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Vor- und Nachteile der postmenopausalen Hormontherapie

Fachartikel zum Thema Vor- und Nachteile der postmenopausalen Hormontherapie

Kurz und bündig

Die bisherigen Studien zur postmenopausalen Hormontherapie ergaben noch keine ausreichenden Gründe, um Frauen zu einer solchen Therapie zu raten, es sei denn, es liegen zwingende Beschwerden vor.

Wobei handelt es sich bei den Hormonen der Frau und wie wirken sie?

Die Eierstöcke der Frau produzieren das natürliche Hormon 17-ß-Östradiol, das jedoch auch örtlich aus Testosteron gebildet wird. Das Hormon hat Einwirkung auf jede Zelle des Körpers. Nimmt man es oral(Tablette) auf, wird es rasch in der Leber umgewandelt, u. a. zu Östronsulfat, von dem man derzeit annimmt, dass es eine Speicherform darstellt. Die Tablettengabe erfordert eine weit höhere Dosis als es der natürlichen Konzentration vor den Wechseljahren entspricht, die eine Tagesproduktion von 25 – 100 µg aufweist. Dadurch werden in der Leber sehr hohe Hormonkonzentrationen erreicht. Das Verhältnis von Östron zu Östradiol im Plasma, das normalerweise bei 1 liegt, steigt auf 5 an. Im Gegensatz hierzu weist die transdermale Gabe das normale Verhältnis auf. Östrogene veritteln ihre Wirkung über Rezeptoren in den Geweben. Es existieren alpha – und beta- Östrogenrezeptoren. Sie befinden sich im Zellinneren. Bei der Bindung des Östrogens an einen Rezeptor änder dieser seine Konformation, was schließlich über mehrere Prozesse zu einer Transkription vieler Gene führt. Dies ist eine Wirkung, die nach Stunden zum Tragen kommt. Die Interaktionen zwischen Arzneimittel und Rezeptor sind sehr komplex. Hormone zeigen jedoch auch eine Sofortwirkung, die nicht über Gensteuerung erfolgt, z. B. gehört die Wirkung auf das Gehirn zu ihnen. Bei oraler Einnahme (nicht transdermal als Pflaster oder Gel) zeigen Hormone einen günstigen Einfluss auf das Lipidprofil, indem sie HDL erhöhen, LDL und Lipoprotein (a) senken (Nüchtern – Triglyzeride werden jedoch erhöht). Durch Östrogene wird die Intimadicke in den Halsschlagadern gesenkt und die Kalkablagerung in den Herzkranzgefäßen, weitere Risikofaktoren der Atherosklerose.

Das CRP (C reaktive Protein), das in der Leber gebildet wird und ein empfindlicher Indikator für Entzündungen ist, steigt mit dem Alter an. Durch konjugierte Östrogene aus dem Harn von Stuten wird dieser Wert noch weiter gesteigert, während er durch transdermale Hormone nicht ansteigt.
Alle Östrogene erhöhen die Thrombosegefahr u. a. durch Veränderung der Endothel und glatten Muskelzellen, durch eine Veränderung des Blutflusses und durch einen direkten Einfluss auf die Blutgerinnungskaskade. Man nimmt an, dass Östrogenmangel die Endorphinproduktion senkt und damit Stressreaktionen ausgelöst werden, die zu einer Verstellung des Temperatur – Sollwertes führen, was wiederum Hitzewallungen auslöst. Diese werden durch Östrogene stets positiv beeinflusst.

Auch Isoflavone aus rotem Klee und Soja oder die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) weisen östrogenartige Wirkungen auf. In Studien konnte bis jetzt jedoch noch kein eindeutiges Wirkprofil nachgewiesen werden.
Bisher wurden verschiedene große Studien zur Frage der positiven Wirkung postmenopausaler Hormontherapie durchgeführt. Die Nurges Health – Studie zeigte ein geringeres Herzrisiko für Frauen unter Östrogen oder kombinierter Östrogen – Gestagentherapie und ein identisches Risiko für Schlaganfälle wie bei Frauen ohne Hormontherapie. Allerdings zeigte diese Studien Schwächen, da die Frauen des Hormonarmes eher jünger, schlanker und gesundheitsbewusster waren als die ohne Hormontherapie. Sie tranken dafür mehr Alkohol. In einer Studie der WHO ergab sich unter Hormontherapie ein erhöhtes Risiko für KHK, Schlaganfall, Lungenembolien, Thrombosen und Brustkrebs. In dieser Studie war das Thromboserisiko bei transdermaler Gabe nicht erhöht. Es wird diskutiert, ob arteriosklerotische Veränderungen bei frühem Beginn einer Hormonersatztherapie aufgehalten werden können.
Derzeit ist wegen der hohen Risiken(Brustkrebs, Thromboserisiko, Schlaganfall) starke Zurückhaltung geboten. Ergänzend muss erwähnt werden, dass durch eine postmenopausale Hormongabe das Risiko für Darmkrebs und für Osteoporose gesenkt wird.
Derzeit laufen weitere Studien bzw. stehen kurz vor dem Auswertungsende, so dass bald weitere Ergebnisse erwartet werden können.

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