Bei einem 65 jährigen Patienten traten über Monate hinweg immer wieder Darmblutungen auf. Er war 10 Jahre vorher wegen Prostatakarzinom mehrere Monate lang bestrahlt worden. Die körperliche Untersuchung war unauffällig, lediglich bei der Austastung des Enddarmes zeigte sich Blut am Fingerling. Deshalb entschlossen wir uns gemeinsam, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Dort zeigten sich viele Gefäßerweiterungen der Darmschleimhaut und histologisch fand man die Strahlenproktitis, eine meist unvermeidbare Folge einer Strahlenbehandlung des kleinen Beckens mit Blutungsneigung als Folge und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten und Problemen bei der Stuhlentleerung. Der Patient wurde mit einer Argon-Beamer-Behandlung therapiert, was in den nächsten 1,5 Jahren zu einer deutlichen Besserung mit Rückgang der Blutungen führte. Da die Enddarmschleimhaut atrophisch verändert ist, ist eine heilende Behandlung nicht möglich und man muss sich auf symptomatische Maßnahmen wie Blutstillung und Regelung des Stuhlgangs und eventueller Beschwerden beschränken.
Erfahrungsberichte (11) zum Thema „Strahlenproktitis“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Hallo und guten Tag, bei mir wurde 11/20 ein ProstataCa festgestellt und 36 mal bestrahlt. Nach der Bestrahlung stellte sich eine Strahlenproktitis ein, verbunden mit permanenten Stuhldrang und häufigem Stuhlgang (20mal, Durchfall. ). Anfang des Jahres 2022 wurde ein schmerzendes Ulcus im Enddarm diagnostiziert, dass lt Auskunft der Proktologin von selbst austeilen soll, was aber dauert. Der Einsatz von Budenofalkrektalschaum und Salofalkzäpfchen brachten keine Besserung.
Meine Lebensqualität ist hin Ich kann nicht mehr das Haus verlassen, da ich immer in der Nähe einer Toilette mich aufhalten muss. Mittlerweile treiben mich die Durchfälle auch in der Nacht zur Verzweiflung. Sollte jetzt nach Auskunft der Proktologin den Budenofalkrektalschaum und die Salofalkzäpfchen absetzen. Für die Schmerzen die das Geschwür verursacht nehme ich Tilidin und Novalgin. Wer kann mir weiterhelfen?
Lieber R.S.,
vielleicht wäre die Radiofrequenztherapie mit dem Baarx-System eine Möglichkeit. Sie sollten jedenfalls an ein Kompetenzzentrum(z.B. Universitätsklinik) überwiesen werden. Das kann man so nicht lassen. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo, bei mir wurde vor ca. 1 Woche eine Cyberknife-
Strahlentherapie nach der Diagnose intrakapsuläres Prostata-Ca durchgeführt. Nach Beendigung der 5-tägigen Bestrahlung
bestehen jetzt sehr unangenehme Beschwerden i. S. einer Enddarmentzündung. Es wurde mir ein Behandlung mit Mesalazin-Zäpfchen empfohlen. Hat das Aussicht auf Erfolg?
Lieber Leser,
es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Gute Besserung wünscht
Ihr Biowellmed Team
Liebe Mitstreiter,
2016 wurde bei mir metastasierter Prostatakrebs festgestellt.
Therapien :
Chemo
2 x Strahlentherapie mit linac
Hormontherapie Bicalutamid und Trenantone
PSA bei o,o19
nach Einnahme von Zytiga 500 mg und Prednison
Jedoch ausgeprägte Proktitis mit erheblichen täglichen Blutverlusten
HB zwischen 7 und 8
HBO Therapie – 30 Behandlungen a 2,5 Stunden führten nur zu einer geringfügigen Verbesserung.
Wer weiß Rat?
Dankeschön und lg.J.
Lieber J.,
leider haben wir nicht viel gute Ratschläge, denn diese Erkrankung ist ein wirkliches Problem. Eventuell sollte man sich einen vorübergehenden Anus überlegen. Heute gibt es ja gute Möglichkeiten, damit zu leben und eventuell heilt dann die Proktitis unter Ruhe ab und der Darm kann später zurück verlagert werden. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Bei mir, 75 Jahre, wurde im Aug.2014 in der Urologie Tübingen eine radikale Prostata- OP gemacht. Nach einem Rezidive wurde 2015, auf anraten eines Arztes, der gesamte Bauchraum in der Radioonkologie in Tübingen 35x mit dem LINAC bestrahlt!
