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Frühsommermeningoenzephalitis

Eine etwa 50 jährige Patientin kommt in unsere Praxis. Sie klagt über Kopfschmerzen, leichtes Fieber um 38 °C, hatte am Tag vorher einen Zeckenbiss am linken Oberarm. Die Zecke wurde richtig entfernt. Die Bissstelle weist jetzt eine etwa eurogroße Umgebungsrötung auf. Die Untersuchung der Patientin ergab keinen weiteren Hinweis für eine Erkrankung, insbesondere ließen sich auch keine Zeichen einer Meningitis nachweisen. Deshalb wurde die Patientin mit der üblichen Dosis eines Doxycylinpräparates für 20 Tage versorgt, eingehend über Komplikationen und die Notwendigkeit einer Rückmeldung aufgeklärt und nach 2 Tagen erneut einbestellt. Bei der Wiedervorstellung ging es der Patientin gut. Sie hatte kein Fieber und keine Kopfschmerzen mehr. Nach 2 Wochen kam sie wieder mit den gleichen Beschwerden. Die Rötung im Bereich des Zeckenbisses war abgeklungen, sie hatte jedoch erneut leichtes Fieber und Kopfschmerzen, weiterhin keine Meningitiszeichen. Dennoch wiesen wir die Patientin in die neurologische Abteilung eines Krankenhauses ein. Dort war man sich zunächst ebenfalls unsicher bezüglich der Diagnose, führte jedoch eine Liquorpunktion durch, die schnell die Diagnose einer Frühsommermeningoenzephalitis lieferte.
Unter Bettruhe und symptomatischen Maßnahmen war die Patientin nach einigen Tagen beschwerdefrei und durfte die Klinik wieder verlassen. Sie wird sich jetzt zu Hause noch schonen und wir rechnen fest damit, dass sie keine bleibenden Schäden behalten wird.

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