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Myokarditis

Kurz und bündig:

Die Myokarditis ist eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels und kann unterschiedliche Verläufe nehmen.

Ursache:

Erreger:

  • Viren(z.B. Enteroviren, Adenoviren, Cytomegalieviren). Sie stellen in den westlichen Industrienationen die häufigste Erregerursache dar.
  • Protozoen (z. B. Echinokokken, Toxoplasmen, Trypanosomen, Trichinen), Bakterien, Pilze. Sie sind vor allem in den Entwicklungsländern die Ursache der Myokarditis.
  • toxische Substanzen(Alkohol, Kokain, Chemotherapeutika, Anthrazykline, Katecholamine, Zytokine)
  • autoimmun

Verlauf:

  • das Immunsystem ist in der Lage, die Erreger schnell zu beseitigen. Es kommt zur Ausheilung(60-70 %).
  • das Immunsystem beseitigt die Erreger nicht schnell genug. Es kommt zu einer chronischen Infektion(chronische Myokarditis) oder zu einer chronischen Entzündung mit bleibendem Schaden am Herzmuskel(entzündliche Kardiomyopathie).

Symptome:

Häufig verläuft eine Myokarditis mit Allgemeinsymptomen. Die Betroffenen haben Beschwerden wie bei einem Infekt. Erst bei Auftreten herztypischer Beschwerden wird eine Myokarditis in Betracht gezogen. Es kann jedoch auch zu akuten Herzschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder innerhalb von wenigen Tagen zu Beschwerden der Herzinsuffizienz wie Atemnot, Nachlassen der körperlichen Belastbarkeit oder Beinschwellung kommen. Schlimmstenfalls kann eine Myokarditis zum plötzlichen Herztod führen.

Feststellen der Erkrankung:

Bereits die Anamnese kann wichtige Hinweise geben. Das EKG kann infarktähnliche Bilder zeigen, Herzenzyme sind meist bei Auftreten typischer Beschwerden nicht mehr erhöht. Das Labor kann erhöhte Entzündungswerte liefern, eventuell eine Troponin – T – Erhöhung oder Erhöhung des NT-pro-BNP oder den Nachweis von Antikörpern. Herzechogramm, Angiographie und MRT zeigen Herzschädigungen oder Funktionseinschränkungen. Lediglich die Biopsie ist in der Lage, den Erreger nachzuweisen und damit wichtige Hinweise für die einzuleitende Therapie zu geben sowie aufgrund der Histologie das Ausmaß der Entzündung zu zeigen. Sie sollte möglichst am rechten und linken Ventrikel erfolgen und hat eine Komplikationsrate von ca. 0,12 %.

Behandlung:

Im Vordergrund der Behandlung steht die Therapie der Herzinsuffizienz und der Herzrhythmusstörungen mit ACE – Hemmern, Betablockern und Diuretika. Je nach Ursache erfolgt eine antivirale, antibakterielle oder immunsuppressive sowie eine entzündungshemmende Therapie. Eventuell ist der Einsatz eines Defibrillators notwendig, bei bedrohlichen Verläufen eventuell eine Herztransplantation.
Bei der Riesenzellmyokarditis kommen Anti – CD3 – Antikörper, Ciclosporin und Kortison zur Behandlung in Frage.
Die eosinophile, lymphozytäre und autoimmune Myokarditis werden mit Kortison und Azathioprin behandelt. Bei der akuten viralen Myokarditis kommen Virustatika und eventuell Immunglobuline zum Einsatz, bei der autoimmunen Myokarditis Kortison, Immunadsorption und eventuell Immunglobuline, bei der chronisch viralen Myokarditis je nach Erreger Interferon – ß, Immunglobuline und Virustatika. Die chronisch – entzündliche Kardiomyopathie wird mit Kortison und Azathioprin behandelt.
Grundlage jeder Therapie ist die körperliche Schonung bis zum Abklingen der Infektion und der Entzündungszeichen.

