Keratokonjunktivitis epidemica

kurz und bündig:

Die Keratokonjunktivitis epidemica (KE) ist eine hoch ansteckende Virusinfektion, die durch Adenoviren verursacht wird. Sie betrifft die Bindehaut und Hornhaut und ist besonders in Gemeinschaftseinrichtungen und Kliniken gefürchtet, da sie sich schnell verbreitet. Eine direkte antivirale Therapie existiert nicht, daher liegt der Fokus auf symptomlindernden Maßnahmen und Infektionskontrolle.

Ursache

KE wird durch Adenoviren verursacht, die über direkten Kontakt oder kontaminierte Gegenstände auf das Auge übertragen werden. Die Viren infizieren zunächst die Bindehaut und breiten sich dann auf die Hornhaut aus.

Folgen

Die Erkrankung führt oft zu einer Entzündung der Bindehaut und Hornhaut, was zu Sehstörungen und einem starken Fremdkörpergefühl im Auge führen kann. Nach Abklingen der akuten Symptome können länger anhaltende Trübungen in der Hornhaut (subepitheliale Infiltrate) verbleiben, die das Sehvermögen beeinträchtigen.

Symptome

Typische Symptome der Keratokonjunktivitis epidemica umfassen:

Rötung und Schwellung der Bindehaut (Konjunktivitis)

Starke Tränenbildung

Brennen, Jucken und Fremdkörpergefühl im Auge

Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen

Lymphknotenschwellungen vor dem Ohr
Die Symptome beginnen oft in einem Auge und breiten sich innerhalb weniger Tage auf das andere Auge aus.

Diagnostik

Die Diagnose erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung, bei der die charakteristischen Symptome erkannt werden. Der Augenarzt kann eine virologische Untersuchung (z. B. Abstrich) durchführen, um das Virus zu bestätigen, besonders in Fällen von Ausbrüchen.

Therapie

Da es keine spezifische antivirale Behandlung gegen Adenoviren gibt, zielt die Therapie auf die Linderung der Symptome und die Verhinderung der Ausbreitung:

Feuchtigkeitsspendende Augentropfen (künstliche Tränen)

Hyaluronsäure-basierte Augentropfen (z. B. Hylo-Comod®, Artelac®)

Carbomer-haltige Tropfen
Diese Tropfen befeuchten das Auge und lindern das Brennen und Fremdkörpergefühl.

Entzündungshemmende Augentropfen (nicht-steroidale Antiphlogistika)

Diclofenac-Augentropfen oder andere entzündungshemmende Tropfen
Diese Tropfen können Schmerzen und Entzündung lindern. Kortisonhaltige Tropfen werden nur bei schwereren Fällen und unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt.

Antiseptische Augentropfen

Povidon-Iod-Augentropfen
Diese können eingesetzt werden, um die Viruslast zu reduzieren und das Risiko einer Sekundärinfektion zu senken.

Kühle Umschläge und feuchtigkeitsspendende Augensalben

Kühle Kompressen auf die Augen lindern die Schwellung und das Jucken.

Feuchtigkeitsspendende Augensalben, z. B. Bepanthen-Augensalbe, helfen über Nacht bei Beschwerden.

Therapeutische Weichlinsen (Bandagelinsen)
In besonderen Fällen können Bandagelinsen eingesetzt werden, um die Hornhaut zu schützen und das Fremdkörpergefühl zu lindern. Dies wird jedoch nur selten bei KE angewandt.

Neueste Therapiemöglichkeiten und -aussichten

Die Forschung zur Behandlung von KE konzentriert sich auf die Entwicklung von antiviralen Wirkstoffen gegen Adenoviren. Bisher gibt es jedoch keine zugelassene Therapie, die direkt gegen das Virus wirkt. In Studien wird auch untersucht, ob Immunmodulatoren helfen könnten, die Entzündung zu kontrollieren, ohne das Risiko von Nebenwirkungen wie bei Steroiden zu erhöhen.

Infektionskontrolle und Prävention
Da KE hoch ansteckend ist, sind strenge Hygienemaßnahmen entscheidend:

Häufiges Händewaschen und Vermeiden des Berührens der Augen

Keine gemeinsame Nutzung von Handtüchern oder Kosmetika

Desinfektion von Oberflächen und Gegenständen, um die Virusverbreitung zu verhindern
Diese Maßnahmen sind besonders in Kliniken und Gemeinschaftseinrichtungen wichtig, um Ausbrüche zu vermeiden.

Quellen

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

American Academy of Ophthalmology (AAO)

Centers for Disease Control and Prevention (CDC)

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