Eine sehr schlanke, zierliche Patientin kommt akut schmerzgequält in unsere Praxis. Ihr kräftiger Enkel habe ihr bei einem Gerangel(Spiel) mit Wucht die Faust auf den Rücken geschlagen. Sie halte es fast nicht aus vor Schmerz. Eine Untersuchung ist kaum möglich. Der sonst niedrige Blutdruck liegt bei 180/100, das Herz rast. Über dem linken Schulterblatt ist ein faustgroßes Hämatom zu sehen. Die Atmung ist schmerzbedingt nicht zu prüfen, da die Patientin vor Schmerzen kaum einatmen kann. Sie wird umgehend in das Krankenhaus eingewiesen. Dort stellt man einen traumatischen Pneumothorax fest. In der Röntgenaufnahme zeigt sich eine ca. 6 cm ausgedehnte Abhebung der Pleura von der Thoraxwand. Die Rippen sind intakt. Die Patientin wird sofort stationär aufgenommen und erhält eine Bülau – Drainage. Nach 5 Tagen kann sie mit fast völligem Zurückbilden des Pneumothorax und unter Schmerzmitteln nach Hause entlassen werden. Es dauert noch ca. 2 Wochen, bis sie sich wieder einigermaßen wohl fühlt. Der Enkel hat ein sehr schlechtes Gewissen und ist sehr besorgt und sie nimmt sich vor, sich nicht mehr mit dem starken jungen Mann anzulegen.
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