Auch mit den neuesten medizinischen Techniken gelingt noch nicht immer ein Tumornachweis. So bei einer ca. 50 jährigen Patientin, bei der die Symptome anfangs sehr unspezifisch waren. Die Patientin klagte etwas über Rippenschmerzen, hatte sich jedoch sportlich zu sehr belastet. Außerdem berichtete sie über Schwitzen, vermehrte Müdigkeit und einen leichten Anstieg des Blutdrucks. Da zu dieser Zeit auch die Menstruation unregelmäßig wurde, hielt man das anfangs für Wechseljahrsbeschwerden. Eine Zungenmuskellähmung kam hinzu, für die kein Grund gefunden werden konnte. Schließlich kam es zu starker Akne im Gesicht uns etwa 1 Monat später hatte die Patientin bereits das typische Mondgesicht eines vermehrten Kortisolanstiegs im Körper und einen verstärkten Oberlippenbart. Jetzt wurde eine intensive Diagnostik in die Wege geleitet. Diese ergab einen zu hohen Kortisolspiegel, bereits diffus verstreute Knochenmetastasen und eine Raumforderung im Foramen jugulare. Der Dexamethasonhemmtest zeigte, dass es sich um einen ektopen ACTH produzierenden Prozess handeln musste. Eine MRT Untersuchung ergab jetzt eine vom Foramen jugulare ausgehende Läsion, die den Knochen arrodierte. Außerdem fanden sich zahlreiche mediastinale Lymphknoten. Die histologische Auswertung ergab Metastasen eines kleinzelligen Karzinoms. Dieses wurde selbst nicht gefunden.
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