Energydrinks sind Getränke, die Koffein, meist zusammen mit den Stoffen Taurin, Inosit und Glucuronolacton, oft in hohen Konzentrationen enthalten. In der Vergangenheit kam es zu Todesfällen, die in einem möglichen Zusammenhang mit dem Konsum von Energydrinks in Verbindung mit der Aufnahme von Alkohol oder ausgiebiger sportlicher Betätigung gesehen wurden, ohne dass allerdings eine Kausalität bewiesen wurde. Wissenschaftler ziehen in Betracht, dass die typischen Energydrink-Inhaltsstoffe sich in ihrer toxikologischen Wirkung gegenseitig verstärken und somit zu gesundheitsrelevanten Beeinflussungen von Körper-funktionen führen könnten.
In Europa bestehen unterschiedliche Bestimmungen hinsichtlich des Verkaufs von Ener-gydrinks: In Deutschland ist beispielsweise der Vertrieb nur unter bestimmten Bedingungen zugelassen, in Frankreich bestehen weitergehende Inhaltsstoffbeschränkungen. Das Bun-desinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich wiederholt für eindeutige Hinweise auf den Etiketten von Energydrinks ausgesprochen. Diese sollten beinhalten, dass bestimmte Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen auf den Verzehr von Energydrinks verzichten sollten. Außerdem sollten sie auf mögliche unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit ausgiebiger sportlicher Betätigung oder mit dem Genuss von alkoholischen Getränken hinweisen.
Auf der Grundlage aktueller Recherchen informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über neuere Humandaten zu möglichen Gesundheitsrisiken durch den Verzehr von Energydrinks und verweist auf Angaben, nach denen u.a. Herzrhythmusstörungen, Krampf-anfälle, Nierenversagen und erneut Todesfälle nach dem Verzehr von Energydrinks be-schrieben werden. Nach wie vor ist hierbei die Frage des kausalen Zusammenhanges offen.
Beachtenswert sind auch Befunde, nach denen Probanden ihre nachlassende Reaktionsfä-higkeit durch Alkoholkonsum unter dem Einfluss von Energydrinks nicht mehr realistisch wahrnahmen. Die objektiven Messungen ihrer psychomotorischen Fähigkeiten ergaben aber, dass Energydrinks bestimmte, durch Alkohol bedingte motorische und visuelle Einschrän-kungen nicht kompensierten. Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und Energydrinks kann somit zu einer Fehleinschätzung der Leistungsfähigkeit führen.
Das BfR bekräftigt seine frühere Empfehlung, auf den Etiketten detaillierte Informationen anzugeben. Zudem rät das BfR, dass sich Verbraucher mit Bluthochdruck und Herzkrankhei-ten bis zum Vorliegen aussagekräftiger Studien beim Verzehr von Energydrinks zurückhal-ten. Das BfR empfiehlt eine einheitliche europäische Regelung für das Inverkehrbringen von Energydrinks.
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise vom Bundesinstitut für Risikobewertung BfR zur Verfügung gestellt
Hier erhalten Sie auch weiterführende Informationen zu diesem Thema.
Information Nr. 016/2008 des BfR vom 13. März 2008