Prognose:

Sie ist abhängig vom rechtzeitigen Erkennen der Erkrankung, von der Art der Erreger und von der eigenen Immunlage. Der Verlauf ist ungünstiger, wenn eine Herzinsuffizienz auftritt, wenn die Virusinfektion weiter bestehen bleibt, wenn die Entzündung chronisch wird und wenn Auto – Antikörper auftreten, die sich gegen den Herzmuskel richten.

Vorbeugung:

Bei jeder Infektion braucht der Körper Ruhe, um mit der Infektion fertig zu werden. Hält man das nicht ein, kann man sein Leben riskieren. Sportverbot gilt für sämtliche Infektionen. Wie lange auch körperliche Ruhe eingehalten werden sollte, ist abhängig von der Schwere der Infektion und vom Zustand des Patienten. Diese Frage kann nur der Arzt nach Kenntnis aller Fakten beantworten.

Erfahrungsberichte (9) zum Thema „Myokarditis“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Hallo!

    Kann es sein, dass bei Messungen im Ultraschall von zwei verschiedenen Ärzten Abweichungen von über einem Zentimeter ergeben können?
    Konkrekt geht es um den linken Ventrikel. Ein Arzt kam auf eine Größe von 5,8 cm, während der andere 4,4 gemessen hat. Zeitraum war ca. eine Woche. Anlass war eine wahrscheinlich vorliegende Herzmuskelentzündung. Kann es sein, dass ich des Arztbrief falsch gelesen habe? Kann es sein, dass sich einer der Ärzte vermessen hat? Kann das passieren? Beides sind erfahrene Internisten.

    Danke!

    Liebe* Leser*in,

    normalerweise werden Abweichungen von 5 % toleriert. Kann es denn sein, dass eine Therapieänderung zwischen den Messungen lag? Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  2. Hallo liebes Team. Ich habe noch nachträglich eine Frage. Meine Tochter hat erwähnt das sie die 2 impfung nicht moechte moechte da sie bei der ersten Impfung jetzt solche Beschwerden hat. Sie hat Angst das das Herzrasen dann noch schlimmer wird. Ich verstehe ihre Angst aber mit einen anderen impfstoff die 2 impfung zu machen das geht glaube ich nicht bei Biontech. Danke fuer ihren Rat.

    Liebe M.,

    doch, das geht. Sie hat dann sogar einen höheren Schutz. Wir würden jedoch empfehlen, das Herzrasen zuerst nochmal abklären zu lassen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  3. Hallo liebes Team. Es geht um meine 30 jährige Tochter. Ich mache mir grosse Sorgen. Sie hat am 6. 8. 021. Ihre erste corona impfung bekommen. Und einen Tag spaeter klagt sie ueber Herzrasen nachts Schweiß ausbruch und manchmal Uebelkeit. Am Sonntag alles wieder normal und heute Montag wieder hoher Puls. Aber kein Fieber. Fieber. Sie sagt das hat sie meistens Nachts wenn sie mal zur Toilette muss. Während des Aufstehens bekommt sie dieses pulsrasen und sie fuehlt sich als wenn sie 10 Kilometer gelaufen ist. Meine Frage ist ob sich nicht da eine Herzmuskelentzündung bildet. Und sie hat totale Angst das sich die Symptome nicht zurueckbilden. Normalerweise gibt es doch andere Nebenwirkungen bei den Impfstoffen. Oder gehört Herzrasen dazu. Vielleicht haben sie einen Rat. Danke schoen.

    Liebe M.,

    es kann sich durchaus um eine Nebenwirkung handeln. Da mit dem Herzen nicht zu spaßen ist, sollte Ihre Tochter umgehend Ihren Hausarzt oder einen Kardiologen aufsuchen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  4. Hallo,

    bei mir wurde nach meiner 2. Biontech-Impfung eine Herzmuskelentzündung diagonstiziert.
    Ich fühlte mich nach dem Sport schwach und hatte eine Stunde danach im Ruhezustand einen Puls zwischen 100 – 130. Hinzu kam nachts Schüttelfrost, Krankheitsgefühl, Schwitzen. Allerdings erst 1 1/2 Wochen sowas nach der Impfung.

