Kurz und bündig
Bis zum 3. 6. 2011 wurden ca. 1500 EHEC-Erkrankungen gemeldet, davon 373 HUS-Fälle und 30 Todesfälle. Die Epidemie ist noch nicht überwunden, obwohl die Fallzahlen rückläufig sind.
Ursache
Ursache der Epidemie ist eine Infektion mit enterohämorrhagischen E. coli, die sowohl über Lebensmittel als auch von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Die Inkubationszeit beträgt ca. 2 – 5 Tage. Nach ca. 5 – 15 Tagen kann die Komplikation in Form des HUS-Syndroms (hämorrhagisch-urämisches Syndrom) auftreten. Die Infektion tritt bevorzugt bei erwachsenen Frauen auf.
Symptome
Es treten Bauchschmerzen, wässrige Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen auf. Die Komplikation des Auftretens des HUS-Syndroms ist gekennzeichnet durch eine hämorrhagische Anämie (Blutarmut), blutige Durchfälle, Nierenversagen, Thrombopenie (Abfall der Blutplättchen), ZNS-Störungen wie Kopfschmerzen und Verwirrtheitszustände.
Feststellen der Erkrankung
Die Symptome weisen bereits auf den Verdacht der Erkrankung hin. Ein Bestätigungstest (Multiplex-PCR) steht zur Verfügung und kann die Erkrankung innerhalb von 4 Stunden nachweisen.
Therapie
Die Therapie erfolgt symptomatisch in einer Klinik. Auf Antibiotika und Stuhlgang hemmende Medikamente sollte wegen einer Verzögerung der Heilung derzeit bei Durchfallerkrankungen verzichtet werden, es sei denn, der Erreger ist definitiv nachgewiesen. Das HUS-Syndrom muss durch Plasmapherese behandelt werden.
Vorbeugung
Die Lockerung bezüglich des Verzehrs von Salat, Gurken und Tomaten wurde inzwischen aufgehoben, da Sprossen derzeit in Verdacht stehen, die Krankheitsfälle ausgelöst zu haben. Es wird allerdings auf höchste Hygiene beim Verzehr von Obst und Gemüse hingewiesen. Gurken sollen geschält, Tomaten und Salat sehr gut gewaschen werden. Auch regelmäßige Händereinigung und Reinigung von Haushaltsgegenständen und -oberflächen sollte vordringlich sein.