Kurz und bündig
Das prämenstruelle Syndrom, das bei vielen Frauen an den Tagen vor der Regelblutung auftritt, ist eine unangenehme, zum Teil erheblich belastende Erkrankung, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist. Etwa 5 % der Frauen leiden unter dem prämenstruellen dysphorischen Syndrom, das mit besonders schweren emotionalen Problemen einhergeht.
Symptome
Das prämenstruelle Syndrom ist eine Störung des Befindens mit Beschwerden etwa eine Woche vor dem Eintreten der Menstruation. Es treten depressive Verstimmungen, migräneartige Kopfschmerzen, erhöhte Reizbarkeit, Brustspannen, Kreislaufbeschwerden, Gewichtszunahme, Völlegfühl und geschwollene Beine auf. Nach Literaturabgaben sind 40 bis 70 % der Frauen davon betroffen. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Die Erkrankung kann in jedem Alter nach Beginn der Monatsblutung auftreten, kommt jedoch gehäuft mit 40 bis 50 Jahren vor.
Ursachen
Diskutiert werden als Ursache hormonelle Veränderungen. So konnte man z.B. bei einigen Patientinnen nachweisen, dass der Melatoninspiegel deutlich erniedrigt war. Auch erbliche Belastungen, depressive Veranlagungen und starke berufliche Überforderungen werden mitverantwortlich gemacht. Da die Depression bis hin zum Selbstmord führen kann, sollte die Krankheit nicht verharmlost werden kann.
Behandlung
Bei jüngeren Frauen kommt die Unterdrückung des Eisprungs durch Verhütungsmittel (Kontrazepthiva) in Frage. Hier sind Östrogen – Gestagen – Kombinationspräparate wirksam, vor allem solche mit Ethinylestradiol und Drospirenon. Auch Psychotherapien und Behandlung mit angstlösenden, beruhigenden und stimmungsaufhellenden Medikamenten werden durchgeführt. Eine gut verträgliche pflanzliche Alternative besteht in der Zugabe von Johanniskraut, das jedoch genügend hoch dosiert werden muß. Frei verkäufliche Präparate in Supermärkten u.ä. enthalten zu wenig Wirkstoff und reichen für die Behandlung nicht aus. Johanniskrautextrakt (z.B. Jarsin, Remotiv, Texx, Hyperforat etc.) kann in ausreichender Dosierung die seelische Gesundheit positiv beeinflussen. Möglicherweise beeinflusst es die Nervenbotenstoffe Serotonin und Bradrenalin. Eventuell hat es auch einen Einfluß auf das Schlafhormon Melatonon.
Es kann die Wirkung von anderen Medikamenten wie Blutverdünnungsmitteln, Asthmamitteln (Theophylin), Antibabypillen, Herzmittel (Digoxin), Lidosporin und Depressionsmitteln abschwächen. Die Haut reagiert mit einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit. Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall können auftreten.