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Krampfadern

Fachartikel zum Thema Krampfadern

Kurz und bündig

Krampfadern sind krankhaft erweiterte Venen, die unterschiedliche Beschwerden machen können und auch Komplikationen nach sich ziehen. Je nach Schwere der Erkrankung müssen sie unterschiedlich behandelt werden. Manchmal genügen Gummistrümpfe ( Kompressionsstrümpfe ) zur Behandlung, manchmal muss operiert werden. Die Pflege der Beine ist beim Krampfaderleiden sehr wichtig.

Venen bringen das Blut zum Herzen zurück. Dies wird durch die Gelenk - Muskelbewegung bewirkt. Venen haben meist eine dünnere Wand und besitzen Taschenklappen, die dafür sorgen, dass das Blut entgegen der Schwerkraft nach oben befördert werden kann und nicht zurück nach untern strömt. Gerade die Venen des Beines machen häufig Probleme und Erkrankungen. Das Blut des Beines kommt zunächst im Fußbereich über kleine Hautvenen und eine Vene, die am seitlichen Fußrand und am Unterschenkel bis zur Kniekehle läuft, in die tiefe Beinvene. Eine Fußvene am inneren Fußbereich bringt das Blut über den Unter- und Oberschenkel zur Leiste und mündet dort ebenfalls in eine tiefe Beinvene. Die oberflächlichen Venen sind durch viele Verbindungen mit den tiefen Beinvenen verbunden. Die tiefen Oberschenkelvenen auf beiden Seiten münden schließlich in die untere Hohlvene, von der das Blut in die rechte Herzkammer zurückfließt.

Krampfadern = Varikosis

Krampfadern nennt man erweiterte und zum Teil wandveränderte Venen. Sie sind in der Bevölkerung sehr häufig. Die erweiterten Venen sind zum Teil sichtbar, zum Teil sind sie äußerlich unauffällig und innerlich erweitert und es besteht lediglich ein Stauungs- und Schweregefühl der Beine. Beim Fortschreiten der Erkrankung treten Hautveränderungen (Pigmentierungen, Vernarbungen) auf. Schließlich können, oft ausgelöst durch eine Bagatellverletzung, offene Beine entstehen (Ulcus cruris). Die oberflächlichen Venenerweiterungen nennt man auch Besenreißer. Sie haben keine Auswirkungen auf den Blutfluss, stellen nur kosmetisch ein Problem dar und können verödet werden. Dabei wird mit einer Spritze eine chemische Substanz (z.B. Polydikamol) in die kleinen Gefäßchen gespritzt, was zu einer Wandschädigung der Vene führt und das Gefäß zerstört. Eine physikalische Schädigung des Gefäßes kann auch durch Laserbehandlung durchgeführt werden. Nebenwirkung dieser Behandlung können vor allem Pigmentstörungen und Narbenbildungen sein. Betrifft eine Venenerweiterung die kleine Stammvene (Vena saphna parva), die vom seitlichen Fußrand zur Kniekehle läuft oder die große Stammvene (Vena saphena magna), die vom inneren Fußrand zur Leiste läuft, können erhebliche Probleme auftreten. Normalerweise fließt das Blut über diese Venen in die tiefen Venen ab. Wenn am Übertritt in die tiefen Venen die Venenklappe nicht in der Lage ist, das zurückfließende Blut zu stoppen, kommt es zu einem Rückfluss aus der tiefen Vene in die Stammvene und das Blut fließt in die Stammvene zurück. Es fließt bis zu einem bestimmten Punkt zurück, von dem aus sie dann das Blut in einen Seitenast lenkt. Von dort wird es über Umgehungsvenen wieder in das tiefe Venensystem zurückgebracht. Dadurch kann die Problematik verstärkt werden, da immer mehr Blut aus dem tiefen Venensystem in die Stammvene zurückfließt und schließlich das Venensystem überlastet. Ist die Stammvene erweitert bis unterhalb des Knies, kann man von einer Übelastung des tiefen Venensystems ausgehen.
Man kann die Schwere der Erkrankung der großen Stammvene in vier Stadien einteilen.

  • Stadium 1: das Blut fließt aus den tiefen Venen in die große Stammvene und dann gleich in einen Seitenast
  • Stadium 2: das Blut fließt wie oben in einen Seitenast und die Venenerweiterung besteht bis oberhalb des Knies.
  • Stadium 3: die Erweiterung besteht bis unterhalb der Knieebene
  • Stadium 4: die gesamte große Stammvene ist erweitert bis zum Knöchel.

Genauso kann die Erweiterung der kleinen Stammvene in drei Stadien unterteilt werden.
  • Stadium 1: Erweiterung im Bereich der Mündungsklappen.
  • Stadium 2: die Venenerweiterung reicht bis zum Unterschenkel.
  • Stadium 3: die gesamte kleine Stammvene ist betroffen bis zum Außenknöchel.

Die Einteilung in Stadien hat eine Bedeutung für die Schwere der Erkrankung. In den Stadien 3 und 4 kommt es häufig zu einer venösen Durchblutungsstörung und Störung der Feinzirkulation im Gewebe mit der Folge einer Gewebsschädigung.

