Die Überalterung unserer Gesellschaft schreitet fort und ist nicht aufzuhalten. In den nächsten 20 Jahren rechnen Statistiker damit, dass sich die Zahl der an Demenz Erkrankten verdoppelt. Dies stellt die Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen vor völlig neue Herausforderungen. Das Thema Gesundheit wird damit ein zunehmend brisanteres Thema, dem wir uns nicht entziehen können. Wir werden uns persönlich mit individuellen Lösungen beschäftigen müssen, jedoch auch die Gesellschaft wird sich dem Thema stellen müssen. Wie wir leben, bestimmt zu einem großen Teil unsere Gesundheit. Gesundheitsförderung durch Prävention tragen zur Chancengleichheit und zum Wohlergehen unseres Staates bei. Alle Gelder und Ressourcen, die hierfür aufgewendet werden, sind gewinnbringend angelegt. Es gilt, die positive Grundeinstellung jedes einzelnen Menschen zu fördern, denn es ist keineswegs vorprogrammiert, dass wir uns in der Generation 50 plus so langsam auf das „Altenteil“ zurückziehen, innerlich kündigen, dem Job und der Karriere das innere „Aus“ androhen und wohlgenährt den „Feierabend genießen“, während sich unser Körper allmählich auf das Ende vorbereitet und uns sicher und stetig in Richtung Rollator und Pflegeheim katapultiert. Die Rechnung 25 – 30 Jahre Ausbildung, 25 – 30 Jahre aktive Arbeit und 25-30 Jahre Ruhezeit geht nicht auf. Das ist weder auf Dauer finanzierbar, noch befriedigend und am wenigsten fitnessfördernd. Aktive Menschen, die andere Wege einschlagen, zeigen, dass es durchaus ein Entrinnen aus diesem Teufelskreis gibt, der – auf den ersten Blick – verlockend zu sein scheint, sich bei genauer Betrachtung jedoch als gefährliche Sackgasse erweist.
Was zeichnet diese „Überflieger“ aus, was kann jeder Einzelne von uns von ihnen lernen?
2 Faktoren scheinen hier wesentlich:
- „mens sana in corpore sano“ (ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper
- „Sieger lächeln“
In einer von Hektik, Flexibilitätsanspruch und Dauerbelastung geprägten Arbeitswelt kann man nur bestehen, wenn man medizinische Prävention ernst nimmt, sich gesund ernährt, ausreichend Sport treibt, eine angepasste Lebensführung pflegt und für aktive Entspannungsphasen sorgt. Beachtet man diesen Grundsatz nicht, ist die Gefahr groß, frühzeitig aus dem Erwerbsleben auszuscheiden und der Lethargie zu verfallen. Die Kosten, die hierdurch entstehen, lohnen sich allemal und werden besser verzinst als jede Geldanlage. Bezahlen wird jeder ohnehin – entweder für Pflegebedarf und Hilfe oder für eine Urlaubsreise in den Süden bei selbst bestimmtem Altern. Die Wahl trifft jeder für sich selbst. Das Geld, das Sie heute in Prävention stecken, müssen Sie morgen nicht in das Sanitätshaus tragen. Verzichten Sie heute auf den Schweinebraten, werden Sie im hohen Alter noch an angenehmen Plätzen speisen und nicht auf das Essen auf Rädern warten müssen. Die Forderung für uns alle heißt deshalb, unser Altern intelligent zu organisieren. Voraussetzung hierfür ist die Kenntnis der Alterungsprozesse und ihrer Probleme und auch die Kenntnis der eigenen Stärken. Die gesellschaftlich aufgestellten Altersgrenzen stellen ein Modell dar, das im Jahre 2010 so nicht mehr haltbar ist. Es heißt heute, auch auf diesem Gebiet Visionen zu haben und zu verwirklichen. Dies stellt uns vor unbekannte Anforderungen, denn wir können nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Der Mensch wurde noch nie so alt wie heute. Es gilt, neue Modelle zu erarbeiten und diese den Menschen zur Verfügung zu stellen. Für diesen Schritt ist ein Umdenken nötig. Alte Strukturen müssen verlassen werden, Glaubenssätze verändert werden. Es darf nicht mehr darum gehen, sich bereits ab 50 auf die Pension vorzubereiten, um dann „vermeintlich“ das Leben zu genießen, sondern wir sind aufgefordert, unsere Limitationen über Bord zu werfen und ohne zeitliche Begrenzung, angepasst an unsere Fähigkeiten, uns selbst auf diese Aufgabe einzustellen und dennoch oder gerade deshalb den Lebensgenuss zu optimieren. Hierzu brauchen wir Hilfen, Werkzeuge, Offenheit und Enthusiasmus , um angesichts der tickenden biologischen Uhr nicht in mentale Destruktion zu verfallen. Hierzu brauchen wir Menschen, die aufgrund Ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten in der Lage sind, uns nicht nur mit gutem Beispiel voranzugehen, sondern uns auch mitreißen können, umzudenken, zu handeln und es braucht Menschen, die sich auf die neuen Gegebenheiten und die neue Generation der 50 plus Ager einlassen.