    Dann gings zum Arzt. EKG auffällig, Ultraschall zeigte eine leichte Insuffizienz + vergrößtertes Herz. Blut war aber total i.O.

    5 Tage später war die leichte Insuffizienz weg und es sah generell besser aus. Diagnose: Leichte Herzmuskelentzündung. Kein Sport für 6 Monate.

    Meine Frage aber: Wie kann das sein, dass man im Blut keine Entzündungswerte gesehen hat?

    Danke.

    Liebe*r Leser*in,

    leider macht es uns der Körper nicht so leicht mit der Diagnosestellung. Eine Myokarditis kann ohne CRP-Erhöhung auftreten, je nachdem, wie schwer sie ist und welche Ursache sie hat. Hauptsache, es geht Ihnen wieder besser. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  5. Liebes Biowellmed Team,

    bei mir (25, männlich, Privatpatient) wurde im Januar eine abgelaufene Herzmuskelentzündung festgestellt, da sich in MRT narbiges Gewebe zeigte ( nach Gabe des Kontrastmittels). Glücklicherweise war die kardiale Funktion nicht beeinträchtigt. In einem Kontroll-MRT vor einer Woche stellte sich heraus, dass nun wesentlich weniger Areale narbig waren als noch im Januar. Meine Kardiologe sagte mir im Vorgespräch, dass eine Verbesserung sehr unwahrscheinlich ist, ich mir aber keine Sorgen mache bräuchte, denn das Herz pumpt völlig normal.
    Das abschließende Gespräch viel sehr kurz aus und er war positiv überrascht, dass es sich verbessert hat. Im Gespräch mit meinem Hausarzt trat nun etwas Verunsicherung auf. Er sagte, dass sowas eigentlich gar nicht möglich ist.
    Nun mache ich mir etwas Gedanken.
    Ist ein heilungsprozess möglich? Oder gleicht dies einen medizinische „Wunder“?

    Liebe Grüße und vielen Dank!

    Lieber M.,

    abgesehen davon, dass es "Wunder" in der Medizin immer wieder gibt, kann sich Gewebe schon noch regenerieren. Sie sind ja auch noch jung. Wie Sie das von anderen Narben kennen, zieht sich eine Narbe im Laufe der Zeit auch etwas zusammen und wirkt dann kleiner. Aber das Ganze kann natürlich auch dem Untersuchungsverfahren geschuldet sein, denn keine Untersuchung ist hundertprozentig exakt. Da Sie jedoch keine funktionellen Einschränkungen haben, ist das Ganze eigentlich ohnehin eine philosophische Frage und hat für Sie keine Bewandtnis. Da Körper, Geist und Seele eine Einheit sind und eine positive Einstellung viel zur Gesundung beiträgt, würden wir an Ihrer Stelle raten, die beste Nachricht anzunehmen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  6. Hi,
    Ich bin 24 Jahre alt und kam im April ins Krankenhaus. Mein Herz schlug zu langsam und unregelmäßig und es schlug sehr feste.Daraufhin wurde eine Myokarditis festgestellt. Ich habe mich jetzt 4 Monate geschont und Ultraschall und EKG sind wieder unauffällig. Mir geht es ganz gut aber die Anfälle (unregelmäßiger zu langsamer,fester Herzschlag) sind geblieben. Manchmal habe ich viel am Tag gemacht da kam nix und manchmal nur mit dem Hund spazieren gewesen und die Anfälle kamen wieder weiß nicht wie ich mich Verhalten soll, Sport ? Wie lange kann ein Herz heilen,könnte es auch Jahre dauern oder hört es an einem bestimmt Punkt auf zu Heilen und die Schäden bleiben?

