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Was haben Zuckerkrankheit und Fettleber gemeinsam?

Fachartikel zum Thema Was haben Zuckerkrankheit und Fettleber gemeinsam?

Definition der Fettleber

Von Fettleber spricht man, wenn Fette > 5 – 10 % des Lebergewichtes ausmachen oder > 50 % der Hepatozyten ( Leberzellen) Fett speichern.

Bedeutung der Fettleber

In westlichen Ländern liegt die Prävalenz einer Zuckerkrankheit bei 7 – 8 %, die einer Fettleber bei 20 – 30 %. Bei bis zu 70 % der Patienten mit Typ II Diabetes wird sonographisch eine Fettleber festgestellt. Untersucht man diese Patienten, haben 70 – 85 % von ihnen eine Steatohepatitis und von diesen wiederum ca. 40 % eine Fibrose. Die Fettleber ist mit anderen Erkrankungen assoziiert und kann in eine Leberzirrhose übergehen. Daher gewinnt sie eine zunehmende Bedeutung.

Ursache

  • Alkoholisch bedingte Fettleber: Alkohol
  • Nicht alkoholisch bedingte Primäre Fettleber:
  • Überernährung (metabolisches Syndrom):
  • Bei erhöhter Kalorienzufuhr wird die überschüssige Energie im Unterhautfettgewebe abgelagert. Ist die Speichermöglichkeit des Unterhautfettgewebes ausgeschöpft, lagert sich Fett in anderen Geweben ab. Diese sind an sich dafür nicht ausgerüstet und erzeugen Reaktionen. So entsteht z. B. durch Ablagerung im viszeralen Fettgewebe eine Entzündungsreaktion, die verschiedene Vorgänge nach sich zieht wie z. B. die Abschwächung der Adiponektinproduktion. Adiponektin sensitiviert Insulin. Wird es vermindert produziert, verstärkt sich die Insulinresistenz.
    Als Folge des Überangebots an freien fettsäuren ist dieSekretion an VLDL (triglyzeridreiche Lipoproteine) gesteigert, dies wiederum senkt die HDL und erhöht die LDL , was zum metabolischen Syndrom führt. Es kommt zu einer Erhöhung der Glukoneogenese, damit zur Hyperglykämie, was wiederum das Risiko erhöht, an Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Dyslipoproteinämie( Fettstoffwechselstörung) und Arteriosklerose zu erkranken. Der auf das Nahrungsüberangebot folgende Hyperinsulinismus erhöht die Lipogenese(Fettproduktion) der Leber.

Nicht alkoholisch bedingte sekundäre Fettleber:

  • Mangelernährung
  • totale parenterale Ernährung(Sondenernährung)
  • jejunoilealer Bypass
  • Dünndarmresektion
  • angeborene Stoffwechselkrankheiten: Hypo-A-ß-Lipoproteinämie, Tyrosinämie, Glykogenese, Lipodystrophie, Morbus Wilson, Galaktosämie, Weber-Christian-Erkrankung
  • Medikamente: Amiadaron, Tamoxifen, Valproinsäure, Glukokortikoide, MTX, hochaktive antiretrovirale Therapie(HAART)
  • Toxine: organische Lösungsmittel, Phosphor, Amanita Phalloides, Bacillus cereus
  • Schwangerschaft: Hyperemesis gravidarum, akute Schwangerschaftsfettleber
  • Infektionen: HIV, Hepatitis B, Hepatitis C

Diagnose

Laborwerte(Leberwerte sind erhöht, insbesondere die gamma-GT), in der Ultraschalluntersuchung wird eine Fettleber zu 95 % erkannt. Auch CT oder NMR weisen eine Fettleber sicher nach, sind jedoch zu strahlenbelastend bzw. zu teuer, um zur Diagnostik bei diesem Krankheitsbild zum Einsatz zu kommen. Außer den Leberwerten sollten die Bestimmung des Quick, Albumin, BB, Thrombozyten und der Lipide erfolgen. Die Anamneseerhebung ist von großer Bedeutung, um eine alkoholbedingte Fettleber zu diagnostizieren. Der Grenzwert des täglichen Alkoholkonsums liegt bei Frauen < 10 g pro Tag, bei Männern < 20 g pro Tag.

Beschwerden

Die Fettleber verursacht häufig zumindest zunächst keine Beschwerden. Sie kann Symptome wie Müdigkeit oder Druckgefühl im rechten Oberbauch hervorrufen.

Therapie

Die Therapie versucht, an der Ursache anzugreifen. Übergewicht sollte abgebaut werden. Damit verbessert sich die Insulinresistenz, die Transaminasen gehen zurück und der Fettgehalt der Leber sinkt. Weitere Aussagen über die Wirksamkeit dieser Maßnahme bezüglich der Fettleber sind derzeit noch nicht möglich und sind weiteren Studien vorbehalten. Übergewichtigen Diabetikern empfiehlt man eine moderate Gewichtsabnahme von 10 % in ? Jahr. Dabei ist auf eine Ernährung mit niedrigem glykämischem Index zu achten, ein hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren sollte ebenso wie ein hoher Fruktose – Anteil vermieden werden. Körperliche Bewegung ist wichtig. Der Einsatz medikamentöser Hilfen wie z. B. Orlistat (gastrointestinaler Lipaseinhibitor) sollte frühestens bei einem BMI > 27 kg/m² diskutiert werden. Ob und wie Statine in den Glukosestoffwechsel eingreifen, ist noch nicht geklärt. Die Wirkung auf den Leberfettgehalt ist in bisherigen Studien widersprüchlich. Zumindest scheint das toxische Risiko auf die Leber nicht höher zu sein als bei Gesunden und kann bei erhöhten Blutfettwerten eingenommen werden. FXR(Gallensäurerezeptor und Transkriptionsfaktor) beeinflusst den Fettmetabolismus und Glukosemetabolismus der Leber, hemmt die Lipogenese(Fettherstellung), verbessert die Insulinsensitivität und scheint ein hoffnungsvoller Therapieansatz zu sein, der jedoch noch in der Phase der klinischen Erprobung steckt. Chirurgische Maßnahmen haben Erfolg und können bei einem BMI > 40 kg/m² bzw. bei einem BMI > 35 kg/m² + Begleitkrankheiten in Betracht kommen.

Prognose

Während die Fettleber an sich eine gute Prognose aufweist, sind Steatohepatitis und Leberfibrose fortschreitende Erkrankungen. Eine Steatohepatitis kann in eine Leberzirrhose übergehen und schließlich in ein hepatozelluläres Karzinom. Auch die Sterblichkeit an Herz – Kreislauf- Erkrankungen erhöht sich und korreliert mit der Höhe der gamma-GT. Folgekrankheiten sind Zuckerkrankheit und Bluthochdruck. Angiotensin II, ein Faktor, der bei der Entstehung des Bluthochdrucks eine Rolle spielt, ist an der Entstehung der Insulinresistenz der Fettleber beteiligt. Fettstoffwechselstörungen und Arteriosklerose können auftreten. Bei einer Fettleber kooreliert der histologische Schweregrad mit der Intima media – Dicke der Halsschlagadern unabhängig von anderen Arteriosklelrosefaktoren.

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