Ursachen

Ursachen sind vielfältig. Es liegt häufig eine Veranlagung mit Bindegewebsschwäche vor. Bewegungsmangel, langes Stehen kann die Erkrankung ebenso verschlimmern wie Übergewicht. Von sekundärer Varikosis spricht man, wenn Thrombosen, Verletzungen oder Tumoren zu einer Schwäche der tiefen Leitvenen führen. Es kommt auch vor, dass einzelne Venenklappen von Geburt an fehlen(Klappenagenesie) oder angeborene Missbildungen von Venen vorliegen(kongenitale Angiodysplasie).

Diagnose

Aus der Betrachtung des Venenverlaufs können Rückschlüsse gezogen werden. Die Standardmethode zur Diagnose ist die Dopplersonsographie, eine schmerzfreie Ultraschallmethode, mit deren Hilfe man die Venen gut beurteilen kann. In gewissen Fällen ist die Phlebographie notwendig, ein Verfahren, bei dem ein Kontrastmittel in die Fußvenen gespritzt wird und durch Röntgen der Verlauf der Venen dargestellt werden kann. Mit der Lichtreflexionsrheographie können Störungen der Klappenfunktion erfasst werden, indem man die Änderung des Blutvolumens bei Bewegung misst. Hierfür verwendet man die Absorption eines Lichtstrahls im Blut des unter der Haut liegenden Venengeflechts. Bei Muskelarbeit entleeren sich die Venen, wenn sie gesund sind. Eine offene blutige Methode des Venendrucks ist ebenfalls möglich.

Behandlung

Bei jeder noch so leichten Venenerkrankung sind Bewegung, gesunde Ernährung und Hautpflege von großer Bedeutung. Reicht dies nicht aus, ist eine sehr gute Behandlungsmöglichkeit das Tragen von sogenannten Kompressionsstrümpfen, die von außen einen Druck auf die erweiterten Venen ausüben und damit den Rückfluss verbessern. Für Patienten, die sich schwer tun mit dem Anziehen von Kompressionsstrümpfen, gibt es die Möglichkeit der Wickelung mit Binden. Hier verwendet man Kreuzzugbinden in einer bestimmten Technik die leicht zu erlernen ist. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, sind operative Verfahren anzuwenden. Dabei ist ein übliches Verfahren, die erweiterten Seitenastvenen zu entfernen und Stammvenen bis zu ihrer Mündung in die tiefen Venen abzutragen. Es stehen auch Laserverfahren zur Verfügung oder Hochfrequenzkatheter.
Auch nach der Operation ist Venenpflege oberstes Gebot, da es zur erneuten Erweiterung der Venen kommen kann (Rezidiverkrankung). Vorsicht ist mit Wärmebehandlungen jeder Art geboten ( Fango, Sonnenbäder, Thermalbäder, Sonnenbank usw.).
Bei offenen Unterschenkelgeschwüren ist es wichtig, für einen sauberen Wundgrund zu sorgen. Dies kann durch feuchte Umschläge, Reinigungslösungen, antimikrobielle Wirkstoffe und manchmal chirurgisch geschehen. Auch mit Larven, die man in Beutelchen auf die Wunde gibt, kann diese gesäubert werden. Die Wunden müssen dann abgedeckt werden, wozu heute sehr viele verschieden Wundauflagen zur Verfügung stehen, die je nach Problem der Wunde aufgebracht werden(Hydrokolloidverbände, Schaumstoffe, Hydrogels, Hydrofasern, Alginate, silberhaltige Folien). Die Wundumgebung muss zur Verhinderung einer Hautschädigung durch aus der Wunde fließendes Sekret mit Cremes geschützt werden. Die wichtigste Behandlung besteht jedoch auch hier, wenn möglich, in der Kompressionstherapie. Bei ausbleibendem Erfolg der Behandlung ist es wichtig, Spezialisten zu Rate zu ziehen. Schließlich kann sich in einem chronischen Beingeschwür auch ein Plattenepithelkarzinom entwickeln. Die Diagnose wird durch eine Biopsie gestellt.

Vorsicht

Nicht angewendet dürfen Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverbände werden bei arteriellen Durchblutungsstörungen und bei Diabetikern mit Nervenschädigung, die eventuelle Schmerzen bei Durchblutungsstörungen nicht wahrnehmen, bei dekompensierter Herzinsuffizienz, bei septischer Phlebitis oder Phlegmasia coerulea dolens. Abgewogen werden müssen Nutzen und Gefahren bei nässenden Hautveränderungen, bei Unverträglichkeit des Strumpf- oder Bindenmaterials und bei primärer chronischer Polyarthritis.


Es gibt verschiedene Venenmedikamente zum Einnehmen. Diese haben häufig eine Verminderung der Kapillardurchlässigkeit zur Folge und verhindern dadurch eine Schwellneigung. Sie helfen also vorwiegend symptomatisch, d.h. vermindern die Beschwerden, können die Ursache jedoch nicht beseitigen. Salbenbehandlungen wie z.B. Heparinsalben werden häufig als angenehm empfunden. Sie sollten immer kühl angewendet werden. Vorsicht ist dennoch geboten, da vor allem geschädigte Haut bei Venenproblemen besonders anfällig ist für Allergien. Je mehr Salben benützt werden und je öfters das Präparat gewechselt wird, umso stärker ist die Gefahr einer Allergie-Erzeugung. Eine reine Hautpflege mit einer rückfettenden Substanz ist von Vorteil, da die Haut elastischer gehalten wird, weniger stark reißt oder geschädigt wird. Mit regelmäßiger intensiver Hautpflege kann viel erreicht werden.

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