Ein ca. 45 jähriger Patient ist seit vielen Jahren schwer alkoholkrank. Er hat seinen Job verloren und bereits deutlich an geistigen Fähigkeiten eingebüßt, ist ständig unruhig und nervös, depressiv, leidet an Schlafstörungen und Unruhezuständen, ist unzufrieden und hat keine Interessen. Nach einem Alkoholexzess kommt er wieder mit der Diagnose schwere Leberzirrhose in die Praxis. Er muss jetzt einige Medikamente einnehmen, fühlt sich körperlich dennoch nicht gut. In einem längeren Gespräch versuchen wir, ihm die Schwere seiner Erkrankung und die unbedingte Notwendigkeit eines Alkoholverzichtes begreiflich zu machen. Er stellt sich anfangs zu regelmäßigen Kontrollen vor, versichert immer wieder, nichts zu trinken, hält die Kontrollen schließlich nur noch sporadisch und später nicht mehr ein. Eines Tages muss er mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden, weil er plötzliches Bluterbrechen im Schwall hat. Die Diagnose lautet Ösophagusvarizenblutung bei Leberzirrhose. Man kann ihm helfen. Dieser Vorgang weiderholt sich leider trotz immer wieder geführter Gespräche und oft wochenlangen Krankenhausaufenthaltes noch mehrmals. Zusätzlich wird sein Bauch immer dicker. Es hat sich Bauchwasser (Aszites) gebildet, der ihn so quält, dass er bald täglich punktiert werden muss. Nun ist er bereits so krank, dass eine Einsicht überhaupt nicht mehr möglich ist. Schließlich stirbt er nach erneut wochenlangem Krankenhausaufenthalt und glaubt bis zuletzt nicht, dass er diese Krankheit nicht überleben wird.
Startseite » Fälle aus der Praxis » Suchtkrankheiten » Tod durch Alkoholkrankheit