Seitdem leide ich an einer akuten bzw. nun schon chronischen Strahlenproktitis mit erheblichen Blutungen und Schmerzen im Analbereich. Außerdem wage ich mich wegen dem unkontrollierbaren ständigen Stuhldrang kaum mehr aus dem Haus.
Auf meine Frage an die zuständigen Ärzte bei den Nachsorgerterminen, ob man dagegen was machen kann, bekam ich bisher nur ein fragwürdiges Achselzucken zur Antwort. Seitdem bin von der Radiologie in Tübingen bitter enttäuscht und fühle mich völlig alleine gelassen!!!
Lieber Herr N.,
das können wir gut verstehen. Die Radiologen sind jedoch dafür eigentlich nicht zuständig und auch nicht kompetent. Die Strahlenproktitis ist schwierig zu therapieren, am besten gemeinsam von einem Hautarzt und Internisten oder Hausarzt. Allgemein sollten Sie darauf achten, dass Sie regelmäßigen, nicht zu dünnen und nicht zu festen Stuhlgang haben. Das klappt oft mit Flosamen gut, der nebenbei noch gesund ist. Eine sehr gute Darmflora hilft entscheidend mit, die Situation zu verbessern. Hier kann man z.B.probiotischen Joghurt essen oder gesunde Darmbakterien einnehmen wie z.B. Innovall. Eine hyperbare Sauerstofftherapie bringt Nutzen, da hiermit das geschädigte Gewebe mit Sauerstoff durchflutet wird. Wenn der Stuhldrang trotz aller Maßnahmen ein PRoblem bleibt, kann man bei Bedarf Loperamid einsetzen oder sanfter Perenterol forte. Eventuell können Kortisoneinläufe Linderung bringen. Hierzu muss man jedoch Ihre Schleimhaut ansehen. Wenn alles nicht ausreicht wäre die Radiofrequenztherapie eine Alternative. Wir hoffen, dass Sie mit diesen Tipps Linderung erlangen und wünschen Ihnen alles Gute
Ihr Biowellmed Team
April 2015 Prostata-OP wegen Karzinom.Guter Verlauf. PET-Ct ergab keine Metastasen.Trotzdem ("aus Sicherheitsgründen")
Bestrahlung (43 mal).Anschließend keine Probleme mit Wasserlassen, keine Schmerzen,regelmäßiger Stuhlgang,aber viel Luft im Bauch.Dann allerdings,seit ca drei Monaten, Blut im Stuhl, aber keine Schmerzen und ziemlich regelmäßiger Stuhlgang.Vor vier Wochen Darmspiegelung:Strahlenproktitis festgestellt mit massiven Angiodysplasien,die, laut Arztbericht, per Argon-Plasma-Laser verödet wurden. Weitere Blutungsquellen nicht sichtbar.Trotz Verödung immer noch Blut im Stuhl, fast täglich.
Welche Vorschläge für weitere erfolgversprechende Behandlungen gibt es, wer hat Erfahrungen mit dieser Krankheit.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Lieber Leser,
Häufig kommt es im Lauf der Zeit zu einer Besserung. Sie sollten jedoch nochmals Kontakt mit dem Arzt aufnehmen, der Sie behandelt hat. Er hat den Darm gesehen und kann Ihnen am besten raten.Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo zusammen,
ich habe auch nach einer Bestrahlung nach Prostatakrebs mit deren Entfernung eine mittelgradige Strahlenproktitis.
Blutungen habe ich kaum aber dafür Schmerzen und Brennen nach dem Stuhlgang was manchmal stundenlang dauert.
Mir wurde jetzt ein Kortisonschaum empfohlen.
Hat jemand Erfahrungen damit ?
Vielen Dank vorab für die Hilfe.
Liebe Grüße
Lieber Leser,
der Kortisonschaum wirkt entzündungshemmend und kann – je nach Haut – und Schleimhautbefund lindern. Einen Versuch ist es wert. Eine Alternative wäre die hyperbare Sauerstofftherapie, die bei Strahlenproktitis gute Erfolge verbuchen kann. Gute Besserung wünscht
Ihr Biowellmed Team
Hallo ! Nochmal eine frage zu meiner strahlenproktitis!