    Lieber Leser,

    Wenn Ihr Kardiologe Sie als gesund entlässt, dürfen Sie auch wieder Sport treiben. Oft legen sich dann die Beschwerden auch wieder, da diese oft funktionell sind. Gut ist es nach einer Myokarditis immer, zunächst an einen Kardiologen angebunden zu bleiben. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  7. Liebes Team,

    ich hatte vor ca. 1,5 Wochen eine bakterielle eitrige Mandelentzündung sowie eine virale Kehlkopfentzündung. Habe 10 Tage Antibiotika eingenommen. Nun habe ich seit gestern ein Druck im linken oberen Brustbereich. Teilweise fühlt es sich auch an als ob es brennt (warm wird) mein linker Arm wirkt auch etwas schwerer. Ich habe aber auch zusätzlich leichte Rückenprobleme aber auf der rechten Seite am Schulterblatt. Zusätzlich bin ich schnell schlapp und müde.
    Könnte das auf eine Myokarditis hindeuten? Oder bin ich einfach noch nicht wirklich fit?

    Liebe(r) Leser(in),

    Sie sollten sich auf alle Fälle bei Ihrem Hausarzt untersuchen lassen. Er kann dann weiter entscheiden, was zu tun ist. Ihre Beschwerden können noch mit dem Infekt zusammenhängen, können auch von Ihren Rückenproblemen kommen oder durch ein Herzproblem verursacht sein. Da damit nicht zu spaßen ist, sollten Sie sich untersuchen lassen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  8. Hallo,

    Ich war seit 2 Wochen bis vor einigen Tagen erkältet, jetzt besteht laut Arzt der Verdacht auf Herzmuskelentzündung, was er jedoch noch für unwahrscheinlich hält. Habe erst in 2 Wochen einen Termin beim Kardiologen da ich zwischendurch Herzstiche verspüre und mich allgemein schlapp fühle.
    Jedoch besteht auch seit längerem der Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung, was aber noch nicht bestätigt werden kann.

    Wie sieht jetzt die Behandlung aus? Reicht auch bei Autoimmuner Ursache die Bettruhe, damit es von alleine ausheilt? Verschlechtert sich nun die Prognose?

    Liebe Grüße.

    Liebe(r) Leser(in),

    Ihre Angaben sind leider viel zu vage, um Stellung beziehen zu können. Welche Autoimmunerkrankung? Weshalb Verdacht auf Myokarditis oder doch nicht? Sie sollten sich zunächst an die Anweisungen Ihres Arztes halten und die genaue Diagnose abwarten. Generell lässt sich eine Autoimmunerkrankung nicht mit Bettruhe heilen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  9. Liebes Team,

    Habe nun seit ein paar monaten mit einer myokarditis zu kämpfen.
    Mal denke ich, dass ich es überstanden habe, am nächsten Tag meint man, dass es nie ein Ende hat. Meine eigentliche Frage ist, ob kortison den Heilungsprozess aufhalten kann? Ich habe seit 2007 eine colitis ulcerosa. Habe bis vor kurzem außerdem ciclosporin A eingenommen, um die Schübe einzudämmen, was ich aber aufgrund der myokarditis abgesetzt habe. Bin momentan bei 60 mg kortison. Die myokarditis ist laut mrt von April fast ausgeheilt. Habe natürlich jetzt Angst, dass das kortison die myokarditis evtl. Verschlechtert hat.

    Mit freundlichen grüßen
    S.

    Liebe S.,

    ohne Kenntnis der Ursache Ihrer Myokarditis können wir diese Frage leider nicht beantworten. Generell muss Kortison für eine Myokarditis nicht schädlich sein. Es wird heutzutage sogar bei bestimmten Formen der Myokarditis eingesetzt. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Myokarditis

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