Ein etwas über 70 jähriger Patient leidet seit Jahren an einer schweren, sehr schmerzhaften Polyneuropathie. Er hat auch sonst sehr viele Erkrankungen, die die Behandlung erschweren, insbesondere eine KHK und diabetische Nephropathie. Leider ist es trotz der Einnahme von Morphinen so, dass der Patient morgens an seinen starken Schmerzen aufwacht, dann erneut Schmerzmittel benötigt, was sich am Nachmittag wiederholt. Die Schmerzen schränken seinen Alltag sehr stark ein, so dass er fast nur sitzt oder liegt und auch deshalb von seinem starken Übergewicht nicht weg kommt, was seine Risiken bezüglich der Gesamtsituation deutlich erhöht. Die Lebensqualität ist entsprechend eingeschränkt. Er hat zu nichts Lust und verlässt kaum noch das Haus.
Nachdem alle Für und Wider diskutiert wurden, entschloss man sich, eine SCS – Sonde einzuführen. Dies wird im Bereich des Rückens unter Lokalanästhesie durchgeführt, wobei man zunächst eine Testphase durchführt, um die Wirksamkeit zu prüfen. Da gleichzeitig die bisherigen Schmerzmedikamente reduziert wurden, kam es kurzfristig zu einem leichten Entzugssymptom mit Zittern, Unruhe und Schweißausbrüchen. Dennoch war der Patient begeistert, denn er fühlte sich mit der Sonde so gut wie schon lange nicht mehr und bekam sofort Lust, aktiv zu werden.
Deshalb wurde er stationär aufgenommen und erhielt den Generator zur Stimulation der SCS – Sonde implantiert.
Es gab keinerlei Komplikationen. Alles lief nach Plan und der Patient ist mit diesem System sehr zufrieden. Wir werden ihn jetzt eher in seiner Aktivität etwas bremsen müssen, damit er sich nicht mit Überaktivität schadet.
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