Tritt eine strahlenproktitis in schüben auf ? Nachdem ich ca
2 Monate nur noch ab und zu Blut im Stuhl hatte , wird es wird
Es seit einer Woche wieder schlimmer. Die letzte nachsorge , vor 4 Wochen War ok , zeigte aber kaputte schleimhaut.
Liebe C.,
die Strahlenproktitis bringt eine chronische Schleimhautschädigung mit sich. Sie tritt nicht in Schüben auf. Da sie jedoch täglich vom Stuhlgang tangiert wird, können die Beschwerden sowohl vom Stuhlverhalten als auch von der Nahrung abhängen. Wir würden an Ihrer Stelle auf stark gewürzte Speisen und sehr Saures oder Hartes verzichten. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo ! Nochmal eine frage zu meiner strahlenproktitis!
Kann man diese mit Ernährung positiv beeinflussen ?
Die Meinungen gehen hier sehr auseinander !
Liebe C.,
generell hilft eine gesunde Ernährugn, Haut und Schleimhaut gesund zu halten und ist daher sinnvoll. Scharfes ist für eine geschädigte Schleimhaut sicher nicht sinnvoll. Ansonsten ergibt sich kein direkter Einfluss der Ernährung. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo , ich möchte mich nochmal mit einer Frage zu meiner strahlenproktitis stellen ! Sie haben mir so nett geantwortet , das die blutungen lästig aber ungefährlich sind. Außer wenn Sie über das normale Maß hinaus gehen ! Ich kann mir aber schlecht eine kritische Menge vorstellen. Ich habe täglich blutungen aber meistens nur beim Stuhlgang. Vielleicht können Sie mir das noch ein bisschen genauer erörtern? Vielen Dank
S.
Liebe S.,
das kann am besten Ihr Hausarzt nach Erstellen eines Blutbildes beantworten, das er in gewissen Abständen(je nach Blutbild) durchführen sollte. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Nach einer radio-chemotherapie habe ich eine starke strahlenproktitis. Für mich am schlimmsten sind die blutungen , manchmal sehr stark und meistens täglich . Meine Fragen : wann werden blutungen gefährlich ? Gibt es eine Chance auf Besserung ? Gibt es noch andere Behandlung ste thronen als coliform Schaum oder solafalk ?
Liebe grüße s.
Liebe S.,
die Strahlenproktitis ist sehr schwer zu behandeln. Wichtig ist immer, auf einen regelmäßigen, weichen, jedoch nicht dünnen Stuhlgang zu achten. Diesen kann man z.B. mit Flohsamen oder mit Movicol erreichen. Eine mögliche Besserung erreicht man mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie. Ansonsten gibt es kaum Behandlungsmöglichkeiten, weil eben die Schleimhaut geschädigt ist. Wenn es ganz schlimm wird, kann man eventuell koagulieren. Die Blutungen sind normalerweise lästig, aber ungefährlich. Wenn es über das übliche Maß hinaus geht, sollte man immer einen Arzt konsultieren und ansonsten die üblichen Nachsorgen beachten. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nun hatte ich also eine adjuvante Strahlentherapie bekommen. Da ich dabei nach anfänglichen regelmäßigen Bestrahlungen mit gleicher Zeit von allen Richtungen (ca.8.Sek) fesgtgestellt hatte, daß die Bestrahlung vion oben viel länger erfolgte (ca. 25-28 Sekunden) habe ich die Therapie nach 15 Bestrahlungen von geplanten 35 Bestr. abgebrochen. Bis dahin wurde ich aber leider schon 5 mal von oben länger bestrahlt. – Schon nach Abbruch der Bestrahlung bemerkte ich folgenden Nebenwirkungen, welche bis heute anhalten. Dünner bis sehr dünner Stuhlgang, täglich Winde, sowie Ausfluß am After. Weiter stellte ich fest, daß ich sehr oft #Pinkeln muß, davon auch 4-5 mal nachts.
Die Bestrahlung wurde Ende April 13 beendet von mir.
Was kann , oder soll man hier tun?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Gruß T.
Liebe(r) Leser(in),
ohne Ihre Grunderkrankung zu kennen(weshalb wurden Sie bestrahlt), das Stadium Ihrer Erkrankung und die bisher durchgeführten Untersuchungen und deren Ergebnis können wir Ihnen leider keine Hinweise geben. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team