelt, bei Anwendung der Gestagene Desogestrel, Gestaden, Cyproteronacetat und Drospirenon bis zu 4 fach erhöht. Das Risiko für Schlaganfall steigt bei Anwendung von 20 µg Estradiol etwa auf 1,7, bei 30 - 40 µg auf 2,2 fach, das Risiko für Myokardinfarkt bei 20 µg auf 1,55, bei 30 - 40 µg auf 2,3.
  • leicht erhöhtes Auftreten von Brustkrebs und Zervoxkarzinom bei langer Einnahmedauer
  • Verringerung des Auftretens von Ovarial-, Endometrium- und Darmkarzinom

Welche Substanzen werden für die Pille verwendet?

  • Ethinylestradiol: es wird synthetisch hergestellt und hat eine leicht abgewandelte Strukturformel. Es wirkt deutlich stärker als Estradiol.
  • Estradiolvalerat: es wird bereits im Dünndarm und während der ersten Leberpassage vollständig in Estradiol ungewandelt und entspricht daher der natürlichen Östrogenwirkung.
  • verschiedene künstliche Gestagene wie z.B. Dienogest, Norgestinat, Desogestrel, Chlormadinonacetat.

Welche unterschiedlichen Pillen stehen zur Verfügung?

  • reine Gestagenpillen, auch als Minipillen bezeichnet, die über die gesamte Einnahmedauer eine konstante Gestagendosis freigeben. Sie sind so niedrig dosiert, dass der Anteil von Zyklen ohne Eisprung bei 15 -20 % liegt. Sie wirken vor allem durch eine Viskositätserhöhung des Zervixschleims und behindern dadurch das Eindringen der Spermien (pearl Index 0,5-3), wobei neuere Präparate mit z.B. 75 µg Desogestrel ebenfalls die Ovulation zuverlässig verhindern(pearl index 0,14).
  • klassische Kombinationspräparate: enthalten konstante Gestagen - und Estradiolmengen über 21 Tage, womit sie die Gonadotropine und damit die Ovulation hemmen(pearl Index 0,1-0,9).
  • Einphasenpräparate: werden als kontinuierliches Langzeitanwendung(off label use) angwendet. Während der Langzeitanwendung kommt es nicht zu einem Absinken des Hormonspiegels und dadurch weniger zu zyklusbedingten Beschwerden.
  • Zweiphasenpräparate: enthalten in der 1. Phase nur Estradiol, in der 2. Phase Estradiol und Gestagen. Diese sind derzeit in Deutschland nicht verfügbar.
  • 2 - Stufen - Präparate: Gestagen ist als Kombinationspartner von Anfang an dabei, wird anfangs niedriger dosiert und erst in der 2. Zyklushälfte erhöht.
  • 3- Stufen - Präparate: die Östrogen - Gestagen - Kombination ändert sich dem natürlichen Zyklus angepasst noch stärker.
  • dynamisches Dosierschema: enthalten sind Dienogest + Estradiolvalerat in der jeweils für den entsprechenden Tag niedrigst effektiven Dosis(pearl Index 0,42). Diese bilden am ehesten den natürlichen Zyklusverlauf nach.

Welchen Zusatznutzen neben der Schwangerschaftsverhütung kann die Pille haben?

  • Besserung der Akne: aufgrund der erhöhten ovariellen Androgenproduktion junger Mädchen leiden diese sehr häufig unter Akne. Kombinierte Pillenpräparate wirken antiandrogen, da alle Gestagene die Androgenproduktion hemmen. Diogenest hat noch den Zusatzeffekt, Androgene vom Rezeptor zu verdrängen.
  • Besserung des prämenstruellen Syndroms: Kombinationspräparate haben einen positiven Einfluss, insbesondere eine Kombination von Ethinylestradiol und Drospirenon.
  • Dysmenorrhoe(schmerzhafte Regelblutung): Verantwortlich hierfür scheint u.a. die Prostaglandinsynthese zu sein, die vor allem in der Gebärmutterschleimhaut stattfindet. Unter der Pille wird das Endometrium abgebaut, außerdem hemmen Gestagene die Prostaglandinsynthese. Ca. 50 % der Frauen leiden unter Dysmenorrhoe und profitieren von diesem Effekt.
  • menstruelle Migräne: diese tritt nur in der Pillenpause auf und wird verursacht durch den Östrogenabfall. Hier hilft ein niedrig dosiertes Einphasenpräparat im Langzeitzyklus(off label) oder ein reines Gestagenpräparat.
  • Kopf - und Unterleibsschmerzen: werden durch Estradiolvalerat und Diogenest laut Studienlage signifikant reduziert.
  • Hypermenorrhoe: verstärkte Regelblutung, betrifft ca. 1/3 der Frauen irgendwann in ihrem Leben:Estradiolvalerat und Diogenest reduziert den Blutverlust deutlich und bessert damit die Lebnsqualität nachweisbar.

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